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Am 30.Oktober.2010 haben das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS),  die Antifa Esslingen/Nürtingen, das Offene Antifaschistische Bündnis Kirchheim (OAB) und wir,  die Antifaschistische Initiative Leonberg (AIL) gemeinsam mit AntifaschtistInnen aus anderen Städten antifaschistische Infotische in Neuhausen und Leonberg organisiert. Im Vorfeld wurden sowohl in und um Leonberg sowie in Neuhausen tausende Flyer mit Informationen zu den Infotischen verteilt.

Neuhausen:
Am Samstag um 11 Uhr hatte der erste Infotisch in Neuhausen begonnen. Im ganzen Dorf jagten Nazibanden vermeintliche NazigegnerInnen. Sie waren in mehreren größeren Gruppen, teilweise vermummt, unterwegs und schmissen Flaschen und weitere Gegenstände in Richtung der GegnerInnen. Nur durch gemeinsames Agieren konnte verhindert werden, dass Leute von den Nazis  angegriffen werden. Dennoch kam es zu kleineren Auseinandersetzungen ohne nennenswerte Verletzungen. Am Kundgebungsort lagen einige Schnipsel der sogenannten AN-BaWü, welche gegen Linke und MigrantInnen hetzen. Diese wurden aber sofort von AntifaschistInnen aufgesammelt und vernichtet.

Nebenbei versuchten Neonazis mit Leuchtkörpern über Häuserdächer hinweg die Kungebung zu stören.Der Infotisch konnte  trotzdem ohne weitere Störungen abgehalten werden, es wurden Flyer an die PassantInnen verteilt und es gab interessante Gespräche mit BürgerInnen am Infotisch.
In einem Café am Kundgebungsort saß eine auf „Normalbürger“ getarnte Faschistin. Als sie von AntifaschistInnen angesprochen wurde, war sie sprachlos und versuchte Unterstützung von der Polizei zu bekommen. Die anwesende Polizei konzentrierte sich währenddessen  voll und ganz auf den antifaschistischen Infotisch und unternahm nichts gegen gewaltbereite Nazigruppen, die teilweise komplett vermummt, neben ihnen standen. Anscheinend sind prügelnde Nazis der Polizei kein Dorn im Auge.
Nach ca. einer Stunde- länger wurde unsere Kundgebung nicht genehmigt- bauten wir den Infotisch ab und machten uns gemeinsam auf den Weg nach Leonberg. Bei der Abreise wurde ein Auto mit darin sitzenden AntifaschistInnen von vermummten Neonazis angegriffen und entglast.

Leonberg:
Um 14 Uhr begannen wir mit der zweiten Kundgebung in Leonberg vor der Römergalerie. Dies war der selbe Kundgebungsort, wie bei unserem letzten Infotisch in Leonberg am 17.Juli.2010, der von mehreren Neonazis mit Flaschenwürfen und Baseballschlägern angegriffen wurde.
(Link zu Artikel: http://linksunten.indymedia.org/de/node/22820)
Schon seit Beginn der Kundgebung war ein großes Polizeiaufgebot rund um die Kundgebung positioniert.
Es wurden zwei Reden der Antifaschistischen Initiative Leonberg (AIL) und vom Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS) verlesen. Sie gingen dabei auf die Notwendigkeit von antifaschistischem Selbstschutz, Entwicklungen in der Neonaziszene und die aktuellen Naziaktivitäten in Leonberg ein. Es wurden einige Flyer der Antifaschistischen Initiative Leonberg verteilt und durch Transparente und Fahnen Aufmerksamkeit erregt.
Im Anschluss an die antifaschistische Kundgebung zogen einige AntifaschistInnen mit Parolen, Transparenten und Fahnen, geschlossen zum Leonberger Bahnhof. In Leonberg kam es heute zu keinerlei Störungen oder Provokationen von Seiten der Neonazis und zusammenfassend können wir ein positives Fazit für Leonberg schließen, sind uns aber auch sicher mit Neuhausen den richtigen Nerv getroffen zu haben

Trotz der heutigen Angriffe der Nazis in Neuhausen sehen wir den heutigen Tag als wichtigen Schritt um Naziumtrieben entgegenzuwirken. Wir werden uns definitiv nicht einschüchtern lassen sondern konsequent immer und überall gegen das faschistische Gedankengut ankämpfen, hin zu einer Gesellschaft, in dem sich keiner vor rassistischen Schlägertrupps fürchten muss.
Wir machen weiter!

Antifaschistische Initiative Leonberg (AIL)


Kontakt: AIL_Mail@gmx.de