Gasvorkommen in Gorleben unterschlagen

BI Umweltschutz: "Aufgabe des Standorts ist zwingend geboten"
Gasvorkommen im Salzstock Gorleben-Rambow waren bei der Standortwahl im Jahre 1976 im Interministeriellen Arbeitskreis (IMAK), der mit der Wahl des Standortes für ein nukleares Endlager befasst war, schon bekannt. Dieses K.o.-Kriterium wurde aber nach der Standortbenennung im Februar 1977 aber nicht weiter verfolgt. Das berichtet Radio FFN unter Verweis auf die Befragung des Historikers Anselm Tiggemann vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) Gorleben am gestrigen Donnerstag. Der Preussag AG und der Brigitta Elwerath wurden daraufhin Probebohrungen, um neue Gasfelder aufzuschließen, im Raum Gorleben untersagt.


"Die Aussagen des Historikers Anselm Tiggemann, der für die CDU-Fraktion im PUA Gorleben arbeitet, sind hochbrisant", schreibt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). Die Bohrungen nach Gasvorkommen unter dem Salzstock Gorleben-Rambow hatten 1969 auf DDR-Seite direkt an der Elbe zu mehreren Explosionen und Havarien geführt. Auf die "Geheimakte Gorleben Teil II" hatte die LINKE nach ausführlicher Recherche bereits verwiesen.


"Bisher stand der Salzstock Gorleben vor allem wegen des Wasser durchlässigen Deckgebirges in der Kritik, Permafrostrisse bis in den prospektiven Einlagerungsbereich hinein und Gasvorkommen führen ad absurdum, dass jetzt weitere Einlagerungsbereiche "erkundet" werden sollen - das, was gegen die Eignung Gorlebens spricht, ist bekannt und wird nicht offensichtlich, wenn neue Strecken aufgefahren werden", ergänzt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die Faktenfülle, die gegen die Eignung Gorlebens spreche, werde just an dem Tag, an dem das Moratorium unter Tage beendet wird, erdrückend. Ehmke: "Daraus folgt zwingend die Aufgabe des Standorts".

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20  29439 Lüchow
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Erklärung der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.

"Fallende Bäume, Pfefferspray, Wasserwerfer, Schlagstöcke - diese Bilder stehen symbolisch für das Vorgehen der politischen Klasse, die Profit- und Renommierinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger durchsetzt. In Stuttgart geht es um die Verkehrspolitik der Bahn AG, die absehbar explodierenden Kosten des Bahnhofsumbaus werden im Nahverkehr, für die Pendler und auf Nebenstrecken fehlen. In Gorleben geht es um den Müll einer Energiepolitik, die einseitig die Großkonzerne und deren Profitinteressen bedient.


In wenigen Wochen werden sich die Bilder möglicherweise wiederholen, wenn wir im Wendland gegen den nächsten Castor-Transport auf die Straße gehen. Wir wollen das nicht, genauso wenig wie die Stuttgarter Demonstranten. Wir sind solidarisch mit dem Bürgerprotest in Stuttgart, denn wir wollen eine Verkehrs- und Energiepolitik, die nicht die Interessen einiger Profiteure bedient, sondern zukunftsgerecht und klimafreundlich ist.

Wenn die politische Klasse nicht weiter kommt, schickt sie die Polizei. Wir aber setzen auf den mutigen und beharrlichen Bürgerprotest, das ist gelebte Demokratie von unten als Korrektiv für politische Fehlentscheidungen.


Stuttgart 21 und Gorleben sind überall und das werden wir in den nächsten Wochen auch demonstrieren."


Vorankündigung: Auf der Montagsdemo in Stuttgart am 18. Oktober sind wir dabei.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06