Nach unten treten, nach oben buckeln – Gegen die Hetze der AfD
Der Wahlkampf beginnt. Die Hetzer der AfD bekommen immer mehr Möglichkeit auf eigenen Veranstaltungen, aber auch auf Podiumsdiskussionen, in Zeitungen und Fernsehen ihre rassistische Stimmungsmache und fremdenfeindliche Parolen zu verbreiten. Höchste Zeit sich dem wieder offensiv entgegen zu stellen. Am vergangenen Wochenende startete darum das Offene Antifaschistische Treffen VS seine Kampagne gegen den Wahlkampf der reaktionären AfD.
Begonnen wurde unsere Kampagne mit einer Verteilaktion. Hunderte Flyer wurden in Schwenningen verteilt. Als Ort für die Aktion wurde auch das Schilterhäusle Viertel, in Villingen-Schwenningen gewählt. Dort hat die AfD bei den Landtagswahlen 2016 mit 42,1 % ihr höchstes Ergebnis in der Stadt eingefahren.
Das Schilterhäusle wurde geplant als „großstädtisches Wohngebiet“, so jedenfalls wird es von der Stadt Villingen-Schwenningen gerne verklärt. Faktisch bedeutet das eine Blockbebauung mit verhältnismäßig günstigem Wohnraum. Durch den Neubau des Schwarzwald-Baar-Klinikums in der Nähe des Schilterhäusle wurde das Viertel zu einem „Trend-Wohngebiet“. Grundstücks- und Immobilienpreise steigen und nach und nach wird natürlich auch versucht mit steigenden Mietpreisen größeren Profit aus den BewohnerInnen zu schlagen.
Der Anteil migrantischer ArbeiterInnen im Schilterhäusle ist hoch. Allen voran leben viele Russlanddeutsche dort – Menschen aus den gebieten der ehemaligen Sowjetunion mit „deutscher Wurzeln“. Viele von ihnen legen großen Wert auf ihre „Abstammung“, unter anderem auch um ihre Zugehörigkeit zur Mehrheitsgesellschaft in der BRD zu untermauern, oder um sich von anderen migrantischen Gruppen abzugrenzen. Das ist aber keineswegs eine Art Phenomen das einzig die russlanddeutsche Bevölkerung in der BRD betrifft. Es ist die Logik der allgegenwärtigen Konkurrenz im kapitalistischen Wettbewerb der zu unterschiedlichsten Spaltungen und Abgrenzungen auch zwischen den abhängig Beschäftigten führt.
Eine solche Spaltung zwischen Herkunft und steigender Konkurrenz, wie sie eben auch und in besonderer Weise im Schilterhäusle existiert, bietet einen nährreichen Boden für die reaktionären Floskeln der AfD.
Am vergangenen Samstag wollten wir mit den Flyern unserer Kampagne inhaltlich klar machen, dass die AfD falsche Antworten auf unsere Probleme bietet. Die Antworten der AfD, sind keine Antworten mit denen wir steigender Konkurrenz, Niedriglöhnen, höheren Mieten, Arbeitslosigkeit, erhöhtem Druck auf Arbeit oder gar der herrschenden Politik etwas entgegensetzen können. Im Gegenteil: die politischen Ausrufungen der AfD führen dazu, dass sich all diese Probleme nur noch mehr zuspitzen.
Dass diese Aktion alleine jedoch den Wahlkampf der Rechten kaum stört, ist klar. Für die nächste Zeit sind deshalb auch schon weitere Aktionen gegen den Wahlkampf der AfD in Villingen-Schwenningen geplant.
Nein zur AfD in Villingen
Unter dem Motto „Innere Sicherheit“ plant die AfD eine Wahlkampfveranstaltung am 30. August in Villingen. Während die Rassisten geschützt von der Polizei im Theater am Ring reden schwingen wollen, ruft das Offene Antifaschistische Treffen Villingen-Schwenningen gemeinsam mit anderen dazu auf deutlich zu machen – wir stehen für andere Werte – wir setzen uns ein für eine solidarische Gesellschaft in der alle ohne Armut und Ausgrenzung leben können.
30. August | Kundgebung 18 Uhr | Latschariplatz Villingen
Aktiv gegen den Wahlkampf der Rechten
In der sogenannten ,,heißen‘‘ Phase des Wahlkampfes werden wir mit Infotischen präsent sein und damit einen Anlaufpunkt schaffen für alle die für eine solidarische Gesellschaft einstehen. Da in dieser Zeit die Parteien in den Fußgängerzonen aktiv sind und sehr wahrscheinlich auch die Rechten, ob nun von der AfD, der NPD oder von „Der Dritte Weg“, wollen wir zusammen zeigen: In Villingen-Schwenningen und auch sonst wo ist kein Platz für rechte Hetze
2. September | Infostand & Anlaufpunkt | Villingen Latscharieplatz
16. September | Infostand & Anlaufpunkt | Schwenningen City Rondell
Los geht’s immer ab 10 Uhr - den Rechten keinen ruhigen Straßen- Wahlkampf
Sommer, Sonne Antifa-Camp
Wie umgehen mit den Rechten? Was steckt hinter dem Rechtsruck? Wie können wir den rechten Populisten und Faschisten wirksam entgegentreten? Genau diese Fragen werden auch Themen beim Antifa-Camp sein das Anfang September im Schwarzwald stattfindet. Auf dem Camp werden AktivistInnen aus verschiedenen Städten und Regionen zusammenkommen, Strategien diskutieren, Erfahrungen austauschen und den Spätsommer genießen.
Sei dabei beim Antifa-Camp vom 8. bis zum 10. September: Aktiv gegen Rechts bedeutet auch sich zu vernetzen, von einander zu lernen und gemeinsam voran zu kommen.
Du willst mit? Melde dich beim Offenen Antifaschistischen Treffen VS