Schreibt den Gefangenen von G20

Scrivimi
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Schreib mir! 
„Kampagne für die Unterstützung der Frauen und Männern in den Knästen von Hamburg"
I hear the train a comin’ rollin’ round the bend
I ain’t seen the sunshine since I don’t know when
Es gibt so viele Dinge, die Menschen benötigen, wenn Sie in eine Zelle gesperrt werden.
Sie brauchen Wein und Sonnenuntergang, Sie benötigen den Wind und Umarmungen.
Vor allem aber brauchen wir Worte.

 

Worte ein langes Schweigen zu füllen und ihre Isolation zu durchbrechen.

 
Die jungen Genoss*innen sind immer noch ohne Gerichtsverfahren in einem Gefängnis in Hamburg nach dem G20 Gipfel in Haft. Sie sind allein und einsam, sie haben kein Handy, kein Computer, manche können nur einen täglichen Anruf tätigen.

 
Es ist unsere Aufgabe, mit ihnen diesen sterilen Raum einer Zelle in einer fernen Nazion zu teilen. Wenn wir unsere Aufgabe sagen, reden wir von allen die in Hamburg waren oder auch nicht. Wir wissen, dass jedeR von uns der-/diejenige sein könnte, der/die zurückgezogen ohne frische Luft leben müsste. Doch wir schreiben und senden Briefe an diejenigen, die wegen G20 noch in Hamburgs Gefängnissen sind.


Solidarität in sozialen Netzwerken kommt leider nicht in die Hölle des Gefängnisses, wo die Stunden alle endlos gleich laufen.


Spende ein paar Cent in Briefmarken, um einen Text zu senden, einen Gruß, ein Gedicht, ein Lied, einen Brief, was auch immer es zu einem wertvollen Akt macht, ist eine revolutionäre Tat.


Solidarität ist eine Waffe, aber manchmal auch ein Stift.
 
Die folgenden Adressen:

RICCARDO LUPANO (09/06/1985)
JVA Billwerder
Dweerlandweg n° 100
22113 Hamburg
Germany

EMILIANO PULEO (02/02/1987)
JVA Billwerder
Dweerlandweg n° 100
22113 Hamburg
Germany

ORAZIO SCIUTO
JVA Billwerder
Dweerlandweg n° 100
22113 Hamburg
Germany

ALESSANDRO RAPISARDA 
JVA Billwerder
Dweerlandweg n° 100
22113 Hamburg
Germany

MARIA ROCCO (05/02/1994)
Jva Billwerder
Dweerlandweg n° 100
22113 Hamburg
Germany

FABIO VETTOREL (02/12/1998)
JVA Hahnöfersand

Hinterbrack 25

21635 Jork



Schnelle Übersetzung von folgenden Quellen:
http://www.osservatoriorepressione.info/scrivimi/
http://www.infoaut.org/varie/scrivimi-campagna-per-il-sostegno-delle-donne-e-degli-uomini-nelle-galere-di-hamburg

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Es belibt leider unklar in welcher Sprache wir hier kommunzieren können! Die Namen der Genossen hören sich sehr Intalienisch oder Spanisch an, also Englisch?

 

Danke für die Klärung!

Das ist ne Übersetzung aus dem Italienischen und die Namen sind auch alle italienisch. Schreib also auf Englisch, oder wenn du kannst, natürlich in deren Muttersprache.

In diesem Moment befinde ich mich in Haft in Billwerder, Hamburg. Ich wurde am 7.Juli um 19.30 in der Nähe der Roten Flora festgenommen. Ich werde der Staatsbeleidigung beschuldigt sowie, die öffentliche Sicherheit in Gefahr gebracht zu haben und eine aktive Rolle innerhalb einer Gruppe von 15 Personen gespielt zu haben, welche der Polizei entgegengetreten ist, ins besondere wird mir vorgeworfen versucht zu haben einen Polizisten der Spezialeinheit Bloomberg zu verletzen, der Festnahmen durchführen und Beweisstücke sichern sollte.

 

Ich erkenne den gebotenen Dualismus „schuldig- unschuldig“ der Justizapparäte des Staates nicht an. Was ich diesbezüglich sagen will ist, dass ich stolz und glücklich bin während des Aufstands Hamburgs gegen den G20 Gipfel dabei gewesen zu sein. Die Freude die Entschlossenheit von Personen jedes Alters, aus ganzer Welt, die immernoch nicht bereit sind sich der Logik des Geldes und der kapitalistischen Welt zu unterwerfen, direkt mitzuerleben kann niemals von jeglicher vorbeugender Maßnahme (Haft) geschmälert werden.

In einer historischen Epoche, in welcher der Kapitalismus versucht, in einer ständigen Oszillation zwischen innerem Krieg ( Spezialgesetze, Grenzschließung, Abschiebungen) und äußerem Krieg (wahllose Massaker, Zerstörung und Vergiftung des Planeten Erde) den letzten Treffer zu versenken, der nötig ist für seine Verankerung; hat die Revolte von Hamburg gegen den G20 Gipfel das gezeigt, was das wichtigste für einjeden ist dem die Freiheit noch am Herzen liegt: die Möglichkeit ihrer Realisierung.

 

Die technologische, physische und taktische Effizienz der deutschen Polizei war sehr beeindruckend und erschreckend, wie unnötig, tatsächlich, erst zu entschärfen und dann die Notwendigkeit, sich an die Weltgesellschaft zu wenden, niederzuschlagen. Absurd und katastrophal, dass die zwanzig jämmerlichen Staatsoberhäupter hier waren und ihre Schäbigkeit zur Schau stellten, abgepanzert im Herzen der Stadt. Die Resignierten und Reformer werden sagen können, dass, in Anbetracht der Machtbeziehungen, die sich in den letzten Jahrzehnten zwischen Mächtigen und ihren Untertanen herausgebildet haben, Hamburg eines von weiteren Massenexperimenten gewesen sei um die Verfassung der internationalen Sicherheitsapparate zu testen. Im Übrigen ist dies auch, was nach dem G8 in Genua 2001 gesagt wurde.

 

Rebellen und Revolutionäre , ziehen die Bilanz allerdings nicht durch die Verschwörungstheorien der Politik, sondern mit den eigenen Gefühlen und eigenen Projekten. In jedem Fall, scheint es mir möglich bekräftigen zu können, dass selbst wenn dem so sei, dieses Experiment absolut gescheitert ist. In den Strassen Hamburgs habe ich die Luft der inkontrollierten Freiheit geatmet, der aktiven Solidarität, die Standhaftigkeit die tödliche Ordnung, die von wenigen Reichen und und ebenso Mächtigen dem Rest der Menschheit auferlegt wurden, zurückzuweisen. Keine endlosen Autoschlangen und geordnete Prozessionen , welche die unterdrückerische und mörderische Liturgie des kapitalistischen Systems glorifizieren. Keine uniformen Massen an Menschen mehr,die gezwungen sind in die Knie zu gehen und zu schwitzen für ein anonymes Weiterleben zugunsten einer Bereicherung eines gefräßigen Chefs. Keine Millionen abwesender Blicke mehr, gerichtet auf irgendeinen kühlen Display, der uns abhält Lebenserfahrungen zu machen und diese deformiert.

 

Ich habe Individuen gesehen, die die Augen in den Himmel richteten um zu versuchen ihn zu berühren. Ich habe Frauen und Männer ihren unterdrücktesten Kreativitäten Gestalt verleihen sehen. Ich habe Energien von jedermensch gesehen, die ihre Hand anderen reichten, welche sich über neimanden erhebt. Ich habe den Schweiß von der Stirn tropfen sehen um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen anstatt die irgendeines Sklaventreibers.

In der Stunde der Revolution ist keiner wirklich alleine.

 

Eine starke Umarmung an alle Genossen und Genossinnen, an alle Rebellen/ innen, Inhaftierte des deutschen Staates. Ein leidenschaftlicher Gruß an Anna, Marco, Valentina, Sandrone, Danilo, Nicola, Alfredo, die Genossen, die sich im Prozess für die Operation „ Scripta Manent“ in Italien befinden. An alle Revolutionäre, Rebellen/ innen, Inhaftierte in den Knästen der ganzen Welt.

Ein Kuss an Juan, wo bist du... wo bist du...du bist immer bei uns!

 

Solange ich existiere: immer gegen Autorität! Immer mit erhobenem Haupt! Es lebe die antifaschistische Internationale!

Für Carlo, Für Alexis! Für Rémi! Für die Freiheit!

 

Riccardo

Gefängnis Billwerder, Hamburg- 20.Juli.2017

Danke für die Info

Ich sitze nun an Zeilen für Maria.

In solidaritá

M

also, ich habe fabio geschrieben.... auf englisch (was bei mir noch so da iss....) und auf italienisch (mit google-translator)  ;-)

wird doch sicher fleißig von den Behörden mitgelesen und analysiert oder?

Selbstverständlich sollte mensch sich über mögliche Überwachung der Kommunikation bewusst sein. Die Leute daher aber im Knast versauern zu lassen, kann jawohl kaum eine Lösung sein. Von der Roten Hilfe gibt es zu dem Thema einen Einstiegstext hier: https://www.rote-hilfe.de/aktiv-werden/gefangenen-schreiben

 

Wer befürchtet durch den Briefkontakt selbst in den Fokus der Repressionsorgane zu geraten, kann als eigene Kontaktadresse auch einen Infoladen, Verein o.ä. in der Nähe wählen. Vorher natürlich mit denen absprechen, ob es okay ist. Dann natürlich regelmäßig nachfragen, ob Post ankam, weil es für die Leute im Knast scheiße ist, wenn der Kontakt einfach abreißt.

 

Wenn ihr schreiben wollt, aber euch unsicher seid, geht doch einfach mal bei einer Sprechstunde der Roten Hilfe oder des EA in euer Nähe vorbei und besprecht das mit denen persönlich.

 

Genoss*innen, die im Knast saßen, berichten immer wieder, wie wichtig die Briefe und Postkarten waren. Einerseits um mit der Situation klar zu kommen, etwas von draußen mitzubekommen und den Tag ein bisschen aufzuhellen. Andererseits, weil es den Schließer*innen klar macht, dass der Mensch nicht allein ist und sich Leute draußen für seine Situation interessieren. Das hilft einige Schickanen zu verhindern.

sudoku für nicht deutsch sprachige gefangene

und kreuzworträtsel für deutschsprachige.

 

zeigt den leuten, dass sie nicht allein sind, und hilft etws, die langeweile im knast zu töten.

wenige belastende infos (deine eigene adresse, und das lässt sich minimieren)

Spendet mit dem Stichwort G20 auf unser Sonderkonto!

Rote Hilfe e.V.
Stichwort „G20“
IBAN: DE25 2605 0001 0056 0362 39
BIC: NOLADE21GOE
Sparkasse Göttingen


Alternativ kann auch sehr gerne auf das Spendenkonto des Ermittlungsausschuss Hamburg gespendet werden!

Liz Sonderkonto
Stichwort (!) "ea"
IBAN: DE91200100200045248207
BIC: PBNKDEFFXXX

 

https://rotehilfehamburg.systemausfall.org/node/232

Solidarität mit den Gefangenen der G20 Revolte!
- offenes Gefangenenbriefe schreiben und Austausch in der anarchistischen Bibliothek "Die Sturmflut"

Aktuell gibt es noch 36 Menschen die seit der G20 Revolte in U-Haft sitzen. Wir wollen uns treffen, um uns auszutauschen und gemeinsam Briefe und Postkarten zu schreiben. Bringt gerne Materialien und Snacks mit.

Setzen wir ihrer Repression unsere Solidarität entgegen und brechen die Isolation der Gefangenen!

Mi 26.07. 18 Uhr in der anarchistischen Bibliothek "Die Sturmflut" im LiZ (Libertäres Zentrum, Karolienenstraße 21, Hinterhof, U2-Messehallen)

Sitze nun am 3.Brief an Maria.

Habe keine Ahnung ob die Zeilen sie erreichen.

Wäre schön zu wissen, wenn wer auf seine*ihre Briefe Antwort bekommt.

Wenn ich was höre/lese lasse ich es wissen.

M.

Ja einige der Leute haben bereits geantwortet. Aber es kann auch sein das gefangene keine lust/zeit/möglichkeit haben. oder auch hemmungen. oder gerade psysisch keine möglichkeit sich auf leute ein zu lassen. Aber eigentlich alle freuen sich immer über post