Liebe Freundinnen und Freunde, wir möchten euch herzlich einladen, am Samstag, 9. September, um 13 Uhr am Atomstandort Lingen im Emsland zusammen mit vielen Initiativen aus dem In- und Ausland für einen sofortigen Atomausstieg auf die Straße zu gehen. Auftakt der internationalen Anti-Atom-Demo ist am Bahnhof Lingen.
I. Warum Lingen?
Lingen im Emsland ist eines der wichtigsten Atomzentren des Landes mit einem großen AKW, das RWE noch bis Ende 2022 laufen lassen will. Auf dem AKW-Gelände befindet sich auch ein Castor-Lager. Gleich nebenan produziert Areva mit Billigung der Bundesregierung im Wald Brennelemente für zahlreiche Pannenreaktoren in Deutschland und in mehreren europäischen Nachbarländern - von Tihange und Doel in Belgien über Cattenom und Fessenheim in Frankreich bis zu AKWs in den Niederlanden, der Schweiz, Spanien und Finnland. Lingen ist damit eine international bedeutende "Bastion der Atomindustrie" (taz).
Die Region ist zudem Standort weiterer wichtiger Atomanlagen: Wenige Kilometer südlich wird in Gronau Uran für jedes 10. AKW weltweit angereichert. Ein Teil des Uran wird in Lingen zu Brennelementen verarbeitet. Urenco soll nun u. a. auch indirekt Zulieferer für das US-Atomwaffenprogramm werden, bis 2011 wurde der Fukushima-Betreiber Tepco beliefert, seit kurzem nun die Ukraine. Eine weitere Urananreicherungsanlage befindet sich knapp jenseits der Grenze im niederländischen Almelo. Brennelementefabrik und Urananreicherung sind bislang vom Atomausstieg komplett ausgenommen.
100 km östlich von Lingen soll das AKW Grohnde noch bis Ende 2021 strahlen.
Wer den Atomausstieg will, muss auch die Atomregion rund um Lingen und Gronau endlich stilllegen und damit auch die Belieferung der Bröckelreaktoren in Deutschland und den Nachbarländern unterbrechen!
II. Was könnt ihr tun?
Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr bei euch für den 9. September aktiv mobilisiert. Die Demo soll zwei Wochen vor der Bundestagswahl nochmal öffentlichen Druck für den Atomausstieg machen. Ende Juni formten zwischen Aachen und Tihange 50 000 Menschen eine 90 km lange Menschenkette. Durch die hartnäckige Arbeit mehrerer Anti-Atom-Initiativen sind die unverantwortlichen Brennelementexporte von Lingen nach Belgien und Frankreich inzwischen ein Politikum. Doch Bundesumweltministerin Hendricks und das Kanzleramt weigern sich weiter beharrlich, die Exporte einzustellen. Deshalb ist die Demo enorm wichtig.
Deshalb:
a) Organisiert wenn möglich Sonderbusse (die ersten sind schon angekündigt) oder aber Mitfahrgelegenheiten
b) Für Städte wie Hannover, Bielefeld, Osnabrück, Hamm und Dortmund ist Lingen bequem per Bahn zu erreichen. Aus Münster starten wir am 9. September um 12.05 Uhr mit dem direkten Regionalexpress.
c) Bestellt Flyer per Mail bei Sofa Münster (Mail an: info@sofa-ms.de, Flyer in ca. 2 Wochen erhältlich)
d) Organisiert wenn möglich Info-Veranstaltungen, sprecht andere Gruppen an, etc.
e) Unterstützt als Gruppe die Demo (Mail an: uaanee@web.de)
f) Verbreitet diese Rundmail und die folgenden in den kommenden Wochen
g) Informiert euch auf der Demo-Webseite www.lingen-demo.de
III. Spenden:
Wir sind dringend auf Spenden für die Demo angewiesen, deshalb freuen wir uns über große wie kleine Beiträge auf folgendes Spendenkonto - herzlichen Dank im Voraus:
AntiAtomBonn e.V.
GLS Bank
IBAN DE34 4306 0967 4038 2656 00
Stichwort: Lingen
IV. Mitarbeit:
Wer sich in die Demo-Vorbereitung einbringen möchte, meldet euch einfach bei uns. Vor und auf der Demo können wir Hilfe gerne gebrauchen: info@sofa-ms.de
Wir freuen uns auf eure Unterstützung und auf eine große, bunte und entschlossene Demo, damit der Atomausstieg in der Region und international endlich umgesetzt wird. Schon jetzt haben sich Initiativen aus der Region, aus NRW, aus Niedersachsen, aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich angekündigt. Setzen wir gemeinsam ein starkes politisches Zeichen!
Aktuelle Infos auf der Demo-Webseite: www.lingen-demo.de
Der nächste Newsletter kommt in ca. zwei Wochen.
Atomfreie Grüße
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Aktionsformen in den Widerstand bringen
Out of Control