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Morgen Abend, am 18. Juni ist es so weit...
Die erste bildungspolitische Freiburger Nachttanzdemo findet statt!
Kommt um 22 Uhr zum Stadttheater und seid dabei. Bildung ist keine Ware. Für mehr Selbstbestimmung in der Bildung und überall. Wir wollen freie Bildung ohne uns die Inhalte von der Wirtschaft diktieren zu lassen, deshalb: Neoliberale Verwertungslogiken wegtanzen! Freie Bildung für Alle!


Nachdem es im Anschluss an die große, bunte, friedliche Bildungsstreik-Demo am 9. Juni 2010 zu einer noch friedlicheren, fröhlichen Besetzung des Freiburger Hauptbahnhofes kam, wurden leider von etwa 150 Personen die Personalien aufgenommen. Deshalb fordern wir: Sofortige Einstellung aller Strafverfahren gegen Bildungsaktive! Was ist ein blockiertes Gleis gegen ein ganzes Leben in dem nicht die Chance besteht seine Träume zu realisieren, weil vielleicht keine reichen Eltern zur Unterstützung und Finanzierung vorhanden sind?

Morgen Abend wollen wir aber auch zeigen, dass unser Protest neben Gleisblockaden auch laute, bunte, feiernde Demonstrationen durch das nächtliche Freiburg beinhalten kann.

Da wir neben Musik aus dem Lautsprecherwagen auch zu Sambamusik tanzen fordern wir die bestimmt wieder zahlreich erscheinende Polizei auf: Beendet die rechtswiedrige Beschlagnahmung, bringt die Sambainstrumente mit und danach: verkrümelt euch! Wir brauchen euch nicht! Nachts besetzen wir auch bestimmt nicht den Bahnhof!

Und wen wir auch nicht bei uns haben wollen: Fußballfans, die meinen endlich könne mensch mal wieder zeigen Stolz auf Deutschland zu sein!

Nationen sind genau so wie das Bildungssystem auf Ausgrenzung ausgelegt. Wir wollen aber keine Bildungsbarrieren und keine Barrieren zwischen irgendwelchen Nationen. Bildung als Selbstbildung und nicht im Interesse des Standort Deutschlands. No border, no nation, free education!

Nationalfahnen in die Tonne kloppen!

Kommt zur Bildungspolitische Nachttanz-Demo am Freitag, den 18.06.2010 um 22:00 Uhr am Stadttheater in Freiburg

Hier nochmal der Aufruf:

Bisher drückten die Bildungsproteste durch die Beschränkung auf die Bildungspolitik prinzipielle Übereinstimmungen mit den Bildungseinrichtungen aus. Die Umstrukturierungen im Bildungswesen sind jedoch nur sogenannte Sachzwänge, deren Gründe systembedingt sind.

Wir wollen nicht bestehende neoliberale Reformen verbessern, wir wollen weg von einer Welt in der Bildung als Ware gehandelt wird, Lernen outputorientiert gesteuert und kontrollierbar wird. Wir wollen weg von einem bürokratischen Kontrollapparat der uns Vorgaben, Fristen und Ordnungen auferlegt und in dem Zeit-, Leistungs- und Konkurrenzdruck es kaum mehr zulassen sich politisch zu engagieren um die Umstrukturierungsprozesse im gesamtgesellschaftlich-neoliberalen Kontext zu sehen. Dagegen werden wir uns wehren.

Wir wollen freie Bildung für alle!

Da sich industrieller Maschineneinsatz und Technisierung heute kaum mehr lohnen, konzentriert man sich in den Wohlstandsländern auf das Wissen – eine Ware mit der noch ordentliche Gewinne eingefahren werden können. Wie schon erwähnt folgen die Reformen im Bildungssystem alternativlos den Sachzwängen, die das kapitalistische System vorgibt.

So zum Beispiel die Bologna-Reform welche darauf abzielt, die EU in den weltgrößten wissensgestützten Markt zu verwandeln. Bildung verwandelt sich somit mehr und mehr in ein Instrument europäischer Selbstbehauptung in der internationalen Konkurrenz. Mit der Unterzeichnung der GATS-Verträge 1995 werden Dienstleistung wie Bildung als Handelswaren angesehen. Die Erforderungen des Marktes verlangen von den Menschen absolute Anpassung und vorauseilenden Gehorsam. Wir spielen dieses Spiel nicht mehr mit!

Bildung ist keine Ware!

Wir alle sind der Herrschaft des ökonomischen Profitmotivs untergeordnet. Wenn wir für freie Bildung kämpfen bedeutet das, sich für eine vernünftige Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens, für die Lebensumstände aller einzusetzen. Für eine Aufklärung gegen die Vorherrschaft der Wirtschaftsinteressen mit dem Ziel die Menschen von Herrschaft zu befreien. Denn Bildung ist Aufklärung und somit Selbstzweck und dient nicht der Profitmaximierung. Bildung kann nicht verglichen und schon gar nicht bewertet werden.

NACHTTANZ-DEMO
Freitag 18. Juni, 22 Uhr, Platz der alten Synagoge, Freiburg

Neoliberale Verwertungslogiken wegtanzen! Freie Bildung für Alle!