Pressererklärung des BÜNDNISSES „WELCOME TO HELL“– 04.07.2017

g20 summit - welcome to hell - hamburg 2017
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Die Hamburger Polizei hat mit ihrer Pressekonferenz am Dienstagmorgen verbalextremistisch weiter aufgerüstet. Welche Zwecke verfolgt sie damit?

 

Presseerklärung des BÜNDNISSES „WELCOME TO HELL“– 04.07.2017

 

Praktisch täglich zaubern LKA, BKA oder Verfassungsschutz neue Erkenntnisse über die Gefährlichkeit der autonomen Szene aus dem Hut. Keine Gelegenheit wird verpasst, die Vorabenddemo des „Welcome to Hell“-Bündnisses am 6.7. zu einer Gefahr für ganz Hamburg zu stilisieren und den Verlauf dieser Veranstaltung zum Gradmesser für den Umgang mit weiteren Aktionen an den Folgetagen zu machen. Wir fühlen uns schon ein wenig geschmeichelt, aber in erster Linie müssen wir uns sehr wundern ...

 

Die Vorlage für die propagandistische Zuspitzung lieferte vor einigen Tagen auf hamburg.de der Verfassungsschutz, als er Auskunft über die verschiedenen Spektren der Hamburger Linken gab und jeweils eine „Akteur*in“ mit vollem Namen und ihnen zugeordneten Zitaten an den medialen Pranger stellte. Dies bedeutet eine Personalisierung unseres Widerstands, die im übrigen mit der Art unserer Organisierung und dem autonomen Selbstverständnis nichts zu tun hat.

 

Heute folgte dann eine bemerkenswerte Pressekonferenz, auf der Polizeipräsident Ralf Meyer ein angeblich hundertteiliges „Waffenarsenal“ präsentierte, von dem er zu wissen meinte, dass dies „nur ein winziger Bruchteil von dem ist, was sich derzeit noch in Kellern und Garagen in und um Hamburg befindet“. Die in den Stand einer Information erhobenen Spekulationen sollen für weiteren Schrecken sorgen und nehmen ihren Fortgang darin, dass die Zahlen der erwarteten gewaltbereiten Autonomen aus dem europäischen Ausland auch heute wieder nach oben korrigiert wurden. Na gut, wir würden uns sehr freuen!

 

Die verbalextremistische Aufrüstung in Hinblick auf die „Welcome to Hell“-Demo in zwei Tagen lässt allerdings in Verbindung mit der Fokussierung auf den Anmelder eher Böses erahnen, zumal eine schriftliche Anmeldebestätigung für die Demonstration immer noch auf sich warten lässt.

 

Dies sei allein der Arbeitsüberlastung geschuldet, behauptet die Polizei im direkten Kontakt, und wiederholt, an Route und Abschlusskundgebung sei nichts auszusetzen. Die Demoroute führt vom Hafen über die Reeperbahn in einem Bogen um die rote Zone herum und endet mit einer Abschlusskundgebung auf der Kreuzung Glacischaussee/ Feldstraße. An diesem Ort darf sie bemerkenswerterweise dichter am Austragungsort des Gipfels enden als die große Bündnisdemo am Samstag.

 

Die Diskrepanz des beschworenen Gewaltszenarios einerseits und der scheinbar unproblematischen Hinnahme der Demoroute ohne jegliche Auflagen andererseits ist mindestens verwunderlich.

Für uns zeichnet sich mehr und mehr ab, dass die Polizei ganz offensichtlich mit gespaltener Zunge spricht und an diesem Punkt taktiert. Ähnlich der Choreographie beim Campverbot in Entenwerder. Am Ende könnte eine Verbotsverfügung stehen – mindestens für die Demonstration, möglicherweise auch für die vorherige Kundgebung –, womöglich erst am Tag der Demo kurz vor ihrem Beginn, um juristische Schritte gleich mit zu verunmöglichen.

 

Wir bereiten uns auf alles vor. Wir setzen aber weiterhin auf eine kraftvolle Demo am Donnerstagabend als Start in die Tage des Protests und Widerstands gegen den G20. Für den Fall, dass sich das Szenario einer Verbotsverfügung tatsächlich bewahrheiten sollte, wäre das nach den Campverboten eine weitere Kampfansage an alle, die an den Gipfeltagen ihren Protest mit ihren Aktionen auf die Straße bringen wollen. Auch darauf wird es Antworten geben.

So oder so: Der Donnerstag ist erst der Anfang!

 

Let's have fun!

Welcome to Hell!

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"Die Diskrepanz des beschworenen Gewaltszenarios einerseits und der scheinbar unproblematischen Hinnahme der Demoroute ohne jegliche Auflagen andererseits ist mindestens verwunderlich."

 

So verwunderlich ist das nicht guckt man sich die Hamburger Strategie der letzten Tage an, eskalieren und kriminalisieren um jeden Preis. Dudde wird die Demo analog zur Flora Demo 2013 spätestens nach 100m angreifen, da kann er sich Auflagen von vornerein sparen.

Leute, ihr feiert euch so derart ab und werdet doch nur eine Randnotiz des Gipfels werden! 1 Million Schaden für jede Räumung blablabla, und was ist? Die Ladenräumung in der Berlin war recht erfolgreich, trotz sonstwie angekündigter Aktionen.

Und in Hamburg wird das auch nicht anders. Gemessen an dem Geschrei was hier seit über einem Jahr herrscht, hat bisher wirklich keine Aktion gezündet bzw. den Verantwortlichen auch nur ein Gähnen entlockt. Morgen die Demo wird eine Mischung aus Mackertum und "Fahnen hoch!", mehr nicht...

deswegen haben wir auch noch die flora ;) 

du tastenheld

In Polizeikreisen ist es völlig unstrittig und ein offenes Geheimnis, das die Demo über die Helgoländer Alle nicht hinauskommt.

Die strategische Lage ist günstig - die Elbe auf der einen Seite, der leicht zu sichernde Elbhang auf der anderen Seite, zwei Brücken als Nadelöhre Richtung City. Klappe zu - Szene im Sack. Dann wird Dudde zulassen, was er nicht verhindern kann und auch nicht verhindern will - Kleingruppen jagen sich mit der Polizei durch die üblichen Viertel, feiern den Ausnahmezustand, sind beschäftigt und liefern die nötigen Bilder. Dudde und sein Grotifant feiern sich selbst - die für sie wichtigen und relevanten Stadtteile bleiben clean und hübsch, die Abläufe planmäßig, die Delegationen und der Bürger weitestgehend ungestört.

Tja - was will uns das jetzt sagen ...? Eigentlich - so wurde von Olaf Scholz versichert - ist die City ja offen, zumindest zum Flanieren und shoppen ... - nur als schwarzer Block wird dat natürlich schwierig.

lösung des problems. dann eben danach alle nach eppendorf, winterhude, blankenese. !!!

little advisor for affinity groups

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/216728

Liebe sogenannte "Linke-Szene",

 

was ihr in Hamburg veranstaltet und veranstalten werdet verfehlt diametral euer Ziel:

 

1) Mehr Gleichheit zwichen den Menschen und weniger Armut ist sicherlich nicht aufzuhalten durch eine Blockade von Gesprächen von Regierungsvertretern. Im Gegenteil, nur Kommunikation kann zur Lösungfindung beitragen und somit uns dem Ziel ein wenig näher bringen. 

 

2) Mehr Unterstützung für Benachteiligte wird am besten erreicht, wenn man in den Gremien und lokalen Regierungen, Vereinen und sozialen Einrichtungen Engagement zeigt. Nicht, wenn man Steine auf Fensterscheiben schmeisst, Schlägereien mit Polizisten provoziert und an allen Demonstrationsorten massive Müllberge hinterlässt (wie zB heute am Pferdemarkt).

 

3) Auf die Strasse zu gehen ist sicherlich der einfachste Weg seinem Unmut Luft zu verschaffen, aber leider bei weitem nicht der Wirkungsvollste. Würden die 10 Tausesende von Menschen anstatt zu demonstrieren 3-4 Tage gemeinsam an sinnvollen Projekten, wie Spielplätzen, Unterkünften für Obdachlosen, Integrationsmöglichkeiten für Flüchtlinge arbeiten, könnte so viel Gutes entstehen. Stattdessesn Zerstörung, Verschednung von Steuergeldern (aufgrundder des hohen Polizeiaufkommens), verschwendete Lebenszeit UND keine Hilfe für die wirklich Bedürftigen.

 

Mein Aufruf: Nehmt eure eigenen Ziele ernst und kanalisiert eure Langeweile und Frustration in die richtigen Themen, nicht in sinnlose Gewalt!

Das Problem hierbei ist wohl, dass viele von uns (eigentlich fast alle) nicht für Demokratie sind sondern für ein neues System. 
Und um das zu erreichen und gegen Kapitalismus zu kämpfen, ist es sehr wohl legitim jegliche Fäden zu zerschneiden, die das kapitalistische System zusammenhalten. Und Kommunikation mag ein Weg sein, ja. Aber genauso, wie man Nazis nicht mit Gesprächen zu Vernunft bekommt (und, da Faschismus ein Verbrechen ist und keine Meinung), empfinde ich es als sehr sinnlos mit Faschisten wie Trump, Erdogan oder auch Putin (und soviele weiteren) ein Gespräch zu führen.
Ich fahre auf die Demonstrationen um gegen Kapitalismus, Repression und Bullengewalt zu kämpfen, da widerspricht es sich, genau das zu unterstützen.

Desweiteren ist die Demonstration nur eine Art von vielen zu kämpfen und garantiert nicht sinnlos oder empfindest du es als sinnlos Nazis zu blockieren? Neben den Demonstrationen ist es sicherlich wichtig Projekte zu starten und/oder zu unterstützen.

Aber das eine schließt das andere eben nicht aus.

 

Wenn wir uns wirklich eine Lösung erhoffen vom G20, dann sind wir in einer Illusion gefangen, denn warum sollten die reichsten und mächtigsten Menschen der Welt, welche das kapitalistische System unterstützen auch nur im Ansatz über etwas diskutieren, was genau dieses System infrage stellen würde? Denn das Elend der Arbeiterklasse wird bestimmt nicht durch die Verursacher beendet.

 

Ich, für meinen Teil, kämpfe für meine Freiheit und mein Recht. Und für weitaus mehr. Menschen ertrinken, werden erschossen und kaltblütig abgeschlachtet, weil genau diese Mächte das seit Jahren unterstützen. Sie sind gegen das Aufnehmen von Flüchtlingen, schieben sie ab, aber im Endeffekt tragen doch genau diese Staaten die Schuld an dem Sterben?

Und genau diese sollen über uns entscheiden? Über eine bessere Zukunft diskutieren?

 

Wenn du das wirklich so sinnlos findest, das für dich Langeweile bedeutet, dann tust du mir leid, dann bist du blind.

Frustration? JA, denn es ist frustrierend, dass kaum jemand das Elend und dessen Schuldiger erkennt. Aber im Gegensatz zu dem meisten, kämpfen wir mit allem was wir haben dagegen an und werde dieses System in keinster Weise unterstützen.

Dieser Logik folgend sind mir Bullen und ihr ganzes Kapital zuwider und gehören meinetwegen zerstört.

 

Und was tust du zum Wohle der Menschheit? Bloggen?

Liebe Leude,

 

durch mein 10 jähriges Aktivistenleben kann ich gut nachvollziehen das Unwohlsein in Form von Protest und Kritik herauszulassen; ganz klar.

Aber glaubt Ihr, so wirklich ein neues System zu schaffen? Bei Euren Protesten orientiert Ihr Euch (fast) ausschließlich an dem, was Euch vorgelebt wird - sei es von der konservativen globalen Politik oder von rechten Strukturen. Ihr reagiert anstatt zu agieren und macht Euch abhängig vom immer neuen Agieren der Politik oder Wirtschaft, das Ihr dann in postmoderner Manier kritisiert.

Es wird so nichts reales geschaffen, ganz im Gegenteil: Durch die starke Fokussierung auf die modernen Akteure aus Politik und Wirtschaft ist mensch ganz und gar unfrei, da es eher darum geht auf eben diese Aktuere zu reagieren als auf eigene Ziele und Ideen zu bauen, die mensch frei umsetzen könnte.

 

Kritik zu äußern ist gut und wichtig, aber wenn Ihr wirklich das System ändern wollt, wird das sehr wahrscheinlich nicht durch Demonstrationen, schon gar nicht durch Gewalt funktioneren.

 

Schafft Beispiele, kleine Inseln, in denen Ihr Euer System vorlebt. Und wenn es Menschen gefällt, haben sie die freie Wahl, sich Euch anzuschließen oder nicht. Und mal ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Wer glaubt denn wirklich, dass Gewalt irgendendjemanden zum Nach- oder gar Umdenken bringt? Baut keine Mauern mit Gewalt, Wut und Schuldzuweisungen. Geht in Gespräche, schafft Räume und vor allem: lebt Eure Beispiele einer friedvollen Gemeinschaft des Miteinanders und der Solidatität!

 

“You never change things by fighting the existing reality.
To change something, build a new model that makes the existing model obsolete.” by R. Buckminster Fuller

mopo schreibt die g20 delegationen kaemen genau in der zeit der demo

http://www.mopo.de/hamburg/g20/g20-demos-hier-wird-beim-g20-gipfel-in-ha...

 

kla keine gute quelle aber dennoch interressant das soviel potential gebunden wird mit einer ganz eindeutigen zielgruppe, die auf jedenfall von den delegationsrouten ferngehalten werden soll und wird.

Die Demo "Welcome to Hell" wurde im Internet dargestellt. Ob erfolgreiche Demo oder das Ergebnis von Großmäuler bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist die Demo ein Barometer für die kommenden Tage des G20 Gipfel in Hamburg.