Staatliche Repression ist ein Instrument, das der Staat einerseits gegen Teile seiner Bevölkerung einsetzt, die er als Bedrohung für seine Existenz bzw. für den reibungslosen Ablauf der Marktwirtschaft betrachtet. Andererseits kann sie (oft zusätzlich) durch Rassismus und andere Unterdrückungsmechanismen begründet sein. Wir als Menschen, die für einen radikalen Bruch mit dem Nationalstaat und Kapitalismus eintreten, sehen uns oft genug mit staatlichen Repressalien konfrontiert. Wir rufen daher für 8. Juli zu einer Demonstration gegen Repressionsmaßnahmen und alle, die sie durchführen, auf.
Allein in Salzburg finden sich dafür genug Anlässe, etwa rassistische Polizeikontrollen und die seit Jahren andauernden Schikanen gegen obdachlose Notreisende.
Die Demo richtet sich auch gegen die im März beschlossenen Änderungen beim Versammlungsrecht und die von Innenminister Sobotka geplanten weiteren Verschärfungen. Auch in Deutschland sollen Proteste in Zukunft noch leichter kriminalisierbar sein. Hier wird momentan am neuen Tatbestand des „tätlichen Angriffes auf Vollstreckungsbeamte“ gearbeitet.
Antifaschistisches Engagement ist ständig von Repressalien bedroht. So läuft zur Zeit ein Verfahren gegen mehrere Antifaschist_innen aus der Region, denen Straftaten im Rahmen des Burschenbundballs in Linz vorgeworfen werden.
Aktivist_innen, die sich in Salzburg gegen die autoritäre Herrschaft von Erdoğans AKP einsetzen und mit der Revolution in Kurdistan solidarisch sind, werden regelmäßig u.a. vom Verfassungsschutz belästigt.
In Rosenheim stürmten Anfang April 30 Bullen den Garten eines Kulturzentrums, weil dort Linke ein Demotraining durchführten. Sie setzten alle Leute fest, durchwühlten ihre Sachen und zwangen sie, sich auszuweisen. Später versuchten die Repressionsbehörden noch Meldeauflagen zu erlassen (was vor Gericht wieder gekippt wurde), um die Leute daran zu hindern, nach Köln zu fahren und dort gegen den AfD-Parteitag zu demonstrieren.
Am 7. und 8. Juli (also auch genau während dieser Demo) findet in Hamburg der G20-Gipfel statt. Dort treffen sich Machthaber_innen führender Industriestaaten und der EU um Herrschaft und Ausbeutung zu planen. Dass es im Rahmen dessen zu massiven Repressalien kommen wird, ist klar. Schon Monate vor dem G20-Gipfel wurde eine „Gefangenensammelstelle“ für die Demonstrierenden gebaut, also ein eigenes Gefängis.
Kommt alle am 8. Juli nach Salzburg, sofern ihr nicht gerade in Hamburg dem Krawalltourismus frönt für eine bessere Welt kämpft.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Gegen den rassistischen Normalzustand!
Staat, Nation, Kapital: Scheiße!
Haut die Bullen platt wie Stullen!
Nie wieder Deutschland!
Feuer und Flamme allen Gefängnissen!
Scheiß Kiwarei!*
https://scheisskiwarei.noblogs.org/
* für unsere deutschen Genoss_innen: Scheiß Bullen!
Wieso?
Hört sich ja gut an, der Aufruf, aber warum macht ihr die Demo parallel zu den G20-Protesten in Hamburg! Die ganze linksradikale Szene von Griechenland bis Norwegen mobilisiert dort hin! Und ihr woll euren Scheissbullen gerade dann auf die Mütze geben?
Versteh' ich nicht!
Deshalb
Wer zum G20 fährt sollte sich schön langsam schon Gedanken darüber gemacht haben und wird sich jetzt hoffentlich nicht mehr von einer Hinterlands-Demo davon abbringen lassen. Und es ist doch gut, wenn an dem Tag an vielen verschiedenen Orten Widerstand sichtbar wird – also nicht nur über Medien und in Hamburg selbst, sondern ganz real auch auf den Straßen anderer Städte. Das bietet auch Handlungsspielraum für Leute denen es nicht möglich ist zum G20 zu fahren.