Nürnberg ist überall: Antinationale Aktion in Köln

1: GRENZEN TÖTEN! ABSCHIEBUNGEN VERHINDERN

Bei einer gestrigen Sponti und Kreideaktion eskalierte die Kölner Polizei mit physischer Gewalt, als sich eine unbeteiligte Person weigerte ihre Personalien zu nennen. Gegen 19 Uhr wurden zuvor Texte die sich gegen Grenzen und Abschiebung richteten auf den Dompvorplatz geschrieben.

 

Gestern Abend fand in Köln eine Aktion gegen die nationalistische Abschiebementalität staatlicher Organe statt. Dies im Schatten der jüngsten Abschiebungen die durch die Medien gingen, und über deren konkrete Durchführung, nicht deren generelle Zulässigkeit, sich breit echauffiert wurde. Auf der Domplatte, direkt vor dem Kölner Dom, wurden Flyer gegen Geflüchtetenfeindlichkeit und Nationalismus verteilt, während die Schriftzüge "Grenzen töten! Abschiebungen verhindern" und "Nazis morden -- Staat schiebt ab" mit Kreide auf den Boden gesprayt wurden.

Dies zog großes Interesse von Seiten der Passant*innen auf sich. Viele blieben stehen und diskutierten. Viele Menschen drückten ihre Zustimmung aus, einige wenige gaben abwertendes von sich, teilweise christlich motiviert.

Schnell war auch die berobte (mutmaßliche) Kirchensecurity darauf aufmerksam geworden. Der Mensch tobte und versuchte von allen umstehenden Bildern zu machen, rief die Polizei und regte sich weiter auf, gab abwertende und hasserfüllte Kommentare von sich. Die Kritik an Staat und Nation bringt das hässlichste Gesicht der herbeigerufenen Exekutive zutage. So beschuldigten die angetanzten Uniformierten zwei Menschen, die sie für die Parolen verantwortlich machten, einer Straftat.

Der leitende Polizeihauptkommissar (PHK) reagierte mit physischer Gewalt, als sich eine Person weigerte ihre Personalien zu nennen. Er griff sie am Nacken, bedrängte sie und drückte sie zu sich heran. Seine Adjutant*innen schirmten die Szene ab. Er laß nicht ab, obwohl die Bedrohte laut schrie, dass er ihr weh tun würde und sie losgelassen werden wolle. Umstehende versuchten zu helfen, wurden aber von den Polizeikommissar*innen zurückgeschubst. Diese Szene vollzog sich etwa über eine halbe Minute und zog aufgrund der ununterbrochenen Hilferufe immer mehr Menschen an, die sich über die Polizeigewalt beschwerten. Irgendwann ließ der PHK von der Person ab und zog sich zum telefonieren zurück während seine Untergebenen noch ein wenig rummackerten und die Leute auseinandertrieben.

Die angegriffenen Personen wurden nicht mitgenommen, und es geht ihnen gut. Wir haben von ihnen das Okay hierüber auch mit unseren Bildern zu berichten.

Dies ist ein weiteres Beispiel wie bereits geringfügige, und davon abgesehen, sogar völlig legale Aktionen, mit derart Repression überzogen werden. Das autoritäre Patriarchat, hier vertreten durch Polizei und Kirche, ist nicht reformierbar, und nicht daran interessiert die Menschen zu schützen. Sondern es hat nur das Ziel sich selbst und seine Strukturen zu erhalten, andere Vorstellungen zu unterdrücken und seinen eigenen Regeln zu unterwerfen. Es baut Grenzen auf, um Menschen zu separieren, teilt sie in die Guten und die Schlechten ein. In ein "Wir" gegen ein "Die".

Wir müssen die Prägung durch Traditionen, Nationalismus und Identität durchbrechen, wenn wir die rassistischen und allgemein lebensfeindlichen Praktiken dieses Staates abschaffen wollen.
Unsere Solidarität geht an die Betroffenen staatlicher Gewalt, ob in Nürnberg, Duisburg, Köln oder anderswo.

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Der Flashmob ist ein geeignetes Mittel für die Zukunft. Ob vor dem Rathaus, der Ausländerbehörde. Macht davon Videos, stellt diese auf YouTube. Somit generiert ihr Aufmerksamkeit, hohe Klickzahlen. Werdet zu Multiplikatoren.

Ich möchte auch nicht überall Kommentare, die ich evtl. sogar teile, rum geschmiert haben. Und was spricht dagegen, seine Personalien der Polizei Anzugeben? 

Auch indymedia sollte darauf achten, einen gewissen Stil und Fairness sowie Neutralität im Sinne von Objektivität walten zu lassen.

Es ist ja schön, dass du so in Privilegien schwimmst, dass du kein Problem hast den Bullen deine Daten zu geben. Glückwunsch. Vielleicht ist das für andere Menschen aber nicht so problemlos möglich.