Massaker an Bauern in Mato Grosso, Brasilien

Massaker an Bauern in Mato Grosso, Brasilien

Am 20. April wurde von Killern im Auftrag örtlicher Großgrundbesitzer in Colniza im Nordwesten des Bundesstaates Mato Grosso ein Massaker an Bauern verübt. In dem Angriff drangen schwerbewaffnete und vermummte Killer in eine Siedlung ein und schossen auf die Bauern. Die Anzahl der Verletzten und Toten ist noch nicht bekannt, aber es gibt Informationen darüber, dass mindestens 10 Menschen tot sind, darunter Kinder und Alte. Das Verbrechen fand in Gleba Taquaruçu do Norte, im Distrikt Guariba, im ländlichen Gebiet der Gemeinde Colniza statt.

 

Diese Region hat eine Geschichte von Agrarkonflikte, beispielsweise wurde im Juni 2004 etwa 185 Familien aus Taquaruçu do Norte von schwerbewaffneten Killern vertrieben, die ihre Hütten und Felder zerstörten. Im Januar 2007 wurde der Bauer Gilberto Ivo da Rocha ermordet und im April die Bauern João Pereira de Andrade and Olivar Ferreira Melo. Alle diese Verbrechen wurden vermutlich von derselben paramilitärischen Gruppe im Dienst des Großgrundbesitz durchgeführt.

 

Das aktuelle Massaker fand genau in der Woche des 21. Jahrestages des Massakers von Eldorados dos Carajás statt. Bei diesem wurden am 17. April 1996 19 Bauern von der Militärpolizei ermordet, die zuvor eine Farm besetzt hatten.

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In Mato Grosso geht es um Soja, dass wird dann in die europäischen Tierfabriken als Tierfutter verschifft.

 

http://kampagne-gegen-tierfabriken.info/landarbeiterinnen-in-mato-grosso...

Ab dem 30. April wird Ladio Veron, Cacique der Guarani-Kaiowa im deutschsprachigen Raum auf einer Vortragsreise sein. Die einzelnen Termine findet ihr auf der KoBra-Website.

 

Auszug aus einem Interview mit Ladio:

Von den 1940 bis zum Schlüsseljahr 1953 waren wir etwa drei Millionen Guarani-Kaiowá. Mit den Ereignissen die folgten und der Militärdiktatur entsandte man die Armee gegen uns. Dörfer wurden niedergebrannt, und alle Bewohner, Frauen und Kinder auch, hat man umgebracht. Das ist ein Teil der brasilianischen Geschichte, der in Vergessenheit geraten ist. Damals war es der Ausbildung der Militärs dienlich, uns zu massakrieren, Häuser abzufackeln und ganze Dörfer zu verwüsten. Niemand entkam. Das dauert Jahre, bis 1966. Wir wurden fast vernichtet. Die Zahl der Guarani-Kaiowá, die überlebten war zwischen 15.000 und 20.000 in ganz Brasilien wohlgemerkt. Heute sind wir etwa 45.000. Und wir leben in den Gebieten, die man uns mit der Demarkation zugesichert hat. Und ebenjene nimmt man uns wieder, Stück für Stück.