Chef der Polizei-Reiterstaffel sitzt nicht mehr fest im Sattel

Thomas K. wurde von seinem Amt als Chef der Reiterstaffel enthoben
Erstveröffentlicht: 
09.04.2017

Ermittlungen gegen Thomas K. wegen des Vorwurfs der Tierquälerei. Der Chef der Reiterstaffel ist B.Z.-Informationen zufolge von seinem Amt enthoben worden.

Die Reiterstaffel der Bundespolizei bewacht unter anderem das Bundespräsidialamt und das Kanzleramt. Jetzt gibt es schlimme Tierquälerei-Vorwürfe gegen einen Beamten! Der Chef der Reiterstaffel sitzt nicht mehr fest im Sattel …

Erst Ende März ist die berittene Polizei von Grunewald nach Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) gezogen. In den neuen, modernen Stallungen sollen es die 24 Pferde besonders schön haben. Doch unmittelbar nach dem Umzug ist Thomas K., Chef der Reiterstaffel, B.Z.-Informationen zufolge von seinem Amt enthoben worden.

Der Erste Polizeihauptkommissar arbeitet jetzt nicht mehr unmittelbar mit und an den Tieren. Gegen den Bundesbeamten werden Vorermittlungen geführt. Danach prüft die Behörde, ob sie ein Disziplinar- oder Strafverfahren gegen Thomas K. einleitet.

Konkret geht es bei den Vorwürfen darum, dass Pferde der Reiterstaffel nicht artgerecht gehalten und gepflegt worden sein sollen. Angeblich sind sie von Einsätzen unterernährt zurückgekommen. Und auch der Hufbeschlag soll nicht fachmännisch ausgeführt worden sein.

Ein Sprecher der Bundespolizei wollte sich nicht zu den verwaltungsinternen Ermittlungen äußern. Im Kreis der Kollegen am Hauptsitz in Potsdam ist man über die Vorwürfe gegen Thomas K. entsetzt.

„Der Mann wurde wegen seiner Professionalität von der Berliner Polizei übernommen und gilt bundesweit als absoluter Fachmann für Polizeipferde“, sagt ein hochrangiger Beamter. Möglicherweise seien Staffel-Kollegen eher über die „distanziertere Beziehung“ von Thomas K. zu den Pferden gestolpert. Viele der insgesamt 37 Reiter hätten ihr Hobby zum Beruf gemacht und vielleicht andere Vorstellungen vom Umgang mit den Tieren als ihr bisheriger Chef. „Wir müssen die Prüfungen abwarten“, sagt der Beamte zu B.Z.

Um den Fall zu untersuchen, zieht die Behördenleitung auch externe Sachverständige hinzu.

 

Von Axel Lier

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= Thomas Kriwens

 

Thomas Kriwens, Bundespolizei