Die Städte werden uns gehören
Am 1. Mai werden wir wieder auf der Straße sein. Wie jedes Jahr. Weil es richtig ist. Dieser Tag erinnert uns an vergangene Kämpfe und an zukünftige: Dieses Jahr werden wir im Juli auch in Hamburg sein und ein Zeichen der Rebellion und Hoffnung setzen. Denn am 7. und 8. Juli werden sich dort die 19 mächtigsten Staaten der Welt und die EU zum G20-Gipfel treffen. Dort werden sie beraten und trotz ihrer unterschiedlichen politischen Lagerzugehörigkeiten gemeinsame Strategien verabreden, wie sie die globale Ordnung widerstandsfähig gegen ihr eigenes zerstörerisches System machen können. Klar ist für uns, dass weder die Rechten wie Erdogan oder Temer, noch die VertreterInnen des neoliberalen Weiterso, wie Merkel oder Juncker, die menschlichen Krisen dieser Welt beheben werden. Wer nur noch von Widerstandsfähigkeit gegenüber den globalen Problemen redet, akzeptiert diese und will nicht zu deren Lösungen beitragen. Dass die G20 Teil des Problems sind, wissen wir genauso, wie sie es selbst wissen.
Nur einen Steinwurf entfernt von der Roten Flora, mitten im Schanzenviertel, unserem Viertel, setzen sie sich zusammen. Ein Schlag ins Gesicht all jener, die für eben jene alternative Gesellschaftsentwürfe kämpfen, die das Problem »Kapitalismus« an der Wurzel packen wollen. Außerdem ist es ein Zeichen der Ignoranz mit denen die Herrschenden sich uns gegenüberstellen.
Städte sind politische Zentren, in denen sie ihre Macht inszenieren, um
Legitimation kämpfen und an neuen Techniken für die kapitalistische
Organisation unseres Alltags experimentieren. Seien es Geldgräber wie
die Elbphilharmonie oder in Berlin der BER, die Herrschaftsarchitektur
des neuen Schlosses, Quartiersmanagement, Ausweitung von
Kameraüberwachung, die Vertreibung aus der Lause oder der Friedel54.
Das macht die Städte auch für uns zu einem wichtigen Ort des Kampfes, weil die Städte immer schon den Horizont auf eine linke Zukunft öffnen. Alteingesessene Linke, MieterInnen-Initiativen, politische Exilanten, Flüchtlinge, Jugend und Studierende, lebendige Subkulturen und alternative Lebensformen praktizieren bereits in Anfängen, wie ein demokratisches Gemeinsames in Solidarität aussehen kann. Deshalb ist allein die Ortswahl der G20 bereits ein Angriff auf unsere gesellschaftlichen Gegenentwürfe zum herrschenden Status Quo.
Auch in der Türkei waren die Quellen des Widerstands gegen den Krieg, den Erdogan mit seiner Regierungspartei AKP gegen die Zivilbevölkerung, die Opposition und KurdInnen führt, immer auch die Städte. Wir erinnern uns nur an das beeindruckende Bündnis der Ultras, der LGBTQI-Community, türkischen KommunistInnen und KurdInnen während der Besetzung des Gezi-Parks 2013 oder an den 8. März diesen Jahres als Tausende schrien: »Erdogan wir kommen«.
Im Juli in Hamburg werden wir gemeinsam mit unseren kurdischen, armenischen und türkischen FreundInnen auf die Straße gehen und deutlich »Hayir« sagen (kurdisch: Bêjin »Na«) zum Flüchtlingsdeal zwischen Erdogan und Merkel, um zu zeigen, dass die Aufrechterhaltung der neoliberalen, ach so demokratischen und liberalen Weltordnung auch auf die Protodiktaturen dieser Welt angewiesen sind.
Denn das »Hayir« steht nicht nur als Wort gegen das
Verfassungsreferendum Erdogans und als Symbol gegen seine faschistoide
Diktatur, sondern auch – wie vor gar nicht allzu langer Zeit das OXI –
gegen die autoritäre Zurichtung unserer Städte, gegen ihre Gipfel, ihrer
schmutzigen Deals und letztendlich für ein JA. Ein JA für eine befreite
und solidarische Gesellschaft.
Von Berlin nach Hamburg, über Istanbul und Diyarbakır. Lasst uns das Hayir in die Welt tragen. Die Städte werden wieder uns gehören!
Wir fordern das Verbot der AKP und aller ihr nahestehenden Terrororganisationen!
Wir sehen uns am 1. Mai und zum G20-Gipfel in Hamburg auf den Straßen!
Mehr Infos zum Revolutionären 1. Mai in Berlin-Kreuzberg: https://1mai.blackblogs.org
Gratulation an das Berliner 1. Mai-Bündnis
Seit Jahren raten autonome und anarchistische Gruppen, die 1. Mai-Demo nicht anzumelden. Endlich ist das 1. Mai-Bündnis zur Vernunft gekommen und meldet die Demo nicht an. Stattdessen gibt für diese widerständige und ungehorsame Maßnahme Ratschläge für Demoteilnehmer*innen:
https://1mai.blackblogs.org/?p=137
Diese Demo ist eine gute Übung für die ungehorsame und widerständige Massenaktionen am 7. Juli in Hamburg, wenn sich dort die Depoten und ihre Handlager treffen.
Die Mobilisierung beginnt und die Presse berichtet: https://linksunten.indymedia.org/de/node/208432
Zitat: "„Ich habe gehört, dass die Demonstration vielleicht auch gar nicht angemeldet wird“, sagte Kandt. Die Polizei geht aber davon aus, dass sie trotzdem stattfindet. Ein Sprecher sagte, für die Sicherheitskräfte mache es keinen großen Unterschied, ob die Demonstration der Linksautonomen angemeldet wird oder nicht - man sei vorbereitet."
Aktuelle Infos des 1. Mai-Bündnisses gibt es offenbar auf Twitter: https://twitter.com/Rev1MaiBerlin
Wenn revolutionär, dann nur so
Das klingt vielversprechend. Dann werde ich nach einer Pause in diesem Jahr mal wieder um 18 Uhr mitdemonstrieren.
Ich freu mich.
https://nog20berlin.noblogs.org/post/2017/04/03/heraus-zum-1-mai-in-berl...
NoG20 mobilsiert auch zum 1. Mai nach Berlin und Hamburg
Ein unversöhnliches Zeichen auf der Straße setzen:
https://g20hamburg.org/de/content/revolutionaere-1-mai-demo-berlin
Aufruf von Recht auf Stadt / Wem gehört die Stadt
Auch ein lokaler Aspekt - der mit dem internationalen Aspekt des G20 korrespondiert - ist Teil des Revolutionären 1. Mais in Berlin: Recht auf Stadt / Wem gehört die Stadt.
Auch Initiativen wie Kotti und Co werden wieder mit einem Transpi und Mieten-Block dabei sein.
Ihr Aufruf: https://1mai.blackblogs.org/?page_id=200
!
Ich hoffe es folgt noch eine klare Absage an alle Nationalisten, welche mit ihren Nationalflaggen letztes Jahr die Demo ad absurdum führten!
Ich weiß das ein "Bündnis" nicht alle kontrollieren kann welche an einer Demo teilnehmen, dass sollen sie auch nicht, aber in der Vergangenheit hat konsequentes Handeln dazu geführt das Partei und Nationalflagge, zumindest, auf links radikalen Demos nicht zu sehen waren!
P.S.: Die "Aufarbeitung" der Teilnahme von Antisemiten ist auch nur sehr, naja sind wir mal nett, mühsig gelaufen!
(facebook.com/Jutta.Ditfurth/posts/1156499087813041)
Für einen revolutionären 1 Mai und nicht für einen welcher sich an herrschende Strukturen anbiedert, egal an welche!
!
P.S.: Schön das nicht angemeldet wird, dies sollte aber nicht dazu führen das wichtige und kritische Diskussionen nicht geführt werden!
Hauptprobleme
Die Hauptprobleme in den letzten Jahren aus meiner Sicht (und der Grund meiner Nichtteilnahme in den letzten Jahren) waren: die mangelnde Aufarbeitung der innerlinken Konflikte, die gerne auch mal auf dieser Demo ausgetragen wurden (und den Bullen in die Hände spielten) und die mangelnde Entschlossenheit (auf allen Ebenen), die nichts mit der Teilnehmerzahl oder dem Politierunsgrad der Demo/Teilnehmer zu tun hat. Beide Sachen hängen meiner Meinung nach mit dem Fehlen eines großen autonomen/anarchistischen Blocks zusammen, der dieses Jahr vermutlich wieder etwas größer ausfällt!
das wäre
schön
Demo der internationalen Solidarität?
Das scheint ja so richtig eine von internationaler Solidarität durchdrungene Demo zu werden (Palästinafahnenverbot), wenn man sich hier einige der reaktionären Kommentare so ansieht.
Dazu noch das gewohnt versoffene und zugedröhnte Umfeld, zu einer Zeit wo es dann auch innerhalb der Demo nicht mehr weit her sein wird mit dem verhängten Alkohol- und Rauschgiftverbot.
Die Qualität und die politische Aussagekraft dieser Demo wird wahrscheinlich umwerfend sein, wie schon in den letzten Jahren.
Aber zumindest ist sie nicht angemeldet, das wird sicher der Rausreisser.
Kurze Verständnisfrage, ist eigentlich die rote Fahne noch erlaubt, nur das ich da auf dem letzten Stand bin.
Nein
Keine 1. Mai Demo in Hamburg?
Gibt es in diesem Jahr keine 1. Mail Demo in Hamburg? Man sieht nirgendswo Infos dazu.
Rev. 1. Mai Demo in Hamburg
auch in Hamburg wird es eine Rev. 1. Mai Demo geben - vom G20 Entern Bündnis. Die Vorbereitungstreffen laufen bereits.
Es wird versucht die Demo breiter aufzustellen, es soll keine Rote Demo nach außen sein, sondern eine kämpferische Demo aller Antikapitalisten.
Presse: Revolutionäre Demo in Berlin gegen Erdogan
Der HAYIR-Aufruf macht seine Runde: https://linksunten.indymedia.org/de/node/209836