Freiburg: Erstausgabe der kommunistischen Zeitung erschienen

Unsere Stadt - Kommunistische Zeitung für Freiburg

Im April 2010 er­schien die erste Aus­ga­be der kom­mu­nis­ti­schen Zei­tung für Frei­burg „Un­se­re Stadt“. Sie wird ab jetzt ein­mal im Quar­tal kos­ten­los er­schei­nen und die Le­se­rin­nen und Leser mit einer kon­se­quen­ten lin­ken Sicht­wei­se auf die Dinge, wel­che die „klei­nen Leute“ in un­se­rer Stadt be­we­gen, ver­sor­gen. Uns in­ter­es­siert nicht, wer beim Pres­se­ball am schicks­ten an­ge­zo­gen war, son­dern wie wir es schaf­fen kön­nen, dass diese Stadt ge­rech­ter und le­bens­wer­ter wird.

 

Her­aus­ge­ge­ben wird „Un­se­re Stadt“ von der An­ti­fa­schis­ti­schen Lin­ken Frei­burg (ALFR), der Deut­schen Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei (DKP) Frei­burg und der So­zia­lis­ti­schen Deut­schen Ar­bei­ter­ju­gend (SDAJ) Frei­burg.

 

Die erste Aus­ga­be be­schäf­tigt sich mit der OB-​Wahl in Frei­burg, dem Frei­bur­ger Miet­spie­gel, Rat­ten­fän­gern von der Bun­des­wehr und mit dem 1. Mai als Kampf­tag der Ar­bei­ter­klas­se. Die nächs­te Aus­ga­be im Juli wird dann um­fang­rei­cher wer­den.

 

Wir hof­fen, dass den Le­se­rin­nen und Le­sern die­ses neue Zei­tungs­pro­jekt ge­fällt und freu­en uns über Rück­mel­dun­gen und Kri­tik.

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Wow. 14 verschiedene Schriftarten und ein komisches gendering (wenn mensch das so nennen kann). glanzleistung!

Die Zielgruppe hat sicherlich nicht den Anspruch an Design wie ihn einige linksradikale Werbeagenturen haben. Bin mal gespannt, wie die nächste Ausgabe aussehen wird.

Bitte auswendig lernen:

 

http://www.frauensprache.com/regeln.htm

Ist klar das man sich eher wenig mit dem Inhalt der Zeitung beschäftigt, wenn die einzigen Probleme mit denen sich einige linke Strukturen befassen, aufgrund eines riesigen emanzipatorischen Komplexes, Gendering und ob der coolen Subculture - poppige Flyergestaltung sind. 

... nur die halbe Wahrheit.

Eure Darstellung zum historischen 1. Mai ist sehr platt.

Da ist Wikipedia ja noch ehrlicher und definiert nicht wie ihr die Rolle der AnarchistInnen weg:

http://de.wikipedia.org/wiki/Haymarket_Riot

 

und sonst noch:

http://flag.blackened.net/revolt/about/mayday.html

http://www.law.umkc.edu/faculty/projects/ftrials/haymarket/haymarket.html

http://www.chicagohs.org/hadc/manuscripts/mantoc.htm

 

Ich verstehe euren Reflex nicht. In dem Kurzartikel über den Ursprung des 1. Mai wird in keiner Form etwas wegdefiniert., wenngleich er natürlich auch ausführlicher geschrieben werden könnte. Im Endeffekt war es aber ein Arbeiteraufstand. Ob wir das nun anarchistisch oder kommunsitisch oder sonstwie definieren wollen, ist mir relativ egal. Es war gut, dass sich das Proletariat aufgelehnt hat und es wäre noch besser, wenn sich die Linke heute auf solche Traditionen beruft und versucht die Lohnabhängigen zu organisieren.

Die Frage der Selbstorganisation der ArbeiterInnen oder besser der Ausgebeuteten ist von entscheidender Bedeutung.

Ist sie hierarchisch und autoritär birgt sie nicht nur mangelnde Freiheit, Autonomie und Gerechtigkeit in sich. Sie nimmt sich selbst die Sprengkratft der Kreativität, Vielfalt und wird erechenbar und manipulierbarer. Obendrein nimmt sienauch nicht das Voraus, bzw. visiert das an, was ja erreicht werden soll: die egalitäre Gesellschaft.

Neue - alte autoritäre Charaktere, Beziehungen und Mechanismen zu schaffen, so etwas kann es auf dem Weg der Befreiung nicht geben. Denn dann wäre es weder die Befreiung des Einzelnen, noch der Gesellschaft.

 

So sollte es uns wichtig sein, welche theoretischen und praktischen Ansätze die TrägerInnen sozialer Revolten hatten und haben.

Und wir sollten sie auch benennen, um aus der Geschichte zu lernen und an positiven Impulsen anzuknüpfen.

 

Und nun was zum Verschweigen von geschichtlichen Akteuren, deren Ansätze und Theorien:

„Wer die Macht über die Geschichte hat, hat auch Macht über Gegenwart und Zukunft.“

In diesem Sinne kann es keinem Linken egal sein, wie und was aus der Geschichte präsentiert wird.

Natürlich ist die Frage nach Partizipation entscheident. Leider hat Selbstorganisation nie ohne Organisation funktioniert und wurde in kürzester zeit eingemacht. Dabei sind heute Begriffe wie hierarchisch und autoritär nicht zielführend, da sie oft Kampfbegriffe von AntikommunistInnen sind. Selbst die CNT oder POUM in Spanien hatte ein ZK und war deshalb ja nicht autoritär, oder? Sie war einfach gut organisiert und realistischer in ihrer Einschätzung als das"libertäre" Klein-Klein im 21. Jahrhundert. Jeder Kommunist weiß, dass es in der Geschichte Fehler gab, die nicht wiederholt werden dürfen - aber Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich nie, wenn wir der Dialektik Glauben schenken. ;) Deine Weisheiten sind daher salopp gesagt "Binsenweisheiten", da es heute klar ist, dass nur eine Herrschaft der Basis und ihrer Organisierung für eine gewisse Dynamik sorgt.

 

Was waren denn deiner Meinung nach in Chicago andere Ansätze, als die Ansätze der internationalen Arbeiterbewegung, die Bourgeoisie zu stürzen und eine Diktatur des Proletariats zu errichten? Und was konkret kritisierst du eigentlich?

Du attestierst mir erst Plattheit, aka Binsenwahrheit, und willst auf diesem niedrigen, von dir sozial mit Dissen versehenden, Niveau diskutieren?

Sind wir hier auf der Kommentarspalte von Indymedia? Statt politischer Debatte Unterstellungen und Beleidigungen?

Soll ich auf so etwas eingehen?

 

Also gut:

- Hierarchisch und autoritär sind Begriffe die soziale Verhältnisse und Verhaltensstrukturen beschreiben. Und das gab und gibt es in der Linken zu hauf.

Du machst daraus "Kampfbegriffe von AntikommunistInnen". Das heißt, wenn jemand diese Verhältnisse in der Linken kritisiert, macht er die Arbeit des Klassenfeindes, ist die 5. Kolonne des Faschismus, etc p.p..

So alt, so falsch.

Denk- und Kritikverbote an hierarchischen und patriachalen Partei-, Kader- und Führungsstrukturen wurden genau so diffamiert und die Personen aus Bezügen und sozialen Kontexten entfernt.

Quintessenz im spanischen Bürgerkrieg waren die Säuberungen der stalinistischen Geheimpolizei gegen die POUM und CNT. (Nur mal so, da du sie als Beispiel anführtest.)

Zielführend? Also ich bitte Dich. Natürlich sind diese Verhältnisse zielführend. Ich werde keine Revolte gegen alte Herren machen, um mir neue Herren zu geben. (Also nur mal so nach "Animal Farm" von George Orwell.)

Dein Argument ist so durchsichtig pro-autoritär, dass es sich von selbst entlarvt.

 

- Dein Wissen über die spanische CNT scheint sehr gering zu sein. Gerade die Barrio- und Fabrikorganisationsstruktur, sowie ihre  Organisationsstruktur mit einer "low hierarchy" erlaubte es der CNT einer der aktivsten Kräfte gegen den faschistischen Putsch zu sein. Die anarchistische CNT hatte 1936 ca. 1 Millionen Mitglieder, die sozialistische UGT auch ca. 1,5 Millionen und die kommunistische Partei einige tausend Mitglieder. Es gibt da eine Menge Literatur. Z.B. "Mein Katalonien" von George Orwell, "Barcelona - ein Tag und seine Folgen" von Hanns-Erich Kaminski,  "Rotes Notizbuch" von Mary Low und Juan Breá.

Aber lassen wir mal die Literaturhinweise. Du versuchst daran herbeizureden, dass a) mein Beitrag gegen Organisierung sei. Entschuldige, mein Beitrag ging gegen hierarchische Organisierung.

b) Dann führst du die CNT gegen die heutigen Libertären ins Felde. Wie a-historisch ist das denn? Die Organisationsstruktur der CNT war in ihrer Zeit wohl die angemessenste und fortschrittlichste Struktur, die der damalige Arbeiterbewegung zu bieten hatte. Aber das war vor 75 Jahren. In einer Zeit der Massenfabriken und unter bestimmten ökonomischen und sozialen Bedingungen. Wir schreiben aber das Jahr 2010.  Die Gesellschaftsstrukturen haben sich sehr stark verändert. Produktionsbedingungen allemal. Der Zeit angemessene anarchistische Theorien und Organisationsstrukturen aufzubauen, heißt es sich auf die Verhältnisse der Zeit einzustellen und nicht Spanien 1936-39 hochzuhalten. Allein die Orthodoxen der Anarchisten wie die FAU macht in Deutschland noch so etwas. Viele AnarchistInnen versuchen sich nicht historisch zu fixieren, sondern aktuell auszurichten. Das die heutige libertäre Linke auf der Suche ist, ist klar. Aber bitte, das ist doch allemal ein Ansatz: die Suche. (Abgesehen davon, dass mir der identitäre Bürgerkindergarten total auf den... geht.)

Aber zurück: Wie kann man 75 Jahre Zeitgeschichte unterschlagen und die AnarchistInnen über einen Kamm scheren? Was ist das für eine Argumentationsstruktur?

 

Du sprichst von "Fehlern". Genauer wohl stalinistische Säuberungen und Arbeitslager, Staatskapitalismus und Kommandogesellschaft etc p.p.

Fehler? Nenne es doch beim Namen: Verbrechen. Warum tust du es nicht?

 

Du scheinst dich in die Tradition der Kommunisten zu stellen, die die Diktatur des Proletariats wollen. Also in die Tradition der autoritären Kommunisten, die diese "Fehler" begingen.

 

Naja, deine Begrifflichkeiten, deine Argumentationsstrukturen und der ganze Rest lassen bei mir keinen Spaß aufkommen hier zu diskutieren, da ich nur gegen das alte verstaubte und kalte Gesicht des "von oben Kommunismus" anrede. Bringt mir nichts, da lerne ich nichts, etc p.p.

 

Ich werde hier nichts mehr dazu schreiben. Vor allem, solo kann ich auch nicht für die Gruppe sprechen.

Mit „Indymedia“ meinst du bestimmt de.indymedia.org, oder?

...oder doch lieber Lenin:

 

»Der durch die Schrecken des Kapitalismus 'wild gewordene' Kleinbürger ist eine soziale Erscheinung, die ebenso wie der Anarchismus allen kapitalistischen Ländern eigen ist. Die Unbeständigkeit dieses Revolutionarismus, seine Unfruchtbarkeit, seine Eigenschaft, schnell in Unterwürfigkeit, Apathie und Phantasterei umzuschlagen, ja sich von dieser oder jener bürgerlichen 'Mode'-Strömung bis zur 'Tollheit' fortreissen zu lassen - all das ist allgemein bekannt«

ja auch ein Kurzartikel und kein 20 Seitiges Essay zur Geschichte des ersten Mais

Lenin wusste das eine Zeitung das zentrale Medium für den revolutionären Kampf ist. Das ist auch in Zeiten von I pad, Internet und Web 2.0 so. Die Arbeiterklasse liest Zeitung. Glückwunsch auch zu der Kooperation, das sollte sich auf andere Städte ausdehnen.

 

Rotfront!

Macht weiter so, solidarische Grüße aus Mannheim!

Erstmal Glückwunsch zu der Zusammenarbeit!

 

Wird es die Möglichkeit eines Printabos geben?

Das wäre ne feine Sache. Die Zeitung ist, so steht es ja im Text, kostenlos. Insofern sollte man vielleicht mal die Redaktion oder eine der beteiligten Gruppen anschreiben und nachfragen. Was sicher auch klasse wäre, wenn es ein Verteilernetz geben würde, damit die kommunistische Zeitung in die Wohngebiete, an den Arbeitsplatz und in die Schulen kommt.

Macht weiter so - mit euch geht in Freiburg endlich wieder was.

Das klingt ein Bisschen missverständlich. Die Zeitung gibt es immer als Print. Sie wurde in den letzten Wochen überall in Freiburg verteilt und wird es dann auch immer einmal im Quartal.