Gegen ein neues geschlossenes Heim der Städte Hamburg und Bremen! Gegen eine Welt, die versucht Konflikte wegzusperren!

Gegen ein neues geschlossenes Heim der Städte Hamburg und Bremen! Gegen eine Welt, die versucht Konflikte wegzusperren!

Ihre Pläne werden konkret. Es soll ein neues geschlossenes Heim der Städte Hamburg und Bremen für kriminelle Jugendliche geben. 32 Plätze (24 und 8 Notplätze) sollen ab Herbst 2017 für Jungen, die zu jung sind um in den Jugendknast gesteckt zu werden, bereit stehen. Die Hälfte der Plätze sollen von der Stadt Hamburg belegt werden, die anderen von der Stadt Bremen.

Bremen übernimmt den Bau und zahlt diesen. Hamburg gründete 2014 bereits den Träger „Pädagogisch therapeutische Jugendhilfe“, an dem es 10% Anteile besitzt. Dieser entstand nachdem sich kein anderer Träger gefunden hatte, der das Projekt verwalten wollte. Auf dem ehemaligen Jugendknastgelände „Blockland“ in Bremen soll nun ein 2000 qm großer Neubau entstehen. Der gewählte Ort könnte passender nicht gewählt sein, denn unterm Strich geht es bei diesem Projekt um nichts anderes als um einen neuen Knast.

Generell sollen Jungen, also Kinder ab 12 Jahren mit straffälligem und aggressivem Verhalten in das Heim gesteckt werden. Ein Eckpunkte-Katalog beinhaltet eine Liste mit 13 Kriterien wie z.B. das Auffällig werden zum wiederholten Mal, Zerstören von Gegenständen und Verweigern der Schule. Die Einweisung in das Heim findet durch das Familiengericht oder in Strafverfahren nach Jugendgesetz statt.

Die Stadt Bremen plant das Heim offiziell außerdem zur Inhaftierung von 30-50 bereits straffällig gewordenen Jugendlichen aus den „Maghreb-Staaten“. Also als Vorstufe zur Abschiebung. Die ersten 6 Monate bekommen die Insassen keinen Ausgang. Ärztliche Versorgung und Schule befinden sich in dem abgeschlossenen Gebäudering.
Die Zwangsmaßnahmen sollen „nur zur Durchsetzung des Erziehungsrecht“ und nicht als Strafe funktionieren. Im gleichen Zuge wird von „Neutralisierung von Fehlverhalten“ gesprochen. Fesselungen mit Klettband sowie festgeschraubte Möbel zählen zum Repertoire der staatlichen Erziehung.

 

Wo mit Jugendarbeitsämtern und anderen Kontrollmechanismen und Institutionen, die schon im Kindes- und Jugendalter greifen, der Staat seine Kontrolle und Sozialisierung beginnt, ist ein geschlossenes Heim eine logische Konsequenz. Das Wegsperren der Ungewollten, Nicht-Verwertbaren, Unintegrierbaren, hat eine lange Tradition und dient der Erhaltung der herrschenden Ordnung und denen, für die sie funktioniert. Und das auf Kosten derer, gegen die sie sich richtet. Der Bau des neuen Heims ist ein sehr anschauliches Beispiel für den Umgang mit Konflikten und Abweichung. Denn würde es um Ursachen, um die Lösung von Missständen und Problemen gehen, müsste der Staat und seine gesellschaftliche Ordnung sich selbst in Frage stellen.

Wir können nicht frei in dem Wissen leben, dass die tägliche Normalität bedeutet, dass Menschen weggesperrt, abgeschoben, verfolgt und ermordet werden. Sie sind die eingerechneten Kollateralschäden einer Demokratie im Kapitalismus. Um dieser Misere etwas entgegen zu setzen, können und wollen wir nicht an die Politiker_innen appellieren, denn sie organisieren und entwickeln ebendiese Herrschaft. Wenn wir ein anderes Leben in anderen Verhältnissen erkämpfen wollen, müssen wir rebellieren. Mit Selbstorganisation, Solidarität und direkter Aktion können wir Brüche im Alltag und somit Raum für etwas anderes als die unterdrückerische Normalität schaffen.


Zeigen wir aktiv unsere Ablehnung gegen dieses Herrschaftsprojekt und lassen wir die Verantwortlichen sowie die, die davon profitieren werden, wissen, was wir von ihnen und ihren menschenverachtenden Plänen halten!

Kämpfen wir gegen ein neues geschlossenes Heim!
Rebellieren wir gegen diese Verhältnisse!

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Habt ihr Leute schon mal mit solchen Kids gearbeitet? Nein? Ja? 

Also ich schon und meine anfänglich recht naive Einstellung, in der Art ..."die armen Opfer..." hat sich grundlegend geändert.

Wie soll man/..../.... sich denn den Jungs nähern und ihnen helfen(?) wenn es keine Einrichtungen dieser Art gibt? Leiute, das ist keine Verwahranstalt wie in den alten Zeiten, kein Jugendwerkhof der DDR, kein Borstal aus dem UK und auch kein Erziehungsheim der BRD.

Klar klingt das erst einml scheiße, geschlossene Einrichtung und so, aber was willste machen? Die Kids in den Knast stecken, wo sie zu 100% vergewaltigt werden und noch beschissener und härter wieder rauskommen?

Solche Einrichtungen sind, auch wenn es euch (und auch mir stelleneise) nicht passt, manchmal die einzige Lösung und Hoffnung für die Jugendlichen auf eine (etwas) bessere Zukunft. Nebenbei sind die Sozialarbeiter in diesen Einrichtungen auch nicht zwangsweise Schliesser oder Bullen und durchaus an der Hilfe für die Jugendlichen interessiert.

Denkt also bitte erst einmal nach,bevor ihr automatisch nach allem schnappt, was euch nicht passt oder was ihr nicht versteht.

Wir sind nicht mehr in den 60/70`ern und die Revolutionsromantik ist hier echt fehl am Platz.

Tschüß

Liebe_r Sozial-Arbeiter_in,

es ist bezeichnent zu lesen, dass es für dich nur die Lösungen Knast oder andere geschlossene Einrichtung gibt. Es hat absolut nichts mit Revolutionsromantik zu tun sich gegen solche Projekte und gegen diese Verhältnisse aufzulehnen. Wenn du dir mit deinem "Fachwissen" die Diskurse über Heime in Norddeutschland im letzten Jahr angesehen hättest, oder dich mit den letzten geschlossenen Heimen in Hamburg (z.B. Feuerbergstr.) auseinandergesetzt hättest oder sogar hast sollte dir klar sein, dass man solche Orte entweder als Gefangene_r oder gar nicht betritt. Aber vielleicht ist soviel Rückrad auch zu viel verlangt von jemandem, die_der die sozialen Konflikte für den Staat ruhig hält und glatt bügelt.

 

In Hamburg und Bremen sagt man schüss, ob G20, geschlossenes Heim oder sonstwelche Herrschaftsprojekte

Erstens sagt man Tschüß,

und zweiten bist du wahrscheinlich so ein Kandidat, der, wenn es mit den Jungs so richtig hart auf hart kommt, erst mal nach den Bullen ruft.

Mit Pädagogengesabbel ist da wenig auszurichten, wenn die Situation brebzlig wird.

Das musste ich mir auch erst laaaangsam aneignen, wobei der körperliche Selbstschutz mir, dank proletarischer Herkunft, nie fremd war, ich die Bullen also nicht brauchte.

Nein wegschliessen ist nur die letzte Möglichkeit aber manchmal halt doch ne Möglichkeit.

Was den G 20 angeht, ich darf mal lachen, nehmt euch nicht so wichtig, der findet statt, denn den Herrschenden seid ihr  nur ein Pickel am Arsch, auch wenn es mir nicht gefällt.

Kirche im Dorf und so,.....

altersmilde grüßt der/die/das

Socialworker

 

Wegschließen??? Ne Möglichkeit? Auf Lebenszeit oder was? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass der/die Jugendliche danach "geläutert" ist?

 

"Mit Pädagogengesabbel ist da wenig auszurichten, wenn die Situation brebzlig wird."

 

Genau, gleich aufs Maul oder dann doch die Bullen holen, nicht wahr?

 

Ganz schön arm für nen Pädagogen, wenn ihm unterm Strich nix bleibt als wegsperren. Man, hab ich Glück gehabt, das ich als Jugendlicher nicht auf Kleinbürger wie Dich getroffen bin...

 

Und dann auf den alten (erfahrenen?) Sack machen, haha! Dir braucht man nix mehr erzählen, nicht wahr?

Du willst Socialworker sein? Tippe eher auf Türsteher...

Na, als Türsteher verdienst du mehr als als Sozialbulle.

 

Aber irgendwie hat er ja recht, der sogenannte social worker.

Von lebenslang hat er aber nix gesagt, oder???

 

und du, werter Kritiker? Kannst du dich wehren?

Da wo die Leute am weitesten weg sind von der tatsächlichen täglichen Bedrohung durch Knast, wird am lautesten danach geschriehen. Klingt nach gelebter Sozial-Demokratie. Ich denke sich wehren zu können findet weit weg von sozialer Arbeit statt. Aber klar wenn man lieber in der eigenen Suppe schwimmt und soziale Konflike nur von "der Arbeit" kennt, muss man auch keine sozialen Beziehungen aufbauen und dort eigene Ideen kommunizieren. Ob Türsteher_in oder Sozialarbeiter_in, die Feind_innen der Freiheit sind die unseren!

Ich bitte zu bedenken, dass in der kurzen Kommunikation massiv auf Abgrenzung von einander geachtet wurde. Sie endet mit einer totalitären Zuschreibung, bitte unbedingt überdenken, wer definiert hier Freiheit, was macht die anderen Meinungen zur feindlichen Meinungen? Sagt Dir der Begriff Polarisierung etwas? Ich denke, wenn die oben geführte Auseinandersetzung nicht auf ein Befürwortung von GU und Ablehnung von GU beschränkt würde könnte inhaltlich diskutiert werden. Z.B. welche anderen Möglichkeiten über GU hinaus Du für die betroffenen Jugendlichen siehst, welche Kritik/Verbesserungsvorschläge Socialworker an GU haben. Ansonsten würde ich bitten sich am Subjekt zu orientieren, hier also an den Jugendlichen... die haben auch eine Stimme, vor allen Dingen und da bin ich wohl eher bei Socialworker haben die auch Förderungsbedarf! GU wird richterlich angeordnet und kann auch als Rettung vor Knast und Psychiatrisierung umschrieben werden. Im übrigen scheint mir diese Auseinandersetzung sehr an richtig oder falsch orientiert zu sein. Vll. würde eine Überlegung was besser ist für die Jugendlichen, einzeln, aus deren Sicht hilfreicher sein. Diese gehen aber nicht ohne die Jugendlichen... Schöne Grüße

Tja,

da muss ich wohl doch noch mal.

Danke für die Relativierung, wie ich schon erwähnte ist eine zwangsweise Unterbringung auch in meiner Einstellung nur die ultima ratio, das erst wenn alle anderen Wege versperrt sind und dann aber auch nicht a la Erziehungsheim der "guten alten Zeit".

Das ist dem jungen Aktivisten wohl entgangen, oder nicht? Nee wohl nicht, aber es ist halt ne "Tugend der Jugend (das reimt sich)" erst einmal zu poltern und später zu denken. Ich war da nicht anders, wenn es Alternativen zu ner GU gibt alle und ich meine alle (von mir aus auch Segeln i. d. Karibik) ausschöpfen, wenn das nix nutzt muss halt (leider) ne "härtere" Gangart ran, die nicht umbedingt was mit realem Wegsperren zu tun hat.

Gehe da konform mit dir, cro ete, alles eine Einzelfall Entscheidung.

Jetzt bin ich aber raus hier, rege mich sonst echt noch über die Welt auf, ha ha ha.

SW

Hast irgendwie meinen Kommentar nicht verstanden. 

Türsteher lösen Konflikte in der Regel anders als Sozialarbeiter.

Und von wegen Lebenslang: Die Probleme bleiben, wenn man jemanden wegsperrt, bzw verschärft man die Situation des Betroffenen noch.Das was Du im Knast "lernst", dient nicht unbedingt dazu, Dir hinterher ein Leben ohne "Scheiße bauen" aufzubauen. Deswegen werden auch soviele Ex-Knastis wieder rückfällig. Das müsste der angebliche socialworker eigentlich wissen.

Deshalb sind gerade Jugendknäste der falsche weg, wenn es darum geht, Jugenkriminalität einzudämmen. "Der Gesellschaft" hilft sowas übrigens auch nicht...

soll die unterkunft nicht gebaut werden. zumindest nicht für Flüchtlinge und im blockland, weil kein bedarf mehr.

 

http://www.taz.de/Geschlossenes-Heim-in-Bremen/!5382636/

Die Diskussion in der Politik mag hin und her gehen aber die Pläne für das Projekt gibt es seit geraumer Zeit. Hamburg wollte das Heim z.B. nie für minderjährige geflüchtete Menschen sondern für "kriminelle Jugendliche"... Also kein Grund zu warten sich zu wehren bis es irgendwo fertig steht.