Wenn ehemalige Linke Neue Rechte werden

Eine Intervention zur falschen Toleranz gegenüber einem sich ,,emanzipatorisch'' gebenden Rassismus am Beispiel Frankfurts - Der zusammenfassende, wie bezeichnende Satz der Veranstaltung fiel sehr nah am Ende der Veranstaltung: „Ich bin islamfeindlich“. Wer glaubt der Satz würde von Stefan Jagsch, dem örtlichen Kader der NPD oder Heidi Mund, der Hauptorganisatorin von PEGIDA Frankfurt, gesagt, täuscht sich; der Satz stammt von Justus Wertmüller (Ex-K-Grüppler, Ex-Linker und Chefredakteur der Zeitung Bahamas), und wurde im Café KoZ, seines Zeichens das mit dem AStA der Universität Frankfurt verbundene emanzipatorische Cafe-Kollektiv, ausgesprochen. Dieser Satz markierte das (vorläufige) Ende der Veranstaltungsreihe Feindanalysen. Zur islamistischen Gewalt der Gruppe Thunder in Paradise mit insgesamt vier Veranstaltungen in besagtem Cafe KoZ. Laut Veranstaltern soll die Veranstaltungsreihe eine Fortsetzung erfahren, womöglich auch im Cafe KoZ? Tatsächlich war die Veranstaltung nicht mehr oder weniger als ein AfD-U-Boot, zukünftige Veranstaltungen sollten deshalb entsprechend beantwortet werden.

 

Die ganze besagte Veranstaltung lang nämlich jonglierte Justus Wertmüller unwidersprochen mit rassistischen Stereotypen ,,der Türken'' als vermeintlich homogenem Volk (wahlweise auch ,,freundlicher/stinkender Schnauzbartträger'' von nebenan oder ,,Kopftuchfrauen''). Für Wertmüller existiert, auch das wurde im weiteren Verlauf des Vortrags klar, kein Unterschied zwischen Islam und Islamismus, sowie Islamismus und Faschismus. Nicht nur werden hier unterschiedslos Dinge durcheinander geworfen, die in vollkommen unterschiedlichen gesellschaftlichen und historischen Kontexten entstanden und verortet sind [1], es wird auch eine ganze Religion, die weltweit über 1,6 Milliarden (!) Anhänger hat und über mehrere Kontinente (!) in unterschiedlichsten sozio-kulturellen Kontexten praktiziert wird unzulässig homogenisiert [2]. Deren Anhänger damit zu Anhängern des Faschismus (v)erklärt. So ist es auch wenig verwunderlich, dass er schon in seiner Einleitung ganz im Wortlaut von PEGIDA von einer vermeintlichen ,,Islamisierung der deutschen Politik'' schwadroniert und damit unterschiedslos vor allem die türkische Community in Deutschland meint. Wertmüller ließ es sich auch nicht nehmen mit Nachdruck das Kopftuchverbot in Deutschland zu fordern, denn dieses sei ein ,,faschistisches Symbol'' (sic!) das von muslimischen Frauen, deren Hobby es sei, ,,ihre eigenen Töchter zu unterdrücken'', zur Auslebung eben dieses Hobbys getragen werde. Wie stellt sich ein solcher Mensch eigentlich eine weltweite, solidarische und internationalistische Emanzipation vor, wenn diese nahezu 2 Milliarden Menschen per se ausschließt? Mit einer solidarischen und internationalistischen Perspektive, z.B. mit den dort um Freiheit kämpfenden Linken hat das jedenfalls nichts zu tun. [3]

 

Ahnungslos stellt Wertmüller im Bezug zur Türkei fest – das eigentliche Thema sollte, wie sich bereits zu Anfang gezeigt hat, der Islam sein – dass dort der ,,Islamismus staatlich geworden'' sei. Dass der türkische Staat Islamisten aus machtpolitischen Gründen unterstützt, damit diese z.B. die Kurden bekämpfen, ist sicherlich kein allzu großes Geheimnis [4] und auch, dass Erdogans AKP die türkische Sektion der islamistischen Muslimbruderschaft ist, d.h. der politische Islam eine Rolle in der Politik spielt. Interessanterweise pointieren allerdings die meisten linken Experten zum Thema heraus, dass das Erdogan-Regime eben nicht rein islamistisch ist im Sinne der Errichtung eines Gottestaates [5], sondern in der Kontinuität der Ideologie der sogenannten Türkisch-Islamischen-Synthese [6] steht, die Einflüsse des Neoliberalismus, des politischen Islam und des türkischen Nationalismus verbindet und von den ursprünglich laizistischen Kemalisten (!) als Legitimationsideologie entwickelt wurde. Trotz des sich zunehmend zur Diktatur wandelnden Erdogan-Regimes [7] und dessen reaktionären Reformen würde jedenfalls nur ein vollkommen realitätsferner Verrückter davon sprechen, dass das derzeitige politische System in der Türkei sich im besonderen durch den islamismus definiert, vergleichbar etwa mit einem de facto Gottesstaat wie Saudi Arabien, dem Iran, Afghanistan unter den Taliban oder gar dem IS – Regimen, in denen tatsächlich ausschließlich eine Spielart des fundamentalistischen politischen Islam herrschte und herrscht und in denen Nationalismus eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielt. Aber: Graduelle Abstufungen und differenzierte Analysen sind eben nicht Wertmüllers Ding.

 

Weiter: Doch gerade die kurdische Minderheit, die am vehementesten eben den Diktaturambitionen Erdogans widerspricht und sich für eine demokratische, geschlechterbefreite Gesellschaft und friedliche Koexistenz der Religionen im Nahen Osten einsetzt, gehört laut Wertmüller angeblich nicht in eine Reihe mit anderen Verfolgten in der Türkei, da der türkische Staat ihnen immer noch Angebote (sic!) machen würde, sich in das türkische Volk einzugliedern. Dass eben genau diese ,,Angebote'' des türkischen Staates gegenüber Minderheiten in der Vergangenheit und Gegenwart Genozide, Massaker, Verbot von Religionsausübung, Sprache und Kultur im Rahmen brutaler Assimilierungsprozesse und im Namen der Nation meinte, erwähnt er in seiner Unkenntnis natürlich nicht. Aber hey, die Kurden könnten doch auch einfach den Bergtürken machen, ganz nach dem rassistischen, wie nationalistischen Imperativ des Türkischen Staats Wie glücklich ist derjenige, der sagen kann, ich bin Türke. Hier Kritik an der Türkei, wenn es um die Kurden geht aber einen radikal-kemalistischen [8] Standpunkt – ein Widerspruch?

 

Nein, kein Problem: Denn im Grunde geht es Wertmüller gar nicht darum, eine fundierte Analyse der Türkei auszuarbeiten, sondern jedes emanzipatorische Potential außerhalb Europas (und Nordamerikas) zu negieren: In der Türkei, die laut Wertmüller das schlimmste antisemitische Land überhaupt sei, seien Verschwörungstheorien die „nicht nur von Kopftuchfrauen und Bartträgern sondern auch von Linken“ geglaubt werden Gang und Gäbe. Überhaupt sei ja besonders die Linke in Türkei Mitschuld an der aktuellen Situation, da diese ja immer nur gefordert habe dem Islamismus durch die Bekämpfung der Gülen-Bewegung entgegenzutreten und das AKP-Regime angeblich nach der Logik „nur der verborgene Islam sei gefährlich“ ausgespart habe. Angesichts der Tatsache, dass die gesamte Linke im Gezi-Aufstand 2013 für Monate auf den Straßen gegen das AKP-Regime ging, brauchen wir diese unqualifizierte Aussage nicht weiter zu kommentieren. Doch weiter: Überhaupt wären die Linken in der Türkei das Erbe „brutaler blutiger Antisemiten“ angetreten die sich in der Vergangenheit im Kampf gegen die Faschisten an ,,NS-Methoden'' bedient hätten. Für solche Aussagen braucht der selbst ernannte Türkei-Experte Justus Wertmüller natürlich keine Studien oder anderweitige Belege. Nun ist es tatsächlich so, dass sich insbesondere die Rechte in der Türkei und das AKP-Regime verschwörungstheoretischer und antisemitischer Erklärungsmuster bedienen, von der türkischen Linken und ihrer enormen Vielfältigkeit nach '68 hat dieser Mann hingegen überhaupt keinen blassen Schimmer – auch hier Homogenisierung auf Bild-Zeitungsniveau [9]. Dabei leugnet niemand, dass auch Linke in der Türkei rassistisch, antisemitisch oder sexistisch sein können oder das in der Vergangenheit waren, doch den Nachweis, dass das eine durchgängige Grundhaltung ist, bleibt Wertmüller ebenso schuldig, wie Respekt für den Kampf um politische Freiheit und Emanzipation in der Türkei, den diese von ihm so denunzierte türkische Linke unter enormen Opfern und Leiden seit über einem Jahrhundert gegen einen potentiell immer wieder zum Faschismus tendierenden türkischen Staat führt. [10] So kommt Wertmüller in reinster kolonialer Manier zu dem Schluss, dass von ,,den Türken kein Fortschritt zu erwarten'' sei, denn „Fortschritt kann nur westlich sein“.

 

Wer glaubt dieser ganze Rassismus und pseudo-analytische Unsinn wäre nicht zu erwarten gewesen, der irrt: Schon in den Ankündigungstexten der vorherigen Veranstaltungen finden sich Rassismus und Verharmlosungen des deutschen Faschismus.

Während der Nationalsozialismus als im doppelten Wortsinn der Zivilisation ent-sprungener aus seinem Vernichtungswerk noch ein Geheimnis zu machen suchte und zu dessen Verrichtung nur am Rande Sadisten zum Einsatz brachte, kann beim islamischen Herrenmenschen von barbarischer Regression nicht die Rede sein, weil der Orient von einem Zivilisationsprozess im Sinne Elias‘ völlig unberührt blieb. (…) . Zeugte die Ausrede des darum nicht minder falschen historischen Appeasements, man habe sich das Ausmaß des Grauens einfach nicht vorstellen können, wenigstens noch von so etwas wie naiver Zivilisationsgläubigkeit, scheint das heutige Appeasement Ausdruck von Zivilisationsmüdigkeit zu sein.“(facebook.com/events/191454034616343/)

Falsch rezipierter Adorno entschwurbelt für Dummies wie uns: Der Orient hat keine Zivilisation, deshalb kann er auch gar nicht aus der Zivilisation zurückfallen wie der deutsche Faschismus [11], deshalb ist der NS, der wenigstens noch der Zivilisation entsprungen ist, sogar noch über der islamischen Barbarei anzusiedeln. Weiter: Gäbe es nicht Trump, die AfD und den Front National, man müsste sie erfinden – um konsensfähige Feindbilder zu haben, die billiger zu bekämpfen sind als militante Islamisten, die ihre Siege nicht an den Wahlurnen, sondern mit Blutbädern erstreiten.“ (facebook.com/events/554456934740799/)

 

Wer spätestens beim letzten Satz nicht endgültig wahlweise Kopfschmerzen hat oder einen Tobsuchtsanfall bekommt, der sollte sich ernsthaft nochmal überlegen, ob statt der radikalen Linken, nicht doch die AfD die Partei der Wahl ist. Das einzige Statement das im voraus zu dieser mehrere Wochen im voraus angekündigten Veranstaltung kam, wurde von einer sogenannten ,,Radikalfeministische Aktion des AStA FFM'' – wohl einer dissidenten, nicht vollkommen empathielosen Minderheit im derzeitigen AStA – veröffentlicht, die vollkommen zurecht Wertmüllers Antifeminismus und Sexismus angegriffen, der aber an diesem Abend nicht primär das Thema sein sollte. [12] Dass diese Veranstaltungsreihe einem angeblich diskriminierungsfreien Raum, wie das Café KoZ einer sein will, konträr gegenübersteht, liegt auf der Hand und muss nicht weiter ausgeführt werden. Den Verantwortlichen des (angeblichen Linken) AStA Frankfurt wurde nach der letzten Veranstaltung von der organisierenden Gruppe dafür gedankt, dass sie trotz Kritik die Veranstaltung haben stattfinden lassen (!). Angesichts dessen fordern wir vom derzeitigen AStA und dem Kollektiv des Cafe KOZ ein politisches Statement zu der Veranstaltungsreihe und bestehen darauf, dass es keine Folgeveranstaltungen geben wird. Wenn ein angeblich linker AStA mit solchen Aussagen kein Problem hat, dann leistet er aktiv Schützenhilfe für eine offensichtlich rassistische Agenda, die in inzwischen allen Punkten deckungsgleich ist mit Positionen der Neuen Rechten [13].

 

Eure

- Kommandoaktion gegen AfD-U-Boote an der Uni Frankfurt

 


 

Anmerkungen:

*Sämtliche Zitate sind im O-Ton übernommen worden und wurden während der Veranstaltung mitgeschrieben. Da die Veranstaltung aufgezeichnet wurde, sind die Ergüsse Wertmüllers vermutlich demnächst nachhörbar.

 

[1] Eine vollkommen richtige Kritik an der unterschiedslosen Verwischung von Begriffen, die bar jeder auch nur halbwegs marxistischen und kritischen Analyse ist, findet sich bei Jonas Fedders in der jungle World:

http://jungle-world.com/artikel/2016/42/55021.html

 

[2] Aufschlussreich hier auch der Gastbeitrag eines Frankfurter Aktivisten im Lower Class Magazine, der die Begriffe analytisch aufbereitet und eine historische und materialistische Verortung leistet:

http://lowerclassmag.com/2016/11/wer-vom-kapitalismus-nicht-reden-will-sollte-auch-vom-islam-ismus-schweigen/

 

[3] Es erübrigt sich im Grunde auf die zahllosen progressiven Organisationen und Bewegungen im Nahen und Mittleren Osten hinzuweisen. Zwei seien hier exemplarisch herauspointiert:

http://lowerclassmag.com/2015/10/stimmen-der-afghanischen-linken-i-wir-sind-ganz-oben-auf-der-abschussliste/ (Afghanistan),

http://lowerclassmag.com/2015/09/die-armen-sind-fuer-die-herrschenden-kriminelle/ (Ägypten)

 

[4] Von türkischen AktivistInnen beispielhaft dokumentiert: http://lowerclassmag.com/2016/06/widerstand-gegen-krieg-und-jihadismus-im-tuerkisch-syrischen-grenzgebiet/

 

[5] Das Konzept des Islamischen (Gottes-)Staats wurde vom schiitischen Geistlichen und Revolutionsführer Ayatollah Khomeini in seiner Schrift Hokumat-e eslami entwickelt und wurde interessanterweise später von der sunnitischen salafistisch-djihadistischen Bewegung als Modell übernommen und erweitert.

 

[6] Religion, wie Nationalismus dienen dem Erdogan-Regime als integrative Faktoren zur Herrschaftsstabilisierung, nicht jedoch als ideologischer Selbstzweck, wie dies bei Al-Qaida und ähnlichen Gruppen der Fall ist http://murat-cakir.blogspot.de/2015/10/turkischer-nationalismus-das-letzte.html

 

[7] Was im übrigen unter Einbezug der säkularen Kemalisten (CHP), der MHP passiert und mit massiver nationalistischer statt religiöser Mobilisierung einhergeht.

http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Standpunkte/Standpunkte_23-2016.pdf

 

[8] Mustafa Kemal – der Napoleon der Türkei, Modernisierer wie genozidaler Unterdrücker. Er schaffte das Sultanat ab und etablierte mit brutaler Gewalt bürgerliche Verhältnisse in der Türkei. Zugleich etablierte er ein diktatorisches Regime, das ideologisch auch Referenzen zum Faschismus aufzeigte und insbesondere Kommunisten blutig verfolgte – was ihm seinerzeit die Bewunderung Hitlers einbrachte. Der Kemalismus als Ideologie wird von radikal-rechten Strömungen wie der faschistischen Vatan Partisi heute ebenso Vertreten, wie von der nationalistischen CHP. Seine Nachfolger unterstützten Nazi-Deutschland und erlaubten die Gründung faschistischer Gruppen durch Nazi-Funktionäre in der Türkei. Hier liegt der Ursprung der völkischen Rechten in der Türkei, die heute von der faschistischen MHP repräsentiert wird.

 

[9] Ein linker Überblick über einige türkische Organisationen und zur Geschichte der türkischen Linken: https://www.nadir.org/nadir/periodika/widerstand/turksol2.htm . Seit Gezi hat sich die Vielzahl der Gruppen noch vervielfacht, so dass in der Türkei in Pre- und Post-Gezi-Linke unterschieden wird.

 

[10] Es ist nahezu unerträglich für jeden, der/die sich mit der Materie befasst hat, Wertmüllers Äußerungen zur türkischen Linken zu hören. Ein Einblick in den türkischen Faschismus und die massenhaften Folterungen und Ermordungen von türkischen Linken findet sich hier:

http://www.mao-projekt.de/INT/AS/NO/Tuerkei_TiK/Tuerkei_im_Kampf_1981_06.shtml (Seite 2)

 

[11] Adorno/Horkheimer pointierten in der ,,Dialektik der Aufklärung'' gerade heraus, dass der Kapitalismus nicht nur eine ungeheure Produktivkraft freigesetzt hatte, sondern auch eine Destruktivkraft, die sich gegen die Menschen selbst wandte. Auf einer ideologiekritischen Ebene steht eben gerade jene Aufklärung, die bei Wertmüller verabsolutiert und in reinster kautskyanisch-orthodoxer Manier des frühen 20. Jhts. zur Voraussetzung für Emanzipation verklärt wird, bei Adorno/Horkheimer anhand des deutschen Faschismus und des Holocaust, der eben wegen und nicht trotz der Aufklärung möglich war, zur kritischen Disposition.

 

[12] https://de.indymedia.org/node/11062

 

[13] Folgerichtig erkannten das auch einige der noch nicht ganz auf den Kopf gefallenen neu rechten Intelektuellen: ,,Mein Prognose ist, dass im deutschen Sprachraum innerhalb der nächsten 5-6 Jahre die ersten Antifa-Demos gegen die Islamisierung entstehen könnten. Auslöser werden wohl antisemitische Übergriffe der „kulturellen Bereicherer“ und/oder antisemitische Ausfälle ihrer salafistischen Brüder sein. Eine israelsolidarische Antifa wird sich dann nicht um echte Reaktionen drücken können, bei der sie, zum ersten Mal in ihrem Leben, eine echte Front jenseits des „Gegen Rechts“-Dreiecks erleben. Das was sich dann um Blogs wie Lizas Welt, Zeitungen wie Bahamas und Denker wie Grigat und Werthmüller formieren wird, wird keine „Antifa“ im herkömmlichen Sinne, und damit eine Stütze des Status Quo sein, sondern der ernsthafte Krisenmodus einer radikalen Linken, die erkennt, dass mit dem Untergang der Völker Europas auch ihre Utopie des Kommunismus fürs Erste flöten geht.''

http://www.identitaere-generation.info/gemeint-sind-wir-alle/

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die "radikale" linke in schland ist ein trauerspiel. wenn es keine kritische analyse des islam im besonderen und religion im allgemeinen gibt, passiert das nicht etwa nicht, wie ihr konformistischen pseudolinke vermutet, sondern nur in anderen zusammenhängen und im gewand eines staatstragenden konservatismus. ob das besser ist weiß ich nicht.

 

ich bekomm immer mehr den eindruck dass bestimmte diskurse unterdrückt werden sollen, zu gunsten einer zahnlosen antidiskriminierungslinken. deutschland kotzt einen nur noch an..

?

Hast du den Artikel überhaupt gelesen? Es geht hier um die substanzlosen Pöbeleien eines Herrn Werthmüllers, der nicht zum ersten mal Verbal ausfällig gegenüber Verbündeten wird. Eine Analyse von Religion und Klerikalfaschismus in der Linken findet ja statt, siehe die Referenzen zu diesem Text, auch wenn diese noch deutlich ausbaufähig sind. Auch sollten wir die direkten Aktionen z.B. gegenüber radikalen Moscheen nicht nur unseren kurdischen Genoss*innen überlassen.

 

Wenn du das Gefühl hast Diskurse sollen unterdrückt werden, solltest du dich mal selbst hinterfragen inwieweit du auf die Propaganda der Rechten hereinfällst. Das für dich gefühlt zu wenig zu diesem Thema seitens der Linken geschrieben wird, hat doch in keinster Weise etwas damit zu tun das irgendwer dies unterdrücken will(Verschwörungstheorie heyhey), sondern dass die Lebenswelt der meisten Linken soweit entfernt von Religion ist und es daher schwierig ist diesem Phänomen greifbar zu werden(viele programmatische- und propaganda-Schriften des Islamismus nur auf arabisch, komplett andere Aktions- und Anwerbeformen als wir es von uns bzw. Nazis gewöhnt sind).

... diese ganzen idioten aus der anti-d-fraktion endlich mal ein für alle mal aus allen linken zusammenhängen notfalls mit brachialer gewalt zu exkommunizieren? ihnen beispielsweise keine beiträge auch und gerade auf dieser plattform hier auch nur im ansatz zuzulassen? vögel wie elsäßer, wurstmullah und diese ganzen bahamas-geisteskranken waren NIE links, merkt euch doch das endlich mal! braucht ihr etwa immer die gleichen beweise? "(...)die linke abschaffen(...)", kuscheln mit den straßennazis der EDL, etc.pp. reichen nicht? wacht endlich auf, die sind nicht nur wie im falle elsäßer längst in der rechten ecke zuhause, auch wenn sie nicht wie der eben genannte ihre politische ausrichtung scheinbar(!) um 180 grad gedreht haben- hat der nämlich überhaupt nicht, der arsch hat einfach nur die juden mit den moslems vertauscht, seinen restlichen irrsinn hat er unter beibehaltung des hahnebüchenen ideologieunterfutters nur dem neuen feindbild kosmetisch angepaßt und so werden es noch so einige aus dieser ecke in zukunft machen. der austausch von einzelnen versatzstücken funktioniert ja auch prima bei so einer billigen lego-ideologie.

hast nix verstanden. "juden mit moslems vertauscht" ... so ein Schwachsinn. Selbst bei der AfD gibt es gegenüber Moslems keine absoluten Vernichtungsfantasien. Auch wird der Islam kaum rassifieriert, so wie es beim Judentum geschehen ist. Der generelle Tenor ist: "Die Moslems sollen in ihre Länder gehen". Dieser Ethnopluralismus ist etwas völlig anderes als Antisemitismus.

Wenn solche idiotischen Positionen, wie deine, in der Linken Mainstream sind, müßen wir uns nicht wundern, wenn ein paar Wertmüllers ein bisschen am Rad drehen.

und jetzt erklärst du mir gefälligst wo zum teufel du irgendeine position meinerseits aus diesem kurzen rant herauslesen willst: das einzige ist meine völlige ablehnung der antideutschen und was haste daran auszusetzen? soll ich etwa mit nazikuschlern einen diskurs führen? lack gesoffen? ich bleibe dabei: jeder der sich  mit einer politischen position ein paar meter rechts vom likud-block irgendwie immer noch als linker verortet, hat mindestens mal nen psychiater nötig, aber keinesfalls hier etwas verloren. bottom line.

 

daß ich elsäßer arg vereinfacht dargestellt habe, ist in erster linie polemikgründen geschuldet und in zweiter linie, daß jeder wohl selber wissen dürfte- und wenn nicht, dann soll er sich gefälligst informieren bevor er mitredet- wo dieser idiot nach seiner wüsten reise durch die politik angekommen ist.

?

Wo ist das bitte ne Antwort? Dein Geschwafel ist absolut inhaltsleer: " das einzige ist meine völlige ablehnung der antideutschen" ... offensichtlich kannst du diese Ablehung in keiner Weise untermauern. Dabei gäbe es durchaus vernüntige Kritik an antideutschen Positionen zu formulieren. Deine obige Gleichsetzung der Situation von Moslems heute mit der von Juden im NS ist jedoch der totale Schwachsinn. Da gehe ich dann lieber mit Antideutschen diskutieren. Die haben oft wenigsten noch ein bisschen Vernuft im Leib.

das liest sich wie der Kommentar eines Bahamas Fans, der sich sein Bedrohungsgefühl gleich selbst schafft und drauf spekuliert, dass andere das glauben.

 

Um deine eingangs gestellte Frage zu beanworten: Es wäre falsch "diese ganzen Idioten aus der Anti-D Fraktion" mit Gewalt aus linken Zusammenhängen zu entfernen. Zumal ich mir bei den schwammigen und teilweise völlig willkürlichen Zuschreibungen davon was alles "antideutsch" sein kann ungefähr vorstellen kann, wer da am Ende noch übrig bleibt. Und wie viel das dann noch mit linken Zusammenhänegn zu tun hätte lass ich mal dahingestellt.

Wie wäre es damit: Klare inhaltliche Standarts definieren, was nicht geht. Die Aussagen von Wertmüller reichen imho aus, um keine Räumlichkeiten für seine Veranstaltungen mehr zuzusagen.

... bin befangen in einem fall, wo die herren anti-d zuerst gegen freunde von mir gewalttätig wurden, überraschenderweise trotz übermacht aufs maul gekriegt haben und dann die bullen geholt haben, um die genossen verhaften und in folge verurteilen zu lassen. sowas geht komplett nicht, in meinen augen rechtfertigt ein solches verhalten mindestens knieschüsse. davor hat sich dieses gesindel in der grauzonendiskussion auf die seite der "unpolitischen" nazikuschelglatzen geschlagen und deren gigs im conne island gerechtfertigt und durchgezogen. da paßt dann auch wunderbar dazu, daß ein arschloch wie sören pünjer in der bahamas die EDL hoch lobt, wo er sich ja auch gerne mal im rahmen von hirnlosem fußballgehoole in ackermatches mit anderen firms begibt, wo auf beiden seiten die faschoquote nicht eben niedrig liegt. da ist ein dummschwätzer wie yussuf wurstmullah noch eins der kleinsten übel. wenn wir uns bei dem schon als nicht links einigen können, was sind dann z.b. vögel eben pünjer?

das sind doch alles gute und konkrete Gründe die Leute nicht in linken Zusammenhängen haben zu wollen.

Nach wie vor reicht allerdings nur das Etikett "Antideutsch" nicht dafür aus. Deswegen bleibt es bei meiner Antwort, dass es falsch wäre "diese ganzen Idioten aus der Anti-D Fraktion" mit Gewalt aus linken Zusammenhängen zu entfernen.

Dachte zuerst es wäre ein Bericht über die Entwicklung von Linken dich sie dem Rechten öffnen weil sie etwaige zu hohe Ziele und Erwartungen in die Sache stecken enttäuscht werden und aus Frust anfangen zu hinterfragen.

 

Allderdings ist es bei diesem Wertmüller doch keine große Neuigkeit, dass er ideologisch schon immer mit dem rechten Rand geliebäugelt hat.

Andere Beispiele Folgen, Elsässer und co.

 

 

Trotzdem guter Bericht. Entlarvt die Ideologen, die sind das übel.

Das Problem sind Leute wie das KoZ-Kollektiv, die Leuten wie Wertmüller eine Plattform bieten.

Das Problem sind in erster Linie Leute wie Wertmüller, die solche Sachen sagen und das als "Analyse" oder gar noch "Kritik" verkaufen wollen.

Das KoZ-Kollektiv hat nichts mit der Va zu tun, der AStA vergibt die Räume.

Und das KoZ-Kollektiv hält brav die Fresse, wenn sich Rassisten in ihrem Räumen treffen?

Man mag das alles ja kritisieren, aber zu behaupten, die Gruppe würde Schützenhilfe für die AfD leisten, ist doch sehr weit hergeholt.

Der Satz, an dem das festgemacht wird - gäbe es Trump und Front National nicht, so müsste man sie erfinden - ist doch sehr offenkundig als polemisch zu entziffern. Wetten, dass niemand das erfinden wollte, wenn es nicht schon da wäre? Es geht doch darum, dass die Linke zwar schnell dabei ist, bei so "einfachen" Feindbildern wie der AfD zu agieren, sich beim militanten Islamismus aber oft vornehm zurückhält. Der Satz war eine dagegen gerichtete Polemik. Wer das missversteht, der will es missverstehen - um seinem vor der Erfahrung gesetzten Argument, dass es hier doch Rechte sein müssen, bestätigt zu sehen.

 

Dessen unbenommen ist Thomas Mauls Analyse des "Orients" sehr falsch und, tja, massiv undialektisch. Rassistisch wohl nicht, aber auf jeden Fall den "Westen" verklärend.

Wenn es Kritik an der rechtsoffenen Politik gibt, dann war es nur "Polemik". Man wird ja wohl noch ein Arschloch sein dürfen? Nein, darf man nicht. Arschloch!

Ach Leute,

jetzt tut doch bitte  nicht so überrascht.

J.Wertmüller hat sich schon lande disqualifiziert mit seinen antifeministischen Aussagen

zum Beispiel: https://linksunten.indymedia.org/de/node/126373

aber ja es ist sinnvoll immer wieder darauf aufmerksam zu machen...

Darf man das als Linker nicht sein? Muß man als Linker einer menschen und frauenverachtenden Religion freundlich gegenüberstehen? Frag ja nur.

... scheiß verblödungsideologien genannt religion- gegen eine alleine ist doof und unlogisch. ich bin komplett religiophob und finde, daß religionen nur etwas für sozial inkompetente und denkfaule ist. ich hätte auch total nix dagegen, alle religionen umgehend zu zerschlagen/verbieten, ihren zusammengeraubten und den ärmsten abgeschnorrten reichtum an die armen zu verteilen, ihre kultstätten niederzubrennen und sämtliche ihrer prediger/priester/pfaffen/medizinmänner/rabbis/imame etc. sofort an die nächste laterne zu hängen, dann wäre nämlich ein kriegsgrund weniger auf dieser welt oder zumindest ein vorgeschobener feigenblatt-grund. nein, ich finde eben nicht, daß man für so einen scheißdreck wie gottesfurcht welcher art auch immer verständnis haben muß.

...dass ihr scheiß antideutsche nicht gegen religion, sondern gegen drn islam seid. seid's halt rassisten und genau so gehört ihr behandelt.

Antideutsche haben halt nur im Gegenteil zu dir verstanden, dass nicht alle Religionen gleich sind und die gesellschaftlihcen Verhältnisse auch nicht überall gleihc sind. Der Islam ist eben, was seine real gelabte Praxis angeht, eine wesentlich reaktionärere und mächtigere Ideologie als zum Beispiel die christliche Religion. Das ist leider die Realität.

es diese (nicht nur) von der neuen Rechten konstruierte perse menschen- und frauenverachtende Religion gäbe. Jedoch muss ich dich enttäuschen, so schwarz weiß ist die Welt nicht. Stichwort feministische Auslegungen des Korans, aus eigener Entscheidung heraus kopftuchtragende Feministinnen etc.

 

Daher wer in bester rechtspopulistischer Manier eine ganze Religion, die in vielen verschiedenen Kulturen und Auslegungen existiert, perse als menschen- und frauenverachtend bezeichnet sollte sich eher Gedanken machen ob die Selbstbezeichnung links noch gerechtfertigt ist.

 

PS: Damit meine ich nicht Religionskritk im allgemeinen, die halte ich für durchaus wichtig und richtig. Aber sie sollte dann doch etwas differenzierter einherkommen.

Und wie relevant sind diese feministischen Auslegungen des Korans? Haben die Einfluss auf den Mainstream, spielen die eine Rolle im Leben der ungeheuren Mehrzahl der Muslime? Mal von dem albernen Vorhaben abgesehen, eine patriarchale Religion wie den Islam (selbiges gilt imho auch für das Christentum)

 

Übrigens ist Wertmüller in seinem Vortrag zum Beispiel auf die Aleviten eingegangen, von denen sich meines Wissens der Großteil als muslimisch versteht.

Der Wertmüller hat sich im Generalisieren verloren. Das stimmt. Aber wer sollte ihm das wirklich übel nehmen, bei einer Linken, die zum Islam schweigt oder diesen gar fördert, die Religionskritik, insbesondere die spezifische, aufgegeben hat?.

Sorry aber das ist einfafach Unfug. Und darüber hinaus wäre es trotzdem keine Entschuldigung für Aussagen, die so generalisiert sind, dass sie rassistisch werden.

Antideutsche sind doch überwiegend islamophob, also verwundert sowas nicht.

Es ist leider immer wieder bezeichnend, wie diese Debatte um den "radikalen Islam" in der sogenannten "radikalen Linken" abläuft. Da werden krude Positionen von Ex-Linken wie Wertmüller zu antideutschen Positionen umgeformt und damit gleichzeitig die eigene Auseinandersetzung mit dem Thema vermieden (denn es gibt ja immer Wichtigeres) und die Wertmüllers der Welt werden als (braunes) Feigenblatt genutzt, um die meiste Islamkritik (nicht Islamfeindlichkeit) zu diskreditieren.

 

Über Wertmüller und seine Polemiken (und seine sonstigen Positionen) muss hier auch weiter kein Wort verloren werden. Er ist schon durch sexistische und antifeministische Positionen genug diskreditiert.

 

Was mich aber bis zum Erbrechen reizt, ist der immerwährende Apologismus gegenüber dem Islam und seinen konservativeren Ausformungen. Sicher wird hier und da mal gegen die AKP oder Erdogan demonstiert, aber dazu braucht es idR kurdische Gruppen, die solche Demos anleieren, die meisten "linksradikalen" Gruppen bekommen dies nicht hin - und sind auch dementsprechend nicht groß dort vertreten.

Bei nem Moscheebau gegen auftretene Nazis zu demonstrieren/zu agieren, ist selbstverstnändlich notwendig, gleichzeitig sollte aber auch genügende Distanz gegenüber einer als Religion auftretenden reaktionären Ideologie (wie bspw. dem Islam) gewahrt werden. Dies wird aber meist nicht einmal benannt oder gar diskutiert.

Wenn es gegen christliche Fundis geht, dann werden bundesweite Demos organisiert und Busse karren die (selbst benannten) antirassistischen und antisexistischen Aktivist_innen durch die Lande und zu tausenden wird agiert. Gegen salafistische Demos gibt es eher lokale, maximal regionale Bündnisse, die zu Gegenaktionen aufrufen, wenn überhaupt. Dabei unterscheiden sich die konservativ-religiösen Positionen in Christentum und Islam nur marginal und vertreten ähnliche Ansichten, etwa was Abtreibung oder Stellung der Frau* angeht.

Dass im Rahmen von Antira-Arbeit auch mit gläubigen Muslim_as zusammengearbeitet wird, ist verständlich und auch nicht per se problematisch. In jedem Fall sind Geflüchtete (egal welchen Glaubens) zuerst einmal vor der Allianz des rassistischen deutschen Staates und seiner von der Leine gelassenen Nazihorden zu schützen. Wenn es aber darum geht, eine emanzipatorische Perspektive zu entwickeln, dann können gläubige Muslime (ebenso wie Christ_innen, Jüd_innen, Hindus, Sikhs, Taoist_innen, etc.) eben nicht Teil derselben Bewegung sein, wenn sie ihren irrationalen und reaktionären Glauben nicht ablegen. Gegenüber gläubigen Christ_innen in unseren Gruppen und Freundeskreisen wären wir immer irgendwie skeptisch, wieso nicht bei Muslim_as?

 

Sicher sind die meisten Leute nur auf dem Papier christlich oder muslimisch, aber eben nicht alle. Wer jeden Freitag oder Sonntag ins Gotteshaus stapft, sich durch sinnlose Fastenmonate quält, vertritt idR kein überaus emanzipatorisches Weltbild. "Aufklärung" in diesem Sinne bedeutet daher auch, regressive Traditionen zu Durchbrechen und in Frage zu stellen. Wer freiwillig seltsamen Hobbies nachgeht (ganz gleich was), kann das gerne tun, aber der Anfang jeder Kritik ist eben die Kritik der Religion und der Islam ist da auch keine fortschrittliche.

 

Islamkritik ist also kein Makel, sondern eine Notwendigkeit für alle jene, die Teil einer Bewegung sein wollen, die in einer befreiten Gesellschaft endet.

Du nennst dich "Chamberlain" und willst damit ernsthaft dessen Politik gegenüber Hitler-Deutschland mit der Politik Linksradikaler gegenüber dem Islam vergleichen?

Das Wertmüller keine Ahnung von der Türkei hat weiß er selbst, wissen die Organisatoren der Veranstlatung und wahrscheinlich auch das anwesende Publikum bei der Veranstaltung. Das war von Anfang an nicht der Grund warum er eingeladen wurde oder überhaupt diese Veranstaltungsreihe stattfand.

Ich finde es bemerkenswert wie detalliert ihr euch mit dem Unfung auseinandergesetzt habt, den Wertmüller da verzapft hat und es ist dabei tatsähclih auch ein informativer Artikel über die Türkei bei heraus gekommen. Nichts desto trotz seit ihr damit zum Teil auch genau in die Falle getappt, die Thunder in Paradise und Wertmüller aufgestellt haben. Ihr habt eure Kräfte auf diesen Text gebündelt und nährt mit eurer berechtigten Empörung das Selbstbild und die Inszenierung dieser Vollpfosten.

Diese ganze Veranstaltungsreihe wurde mit dem einzigen Grund organisiert für Empörung und Aufregung zu sorgen. Da ging es von Anfang an nciht um irgendwelche Inhalte. Ich denke der richtige Umgang damit wäre Veranstaltungen mit Wertmüller mit einer maximal knappen Begründung keine Räume zu bieten und die Gruppe, die sowas organisiert zu ignorieren.

das Problem ist aber, dass das KOZ die Räume geboten HAT. Und diese auch nicht zurückgezogen hat nach Durchsicht des Ankündigungstextes oder den ersten Veranstaltungen. Wir dürfen ja nicht vergessen dass Wertmüller die 4! dieser Veranstaltungen war. Im Ankündigungstext befinden sich nochmehr Schmankerl. Eine Veranstaltung z.B. nannte sich " der Phallozentrismus des Islam" oder so ähnlich. In dem Text befanden sich Sätze wie "Der Westen befindet sich im Krieg. In einem Krieg den er nicht begonnen hat, aber dennoch gewinnen muss". Oder "nur wenige Tage nach dem Anschlag in Orlando lief der CSD in Frankfurt unter dem Motto Liebe gegen rechts, obwohl sich doch gezeigt hatte, dass mit den Islamisten keine Opfergemeinschaft möglich ist". Das ist nun alles nicht bis aufs i-Tüpfelchen wörtlich zitiert, aber sinngemäß. Beim Lesen des Ankündigungstextes jedenfalls stellte ich mir vor dass Frauke Petry, Heidi Mund und Lutz Bachmann sich sehr wohlfühlen würden in einer Veranstaltungsreihe die kulturrassistisch daherkommt, keinerlei Fragen nach ökonomischen oder Herrschaftsverhältnissen stellt und nebenbei noch die Schwulenbewegung in die Ecke der Idioten stellt.

Das KOZ tut sich im Normalfall nicht besonders schwer Raumzusagen auch noch in letzter Minute zurückzuziehen wenn ihnen eine veranstaltende Gruppe oder ein Thema nicht in den Kram passen. Warum also konnten diese Veranstaltungen 4 Wochen durchlaufen? Das kann nur mit Übereinstimmung erklärt werden. Ist es so leicht für neurechte U-Boote sich im anti-D Jargon einzurichten, dass es nicht mal mehr auffällt?

das ist erstmal eine falsche Schlussfolgerung. Man kann auch Veranstaltungen in den eigenen Räumen stattfinden lassen, deren inhaltlichen Aussagen man nicht zustimmt. Die Frage ist, wo man die Grenze zieht ab der man das nciht mehr macht. "In meinen Räumen dürfen nur Sachen gesagt werden, denen ich selbst zustimme" wäre eine absolute Armutserklärung eines linken Veranstaltungsorts. Auch wenn so ein Gedanke in so manche identitär-linke Köpfe nicht rein passen mag. Um rauszufinden, was die Menschen im KOZ von der Veranstaltungsreihe halten wirst du sie also schon selbst fragen müssen.

 

Was ist denn das Problem damit, einen Vortrag über Phallozentrismus im Islam zu machen? Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam ist ja wohl alles andere als ein Monopol irgendwelcher Rechten.

 

Den Ankündigungstext habe ich auch gelesen und er war sicherlich ziemlich dumm. Was er wollte war: Genau die Empörung auslösen, die bei dir ausgelöst wurde. Nach allem, was man im Artikel liest hätte es gute Gründe gegeben, die Wertmüller-Veranstaltung abzusagen. Bei den anderen Veranstaltungen bin ich mir da nicht so sicher. Und der Ankündigungstext war da finde ich nicht eindeutig genug für - und das wahrscheinlich mit Absicht. Es geht denen ja wirklich nicht um Inhalte. Das kann man sich glaube ich garnicht oft genug in Erinnerung rufen. Die lassen halt ein paar Buzzwords fallen und wissen beim schreiben schon genau, wie sie sich später rauswinden, wenn das passiert, was sie beabsichtigen, nämlich, dass Leute sich darüber aufregen. Ziel und Zweck des ganzen ist einzig und allein sich als besonders kritisch zu inszenieren. Und weil Vorträge und inhaltliche Auseinandersetzung alleine das feeling eben nicht wirklich aufkommen lassen zettelt man Streit an um endlich wieder an das "unverstandene Genie"-Feeling, dass man in der Pubertät gegenüber seinen Eltern hatte, ranzukommen. Ich glaube wirklich, dass da in erster Linie ignorieren (bis zu gewissen Grenzen) hilft. Irgendwann denken sie sich dann alle anderen sind zu dumm, weil niemand auf ihre Veranstaltungen kommt, werden richtig elitär und machen Karriere. Deswegen mein Plädoyer: Don't feed the Trolls

'Don't feed the trolls' hieße in diesem Fall, den Trollen kein Forum, also keinen Raum zu geben. Aber Antideutsche sind keine Trolle, es sind Rassisten und Kriegstreiber. Und deshalb sollte man ihnen nicht nur den Raum verwehren, sondern ihnen auf die Fresse hauen.

Wie wäre es wenn du da mal mit den Rassisten anfängst, die konkret ne Gefahr für PoC sind und mit den Kriegstreibern, die konkret Krieg treiben? Die "Antideutschen", auf die diese Anttribute zutreffen, kommen da auf der Priortäten-Liste ganz schön weit hinten und ob da Gewalt tatsächlich ein vernünftiges Mittel ist, ist dann immer noch ne Frage.

Es sei denn es geht in erster Linie darum, Szene-Politik zu betreibenund die eigene Vormachtstellung zu behaupten. Dann macht so ein Verhalten in seiner Eigenlogik durchaus Sinn. Für mich würde sich dann allerdings die Frage stellen, ob vor solchen Antideutschen nicht eher Leute wie du zu bekämpfen wären. Politisch selbstverstädlich.

Die Frage ist letztlich, wer stellt für sowas den Raum? wer ist verantwortlich?? Es kann nicht einfach eine x-beliebige Gruppe das koz mieten, der AStA prüft das vorher und muss es absegnen. Insofern war bzw ist der AStA einverstanden mit dem was da gelaufen ist.

Na und? Das war sicher nicht die schlechteste Veranstaltung, die im KoZ stattgefunden hat. Da dürfen wesentlich dümmere Leute als Wertmüller ihren Kram verzapfen und es beschwert sich auch keiner.

Es geht nicht darum, dass Wertmüller dumm sei. Er ist ein Rassist und Sexist.

also schlauere leute dürfen offensichtlich nicht ihren kram verzapfen

https://linksunten.indymedia.org/de/node/200364