Angriff auf Hauptsitz von Google in München

Farbklecks Symbolbild

Wir haben in der Nacht vom 6.11. auf den 7.11.16 den Hauptsitz von Google in München großflächig mit rotem Lack und Bitumen eingefärbt


(Informationen sind Macht. Wer sie besitz ist mächtig.) Das zentrale Geschäftsfeld von Google ist die kapitalistische Verwertung von Informationen, was den Konzern zu einem der mächtigsten Konzerne der Welt macht.

Durch die Aufzeichnung von Suchabfragen und das Scannen sämtlicher über GMail verschickter Mails lassen sich nach wenigen Monaten präzise Dosiers über unser Verhalten und dessen Vorhersagbarkeit erstellen. Die Entmündigung menschlicher Fähigkeiten ist eines der Geschäftsziele von Google - das Abhängig machen von seinen Diensten.


Wie bei jedem kapitalistischen Unternehmen basiert der Reichtum von Google auf der Ausbeutung seiner Mitarbeiter_innen. Doch Google ist mehr: sein Geschäftsmodell ist der Versuch der Vermessung der Welt. Dabei geht es nicht nur um die kartografische Erfassung der Erde, sondern um eine möglichst vollständige Erfassung menschlichen Verhaltens. Die von Google abgeschöpften Daten werden bereits Heute kommerziell verwertet: für Marktanalysen, auf Kunden abgestimmte Werbung, zur Manipulation usw. All das ist nur der 1. Schritt. Die Analyse der Daten soll eine immer weitergehenden Vorhersage menschlichen Verhaltens in allen Lebensbereichen ermöglichen. Google weiß mit wem wir kommunizieren und will wissen was wir denken und denken werden.


Dieses Wissen und millionenschwere firmeninterne Forschungsprogramme wie Google Brain sollen in letzter Konsequenz die Schaffung künstlicher Intelligenz ermöglichen. Die Google-Strategen entwickeln dabei Szenarien in denen Menschen in wenigen Jahrzehnten durch künstliche Intelligenz ersetzbar sind. Was als Versprechen eines Lebens ohne Arbeit und Ausbeutung daherkommt bedeutet unter kapitalistischen Bedingungen nichts anderes als das überlüssig machen eines Großteils der Menscheit.


Nicht ohne Grund hat sich die Singularity Unversity in direkter Nachbarschaft zum Hauptsitz von Google in Silicon valley angesiedelt. Die als Elite Universität konzipierte Einrichtung welche Führungskräfte aus der ganzen Welt in den Bereichen KI, Robotik, Nanotechnologie, Bioinformatik, Medizin und Netzwerktechnik ausbildet ist einer der maßgeblichen Vetreter der transhumanistischen Bewegung. Auf ihrer Eröffnungszeremonie fanden sich neben der Führungsriege von Facebook auch Personen wie Ray Kurzweil und Larry Pager ein (Mitbegründer von Google) der eine Eröffnungsrede hielt. Ziel des Transhumanismus ist die Verschmelzung von Mensch und Technik. Nach ihrer Einschätzung wird das menschliche Gehirn bis 2030 komplett erforscht sein was die Möglichkeit erschafft sich in einem Postbiologischen Leben zu verewigen (einem Backup von einem selbst das in Computersystemen weiter existieren soll). Transhumanist_innen sind davon überzeugt das der Ausweg aus einer Welt die sie maßgeblich mit zerstört haben im Übergang von Mensch zur Maschine liegt. Ihre Akteure setzen sich aus aus einer ultra neoliberalen Rechten zusammen, welche ihren Ausgangspunkt im Machzentrum von Silicon Valley hat. 


Das zugrundeliegende Effizinzdenken über fehlbare Körper die altern und krank werden können hat schon heute seine konkreten Auswirkungen auf Mitarbeiter_innen im IT-Sektor in Form von Eizellen-Einfrierung um die Ausfälle von Frauen im fruchtbaren Alter zu reduzieren.


Neben den ersten erfolgreichen Angriffen auf Google Shuttle-Busse in San Francisco die zur einer großen Verunsicherung innerhalb von Google geführt haben wurde die Einführung von Google Glasses bereits auf unbestimmte Zeit verschoben. An diese Erfolge kann anzuknüpft werden in dem wir Google auf allen nur denkbaren Ebenen sabotieren!

Die schöne neue Google-Welt demaskieren und angreifen!
Für ein Leben jenseits von Kontrolle, Macht und Ausbeutung!

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Mensch kann manches gegen Google haben, aber die oben stehende Begründung ist doch reichlich bescheuert und reaktionär. Technologischen Fortschritt per se ablehnen, weil dadurch weniger menschliche Arbeit gebraucht wird? Meint ihr denn im Ernst, die Arbeits- und Lebensbedingungen waren, sagen wir, Ende des 19 Jahrhunderts so viel besser als heute?

google angreifen schön und gut. die datensammlung und verwertung dieser kritisieren genauso gut und wichtig. es gibt wohl noch tausend weitere gründe google anzugreifen.
aber euer primitivsmus ist wirklich mehr als öde. ihr wünscht euch wohl ein leben in der höhle zurück und denkt mit weniger zivilisation gäbe es auch weniger herrschafft. Was für ne scheisse. der wissenschaftliche fortschritt ist notwendig für einen antikapitalismus.
für den anarchistischen Transhumanismus!

ich finde nicht, dass dieser transhumane trip das wichtigste an google ist, aber ok.

 

leider habt ihr das kind mit dem bade ausgeschuettet, denn wie ihr selbst seht nimmt euch keiner so richtig ernst, so sieht es halt aus, wenn man zu lange in der uni sich die abstraktion von irgendwie allem reinzieht.

 

wichtiger waeren doch geschichten wo die menschen über halbwegs direkte interessen sprechen wuerden, wo sich die menschen fragen, was und wer sie wie beherrscht. ist ihr arzt noch auf ihrer seite, wenn ihnen kuenstliches insulin verabreicht wird und wer beauftragt welche algorhytmen zu welchem zweck? wieso hat merkel auf einmal schiss vor google, wie das neulich in der tahesschau durchschimmerte? 

 

seht mal leute, es gibt gescheite leute wie frank rieger vom chaos computer club, der einige interessante vorträge gehalten hat, die es auf youtube gibt. interessant ist die frage nach der regulierung von technik im bezug auf auf die zukunft der arbeit, wo viele arbetisplätze und tätigkeiten in bald eingespart werden.

 

das waere spannend, rieger hat ein buch geschrieben, in dem "auszeit, eine fahrt zu den maschinen die uns ersetzen", zusammen mit constance kurz.

 

"numans need not apply" ist so ein klassiker an videos bzgl. dem thema...

 

die videos vom "netzpolitischen abend" sind interessant

 

mal im ernst, mir sind die verrueckten profs aus den comix nicht egal, wenn sie in 20 jahren realitaet werden, aber momentan sind mir debatten darüber wie die "urban nativs", "creative class" mich aus meiner hood weggentrifiziert, deswegen nervt eure aktion schon etwas, weil sie massiv ablenkt, von dem, was grad beispielsweise in berlin passiert!

 

gut, ihr kommt aus muenchen, da ticken die uhren anders als in hamburg, köln, berlin...

 

aber was sind so die konkreteren pläne?

SMART CITY

waeren mal stadtkonzepte, die uns angehen werden

 

vielleicht die sachte frage nach arbeitsbedingungen in den coltanminen

 

neue soziale ausgrenzung durch verteilung von technik

 

technikfeindlichkeit und -gläubigkeit in verschiedenen sozialen schichten

 

fragen der kybernetk als neue regierungsform,was ist technik, was ist neoliberalismus, wo sind die chancen wo die risiken dieser neuen methoden?

 

wie malen sich militaers die voellig vernetzte stadt aus, wie denken sie sich urban warfare? ist da stratfor.com  bzw der youtubekanal ne gute quelle fuer?

 

wie sieht es aus mit genereller high-tec produktion? wie steht die produktion von kommunikations- und unterhaltungselektronik im verhältnis zur rüstungsprduktion, raketen, moderne waffen, die kommen ohne diese chips garnicht mehr aus...

Ich find das total schoen fuer euch :-)

 

Ihr habt euch das Gefuehl gegeben irgendetwas zu bewirken in einer Welt wo Ihr eine unglaubliche Minderheit widerspiegelt. Eure Art mit der Weltsituation umzugehen ist zwar etwas nervig fuer den Hausmeister der sich um das Gebaeude kuemmert, aber abgesehen davon nur eine Win-Win Situation:

 

- Ihr fuehlt euch gut

- Ihr habt etwas vorzuzeigen

- Ich hab was zum lesen

- Andere haben was um sich aufzuregen

- Eine Fassadenreinigungsfirma bekommt einen Auftrag

 

Ein System kann man viell leichter von Innen veraendern als von aussen und solange Ihr nur sowas macht, hat das _establishment_ kein Grund etwas zu aendern.

 

Ich finde es auch sehr spannend wie radikalere Aktionen automatisch eine Distanzierung bewirken anstatt ein Nachdenken. Je radikaler desto weniger Effekt.