Hunger Strike am Sendlinger Tor Platz, 31ter Oktober 2016

Sendlinger Tor in München

Heute kündigen wir wieder einen Hungerstreik mit 35 Personen am Sendlinger Tor an. Seit dem Abend sind wir 80 Personen.

Am 22. November 2014 haben wir genau an der gleichen Stelle einen Hungerstreik begonnen. Wir nahmen am Hungerstreik am Rindermarkt teil. Wir starteten am 12. März 2014 in Dingolfing einen trockenen Hungerstreik. Wir organisierten Info- und Protestzelte in verschiedenen Städten. Wir besetzten symbolisch am 4. Juli 2014 das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Wir haben am 17. Juli 2014 an der Besetzung des Fernsehturms in Berlin teilgenommen und am 21. Juli 2014 einen Hungerstreik am Brandenburger Tor gemacht. Auch besetzten wir, beginnend am 7. November 2016, symbolisch den Sendlinger Tor Platz für einen Monat. Zuletzt starteten wir am 8. Oktober 2016 den Protestmarsch von München nach Nürnburg.


Die Geschichte unseres Protestes und unserer Kampagnen existieren nur, weil wir dieser Welt sagen wollen, dass "unser Leben wichtig ist". Wir sind Flüchtlinge, wir haben kein Recht in einer normalen Gesellschaft zu leben. Wir wurden gezwungen, unsere Herkunftsländer zu verlassen, wir wurden diskriminiert. Wir schreien, weinen und versuchen, der Welt zu sagen, was ist unser Fehler, warum wir in einer sehr niedrigeren Schicht der Menschheit sind? Wir sind Menschen! Was ist unsere Forderung, was ist unser Ziel? Kein Leben als Gefangene, kein Leben als Sklaven. Wo ist Gerechtigkeit, wo ist die Menschlichkeit der Menschen aus dem Westen, wo ist die Gleichheit zwischen Farben, Kultur, Religion und Sprache? In welchem ​​Jahrhundert leben wir und mit welchen Einschränkungen? Und wie lange müssen wir in diesen Einschränkungen sein, 6 Jahre, 8 Jahre? Indem wir Flüchtling sind, verschwenden wir die wichtigste Zeit unseres Lebens. Verschwenden sie jeden Tag, Monat und Jahr in allen Ländern. Diese Jahre destabilisieren unser Leben und wir können keine Bildung und Integration erfahren. Unser Leben hat keine Bedeutung mehr. In dieser Zeit fordern wir nichts, was nicht unser Recht ist. Wir fordern nur grundlegende Menschenrechte.
Wir wollen leben! Wie viele Menschen müssen wir darum bitten? Wie viele Menschen sollen wir anfragen, bis unser Leben eine Rolle spielt? Wer antwortet auf unsere Fragen und ist für unsere "Lebenssituation" verantwortlich?
Wir sterben bereits jeden Tag in unseren eingezäunten und beschränkten Leben. Also lasst uns vor der Welt im Hungerstreik sterben!!!


Weil wir Menschen sind und diese Welt gegen die Menschlichkeit ist!!!
Denn wir wollen ein normales Leben leben. Wir wollen "BLEIBERECHT".

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

...dass da noch ein Hungerstreik kommt.  

Solidarische Grüße an die Freund*innen in München am Sendlinger Tor!

Wir wünschen euch viel Kraft!

Bin ein politischer Mensch und supporte euch im Stillen, weil ich bei eurem Protest nicht meine Meinung und Gesicht zeigen darf.

geräumt!