Vollversammlung in der Roten Flora zum OSZE und G 20 Gipfel 2016 / 2017 in Hamburg

Vorbereitungsstab G20/OSZE
Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

Hier ein kurzer Input bzgl. der VV in der Roten Flora vom 27.10.2016, wo es primär um die Proteste gegen den G20 Gipfel am 07/08.Juli 2017 in der Hansestadt Hamburg ging. Die Vollversammlung war mit ca. 150 - 200 Menschen sehr gut besucht. Es waren Delegierte von Gruppen( IL, Ende im Gelände, Recht auf Stadt,Anarchistische und Kommunistische Gruppen) vor Ort,aber auch etliche Einzelpersonen.

 

Es waren erfreulicherweise ältere, sowie jüngere GenossInnen gekommen und das Interesse so früh über diesen Gipfel zu diskutieren und sich auszutauschen ist offensichtlich groß.

 

Zu Beginn wurde ein kurzer Ablauf des Abends vorgestellt.Unterteilt in 3 Zeitblöcken sollte es dann losgehen.

 

1.Block ; Kurze Referate über a: Sicherheitszone um den Gipfeltagungsort ( OSZE sowie G20 ) werden ja beide in den Messehallen mitten am angrenzenden Karolinen und Schanzenviertel stattfinden. Dazu gab es juristische Fachkenntnisse von einem RA (Rechtsanwalt).
Auch wurde eine Skizze dazu verteilt. Die rote Zone umfasst deutlich große Teile des Schanzenviertels und auch um das Karolinenviertel ist viel Absperrung und Durchgangsausweisskontrollen.

 

b: Der EA (Ermittlungsausschuss Hamburg / Rote Hilfe) berichtet über verstärkte Anquatschversuche der Repressionsorgane und bereits getätigten Observationen, sowie der Informationen , daß der Knast Hahnöfersand für die Gipfeltage als Großraumzelle dienen wird.Der logistische Aufwand dafür ist Ihnen offensichtlich die Sache wert.

 

Es gibt von staatlicher Seite bereits internas, daß alle Verfahren,ausstehende Prozesse etc. in diesem Zeitraum (der Gipfeltage nächstes Jahr) auf Eis gelegt werden sollen,damit genügend Kapazitäten für eingeleitete Schnellverfahren vorhanden sind.

 

Es werden 20.000 Polizisten( inkl. Spezialeinheiten GSG9,MEK;SEK...) erwartet ,zuzüglich der Staatseigenen Securitys und Geheimdienste ( die sich meistens schon Monate vor dem eigentlichen Gipfel/Protesten in der Stadt befinden).

 

c: politische Inhalte des Protestes; Es stellt sich nunmehr so dar, daß die "Großübung" der Polizei der OSZE Gipfel im Dezember 2016 in Hamburg wird. Ein Vertreter des Centro Sociale berichtet, daß angedacht ist die Räumlichkeiten des Centro zum "Zusammenkommen" in diesen OSZE Tagen aufzumachen.

 

Allgemeiner Tenor war aber an diesem Abend, daß sich alle vielmehr ein Bild machen wollen, wie in diesen Tagen im Dezember der Staatsapparat fungiern wird.

 

Im Klartext; Es wird ausser Kundgebung und kleiner Demonstration auf eine überregionale Mobilisierung verzichtet um die Übung der Bullen zu beobachten und seine Schlüsse für den Juli 2017 daraus zu ziehen.Die Mobilisierungszeit was größeres für Dezember auf die Beine zu stellen wird als zu gering betrachtet.

 

Politisch gesehen ist das ein Armutszeugniss, den die OSZE wird als Hauptthema den "Ukraine Konflikt/Krieg" auf Ihre Agenda setzen.

 

Ein kurzes Statement seitens des Flora Kollektivs zu inhaltlichen Kampagnen ,die Szeneübergreifend aufgegriffen werden können (G20 Gipfel) wurden nur vage angerissen.Da wird/ soll noch was in den nächsten Wochen kommen.

 

Nach diesem 1.Block kam der 2.Abschnitt, wo es recht schnell um die Diskussion zu den oben benannten Thematiken ging.

 

Es zeichnete sich keine politische Ausrichtung der Diskusssion ab ( somit entstand eigentlich auch gar keine ! ), sondern es war eher ein Anmerken von z.b. der IL (Interventionistische Linke) die auf Ihren Kongress am 03/04.12.2016 (also wenige Tage vor der OSZE in HH) in Hamburg aufmerksam machte und/oder einige Menschen aus der Recht auf Stadt Bewegung die sich eine Szeneübergreifende Vernetzung von anderen Stadtteilgruppen wünschen.Hier geht es vorallem um die Sicherheitszonen und damit verbundenen Einschränkungen der Bürgerrechte.

 

So wollen bereits jetzt einige AnwohnerInnen im Karoviertel nun regelmäßig "Reclaim the Streets" umsetzen und sich mehr im öffentlichen Raum wiederfinden.

 

Aktivisten von Ende im Gelände berichten über Gedankengänge an den Tagen dezentrale Aktionen durchführen zu wollen, da die Bullen nicht überall sein können (20.000 sind ja bereits dann in Hamburg)....

 

Aktivisten aus der Roten Flora weisen nochmals auf die Räumlichkeiten der Flora hin, die für zukünftige Veranstaltungen und Vernetzungen/Protestformen genutzt werden können.

 

Im Archiv der sozialen Bewegung ist gute Material, um sich inspirieren zu lassen (Beispiel IWF Berlin) wie man solch ein Gipfel phantasievoll begleiten kann.

 

Im 3.Block kam es dann bestimmt noch zu kleineren Wortmeldungen, aber es zeichnete sich langsam ein Auflösen der interessierten Besucher/AktivistInnen ab.

 

Ich ging dann auch , nahm aber noch eine Information mit ;

 

-Es wird noch ein autonomen Aufruf zum G20 Gipfel geben, der auch in mehrern Sprachen und Ländern existieren wird und es wird eine autonome,linksradikale Vorabenddemonstration am 07.Juli geben, bevor die große Bündnissdemonstration am Samstag durch Hamburg latscht (wenngleich man gespannt sein kann wo das stattfinden soll bei solch einem znetralen,weiträumig abgesperrten Gipfelort wie den der Messehallen).

 

Fazit meinerseits: Eine Szeneübergreifende Vernetzung ist von Nöten. Der Kongress der IL im Dezember könnte ein Ansatz sein.Bereits jetzt sollte man sich über einen Ort des "Zusammenkommens/Treffen/Schlafplatzbörse etc."  Gedanken machen und angehen. Ein sehr überlegenswerter Vorschlag eines jungen Aktivisten ist das Universitätsgelände ,da es nah am Kongresszentrum liegt und nicht in der Sperrzone ! Das Centro und die Flora nämlich schon.

 

Man sollte sich nicht allzusehr von den bevorstehenden Kontrollen und Sicherheitszonen ablenken lassen, wenngleich es richtig ist das als "skandalös" politisch zu verwerten und damit zu arbeiten, aber das sollte nicht das Hauptthema linksradikaler Strukturen sein/werden.

 

Den an diesem Abend erlebten "Herbstblues" darf kein Winterschlaf folgen und die "Konsumhaltung" muss ein Ende haben.

 

Wir haben soviel technische Fortschritte des kommunizieren, aber von Face to Face ist einfach immer noch unersetzbar und so wichtig und richtig.
Die Strasse müssen Wir nutzen,eine andere Möglichkeit bleibt uns nicht- wenn Wir es ehrlich meinen.

 

Erlebtes gedanklich niedergeschrieben.

 

Hamburg Oktober 2017

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Nett, dass die Infos gestreut werden, wie das mit "keine Presse" vereinbar ist, weiß ich jetzt nicht, ist aber hier besser aufgehoben als mit der "Welt" zu reden: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article159125424/Linke-Szene-plan...

Das "offene centro" wird aktuell so angekündigt: http://www.centrosociale.de/2016-12-07/centro-caf-am-rande-der-sicherhei...

Ich hoffe ihr habt euch Gedanken über die Menschen gemacht die dann da Ein und Aus gehen .Auch wenn es sehr umstritten ist macht ne Videoanlage macht endlich ein Archiv. Zuviel Bullen, Zuviel Faschos also besser man erkennt seine Pappenheimer. 

super, ne Video-überwachte Flora, ganz geile Idee, am besten per WLAN-Übertragung, so dass die Behörden es noch einfacher haben...oder n stream auf indy?

Und dann per Gesichts-Scanner mit diversen Datenbanken abgleichen, wir sind besser als die copz, oder was soll das werden?

Deine Norm Reaktion spricht Bände, begreife mal das es hier um Selbstschutz von Strukturen geht die gezielt ausgespaeht werden. Geh mal mit der Zeit, wo lebst du denn? 

Es geht hier um die Notwendigkeit der Identifizierung von Personen die die Flora unterwandern, diskreditieren und schlussendlich vernichten wollen. 

..da können wir ja froh sein, dass die Reaktionen der betroffenen Gruppen ganz anders aussehen und eben keine Szene-Stasi entsteht..

Lieber bedrohter "Fundi" als Realist Deiner Art!

 Natürlich will ich keine Gesinnungsstasi nur mit wem tausche ich mich denn aus?  ich waehre fahrlässig wenn ich das nicht mit einbeziehen würde. Ich bin Jahrgang 1971 und geboren in Berlin -Charlottenburg und kann dir sagen das die Bullen damals wie heute alles probieren werden um in unsere Kreise einzudringen und sie zu Analysieren. 

Das hier ist eine Frage  nachdem ob ich auf Augenhöhe sein will oder ob ich kapituliere. 

..derJahrgang passt, schön, dass Du auch als Kind schon Einiges mitbekommen hast (oder woher kommt Dein damals wie heute?), aber meine Welt muß sich nicht der "da draußen" anpassen...wenn wir uns selbst überwachen, haben "wir" verloren...

Wenn wir nur die uns vorgegebenen Themen aufnehmen auch.

Da im Endeffekt keine Bedrohung in Form von Anklagen und Strafen aus der Bespitzelung resultierten, ist die Bedrohung doch eher mißlungen.

Dabei will ich keineswegs die emotionalen und vertrauensverlustigen Ebenen runterspielen, aber wenn wir uns auf ihr "Niveau" herablassen, können wir auch aufhören.

Keine Cams in sozialen Zentren, never ever!

Viel Glück wünsche ich dir. 

In Zukunft müssen auf Hinweise an der Tür wohl auch keine Linksunten-Postings benennen!

Das war ne Vollversammlung, für die Menschen die da waren und keine alternative Medienfabrik. Es gibt Gründe weshalb von manchen Veranstaltungen keine öffentliche Berichterstattung gewünscht ist.

Respektiert das gefälligst!

Als auswärtige Interessierte sind Wir glücklich über solche Infos. Früher gab es immer Protokolle aus Hamburg. Warum auf einmal nicht mehr? Eine VV in diesem Rahmen  (öffentlich eingeladen )sollte in Zukunft immer genutzt werden um darüber hinaus im Kontakt zu bleiben und Dinge anzuschieben.Dafür benötigt es aber auch die Infos, vorallem wenn man  (ob Einzelmensch oder Zusammenhang) von weit her kommt und nicht immer die Möglichkeit hat vor Ort zu sein.Das Ihr Muffe habt vor Bullen etc.ist verständlich, aber ja auch naiv. Eure Bespitzelung der letzten Jahre belegen beides. Ausserdem können Wir nicht ersehen, was der Textschreiber hier "achso geheimes " preisgibt.

Insofern Herzlichen Dank für die Infos zum aktuellen Stand. 

See us on the Streets in Hamburg. 

Da eh einiges an Zivis und V- Leuten da gewesen sein wird macht es nicht wirklich einen Unterschied. Bullen und VS werden eh alles wissen was besprochen wurde.