(G20) Funkmast der Bullen sabotiert

I come like the furious tempest
Alles zum G20-Gipfel 2017 auf Indymedia linksunten

im juli 2017 wird in hamburg ein großes spektakel der 20 führenden industrienationen stattfinden., denen die eigene sicherheit und die erhaltung ihrer privilegien einer ausbeuterischen welt am herzen liegen. das topthema wird natürlich die aktuelle sicherheitspolitische lage sein. im gesamteuropäischen raum und auch darüber hinaus gibt es derzeit momente, die die sicherheitsarchitektur ins schwanken bringen.

 

angefangen mit den unfreiwilligen fluchtbewegungen tausender illegalisierter, über die selbstorganiserungsversuche von neu entstehenden bewegungen sei es in frankreich oder ferguson, bis hin zu rebellischen stadtvierteln in verschieden europäischen metropolen. alleine die vorstellung darüber, dass ein leben ohne ihre regulierungen funktionieren könnte, raubt den vertretern der nationen den schlaf und lässt sie enger zusammenrücken, um diese faktoren zu eliminieren. hierbei wird der deckmantel der „terrorabwehr“ der öffentlichkeit gegenüber als universeller grund angeführt um ihr handeln zu rechtfertigen. dass die verschärfungen am ende alle betreffen und besonders auf strukturen abzielen, die sich nicht der regelkonformen gesellschaft unterwerfen und die eigene ausbeutung nicht akzeptieren wollen, interessiert die wenigsten und führt zu einer ungebremsten perfektionierung der überwachung.

nach dem kurzzeitigen kontrollverlust und den massenhaften unüberwachten grenzübertritten innerhalb des letzten jahres wurden alle grenzen im europäischen raum zeitweise geschlossen oder  grenzkontrollen wieder eingeführt. um die reibungslose verteidigung nationaler grenzen als eckpfeiler staatlicher macht zu gewährleisten, entstanden vor allem im bayrischen grenzgebiet kontrollposten durch die bundespolizei um die ungebetene gäste von anfang an nach verwertbarkeit zu kategorisieren und möglichst frühzeitig abzuweisen. diese sortierung wird in der edac datenbank des bka vorgenommen, welche eine vielzahl von informationen aufnimmt: fingerabdrücke, portraits und kontaktnetze. dadurch wird nachvollziehbar, wo, wann und wie die „illegalen“ überquerungen stattfinden. erst deutsche firmen wie die telekom und t-systems ermöglichen weltweit diese routinierte verarbeitung durch die entwicklung und bereitstellung von überwachungstechnik.

der computerriese ibm, der eine vorreiterfunktion in der überwachung ganzer städte einnimmt und in engster freundschaft zu den herrschenden steht, baute in rio ein kontrollzentrum, welches die vernetzung einzelner behörden ermöglicht und ganze stadtteile in echtzeit überwacht. das „intelligent operation center“ in rio ist nur eine kurzer blick in die zukunft. aus dem verlangen nach sicherheit und ordnung entstehen immer mehr dieser zentren. so wird im gefechtsübungszentrum „schnöggersburg“ nicht der nächste einmarsch in ein krisengebiet geplant, sondern die asymmetrische bekämpfung von aufständischen im inneren. mittlerweile übernimmt deutschland wie in vielen anderen bereichen der rüstungs- und sicherheitsindustrie, eine führungsrolle und teilt bereitwillig taktiken mit anderen ländern, um den machterhalt und die wirtschaftlichen interessen auch außerhalb der eigenen grenzen zu sichern.

die weiterentwicklung der automatisierten strafverfolgung schreitet zügig voran. auf einigen autobahnabschnitten entstehen derzeit vernetzte kamerasysteme, die alle passierenden fahrzeuge einloggen und beim verlassen des abschnitts entsprechend ausloggen. es wird immer nachvollziehbarer, wo man sich wann und wie bewegt. die entsprechende technik wird als zukunftsweisend beworben und soll effizienter verstöße im verkehrswesen abstrafen. mittlerweile werden diese technologien im alltag immer invasiver eingesetzt. so gibt es eine projektgruppe bestehend aus regierenden, strafverfolgungsbehörden und der deutschen bahn, die derzeit an einer gesichtserkennungssoftware arbeitet. diese soll an bahnhöfen die gesichter aller reisenden erkennen und in echtzeit mit einer datenbank beim bka abgleichen.

der mensch wird als biometrische datei gespeichert, verarbeitet und identifiziert. diese daten werden schon seit jahren gesammelt und bewegungsprofile erstellt, die es ermöglichen nachzuvollziehen, welche person sich in welcher straße bewegt. private ip-kameras von denunzianten tragen zur optimierung dieser prozesse bei, da diese dauerhaft vernetzt sind und entsprechend durch die schweine genutzt werden. die überwachung des urbanen raums durch intelligente videosysteme und den schnittstellen zwischen verschiedenen behörden, wird unentwegt vorangetrieben und zielt auf die regulierung und steuerung aller individuen. die durch it-firmen entwickelten techniken und algorithmen erleichtern die arbeit repressiver organe. durch das massive einspeisen von informationen in datenbanken, werden prognosen aufgestellt, in welchen gegenden potentiell mehr straftaten zu erwarten sind.

firmen und institutionen, die sich an der entwicklung und perfektionierung dieser technologien beteiligen, sind ein entscheidender faktor zum erhalt der sozialen ordnung und eine säule der sicherheitsarchitektur um bestehende machtverhältnisse aufrecht zu erhalten. es gibt tausende profiteure, die sich durch die stetige weiterentwicklung und technologischen fortschritt als feinde der freiheit offenbaren. sie sind angreifbar.

um zumindest zeitweise den  reibungslosen ablauf zu unterbrechen, haben wir den funkmast der bundesbullen am südkreuz angezündet. das zweite feuer galt einer überwachungsvorrichtung der bundesnetzagentur. 

solidarische grüße senden wir an aaron und balu, die seit fast zwei monaten eingesperrt sind und auch an alle anderen inhaftierten genoss_innen.

wir rufen dazu auf, im vorfeld des g20 gipfels die infrastruktur der herrschenden und deren profiteure anzugreifen!

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klar, die überwachung und repression, unter dem deckmantel der terrorabwehr seit jeher verschärft, wird auch linke strukturen treffen. was mir bisher unangenehm auffiel ist eine selbstbezogenheit, die ANDERE ziele der überwachung, also andere "unruhestifter" für den status quo, links liegenlässt. die fanatisch-religiös motivierten anschläge sind teil der realität in europa geworden. wie nehmt ihr dazu stellung? keine frage, ich bin auch gegen überwachung. das ist nicht die lösung. mir fällt aber auf, dass immer gegen die überwachung und die repression vom staat agitiert wird, aber für die aufkommenden probleme, auf die weder normalbürger noch ultraradikaler linker, nämlich bei einem konzert oder einfach auf der straße gesprengt zu werden, keinen bock hat. wenn es für "die gute sache" wäre, ließen sich vielleicht noch schnittstellen finden, dann gehts nur um die frage gewalt oder gewaltfreiheit. aber mit den leuten, die zur zeit ihre anschläge planen/durchführen, gibts doch inhaltlich null überschneidungspunkte (z.b. mit IS oder NSU). demos gegen rechts oder religiösen fanatismus helfen nix. gibt es ideen, wie außer sozialarbeiterpräventivmaßnahmen gehandelt werden kann? um einfach mal leute davor zu schützen, in lebensgefahr zu geraten?

(achtung, polemik:) oder ist das risiko halb so wild, weil die unversehrtheit der bevölkerung eh egal ist?

berliner morgenpost: Brandanschlag auf S-Bahnkabel am Südkreuz

 

bullen:

Kabelschacht angezündet

Polizeimeldung vom 08.09.2016Tempelhof - SchönebergNr. 2275

Unbekannte setzten heute früh Kabel an einer S-Bahntrasse in Schöneberg in Brand. Gegen 3.15 Uhr entdeckte ein Sicherheitsmitarbeiter das Feuer an einem Kabelschacht am Hildegard-Knef-Platz und alarmierte Feuerwehr und Polizei. Bundespolizisten gelang es, das Feuer zu löschen. Dabei bemerkten sie in der Nähe ein weiteres Feuer an einem technischen Gerät auf einem umzäunten Gelände neben den S-Bahnschienen, welches durch die Feuerwehr gelöscht wurde. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und prüft eine politische Tatmotivation.

Der neue digitale BOS Funk stellt die Infrastruktur für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste zur Verfügung. Eine Trennung der technischen Anlagen wie zu Analogfunkzeiten gibt es damit nicht mehr. Stellt das Gewissen also darauf ein, dass es ganz leicht zu Kollateralschäden kommen kann.

na dann sollte die Netze dringend aus Sicherheitsgründen getrennt werden!

Dass Sicherheitsbehörden auch Angriffsziele seien können sollte bei solchen Planungen/Maßnahmen immer bedacht werden und es ist unverantwortlich sowas außer Acht zulassen!

..und das völlig ohne Wertung, einfach sachlich.

Wenn ein wichtiger, aber angriffs-bedrohter, Server nicht redundant und losgelöst von anderen Inhalten betrieben wird ist das fahrlässig, ich wünschte, dass die Sicherheitsbehörden verantwortlicher mit unserer Sicherheit umgehen, glaube aber leider nicht dran...   

Erstens ist es kosteneffizienter. Und zweitens... Stichwort "menschliche Schutzschilde".

Guter Text, Danke.

 

Wenn man oft und viele Nachrichten liest, kennt man die Überwachungs- und Repression-Projekte, die ihr nennt, auch.

Mein Vorschlag wäre noch Links/Belege o.Ä. zuzufügen, damit Menschen, die das lesen, den Text nicht so leicht als übertrieben oder Verschwörungstheorie abtun. (Muss ja gar nicht unbedingt die Gruppe tun, könnte ja auch irgendwer machen, der gerade Zeit hat.)

 

Ansonsten wie gesagt: Knapp, richtig und gut. Dank.

Hier ein anarchistischer  Aufruf gegen das G - 20 in Hamburg https://linksunten.indymedia.org/en/node/188436

Aktion gegen Überwachung und Ausbeutung in Griechenland, auch den deutschen Konzern Hochtief betreffend:

https://insurrectionnewsworldwide.com/2016/09/02/greece-anarchist-group-...

 

"Greece: Ten comrades from Anarchist Group Rouvikonas were arrested while leaving from the action shown in the video above and were given extremely harsh sentences at court. The day following the action, 8 comrades were sentenced to 37 months in prison (without parole) which can only be avoided if they pay 5 euro for every day they are expected to remain in prison. Moreover, two comrades received 29 month sentences and are facing 1000 euro fines each. What  follows is the statement issued by Rouvikonas following the action  against the Korynthos-Patras toll booths on 30.08.16. International Solidarity with the imprisoned comrades from Anarchist  Group Rouvikonas and all imprisoned anarchist fighters held hostage by the Greek state!


We often read about the accidents on the National Road connecting Korynthos to Patras, a road characterized as ”guillotine” by its users. Also, we read on the scandals surrounding the construction of a modern highway which will safeguard the lives of commuters and travelers. This project began in 2008 by Olympia Odos, a group of companies analogous to Actor AE owned by the well-known contractor G. Bobolas, YEK Terna AE, Avax AE and HOCHTIEF PPP SOLUTIONS GMBH. This project, which never seems to come to an end,  has been funded by the state with millions of euro raised in taxes, which were imposed upon the most vulnerable people in society. The project’s funding still continues at present despite the years of economic crisis. According to official sources the project will be completed in March 2017.

 

In spite of the bundles of money received through state funding, a new agreement was co-signed by the Minister of Infrastructures Christos Spirtizis and Olympia’s executive director. This new deal provides for additional state funding as well as the setting up of new toll booths. And while the project remains unfinished, tolls are already in operation bringing extra revenue and increasing the profits of the construction companies. As if it weren’t enough that people will be expected to pay road fees for many years to come for a project already paid by them through taxes, the company now demands from travelers to pay tolls before the highway is even built. Once again this illustrates the mindset of capital which is centered on profit maximization and the idiosyncrasy of the state which serves exclusively the interests of the powerful classes. They demand from people to pay for a road that kills. To us this does not come as a surprise, since we are well aware of how capitalism and authority operate.

 

We have been enraged by their insistence to profiteer through tolls in spite of simultaneous state funding. No, as anarchists we will not tolerate the loss of human lives for profit. We consider how many ordinary unprivileged people ended up in a coffin or in a hospital bed instead of their chosen destination, be it work or home to get some rest.  We have in mind the professional drivers involved in accidents, people forced to work long hours in order to be able to support their children. And it’s necessary to make a short reference to supply/logistics companies forcing drivers to work exhausting hours without even paying the required salaries as defined by labour law.

 

The very existence of tolls constitutes a violation of the freedom of movement since if you can’t afford to pay the corresponding fee, you are simply not allowed to move freely on a road you have already paid for in taxes. Money for tolls could have been used to cover other living costs of commuters, especially now, at a time of economic crisis where we can all agree how precious even a single euro is. What we want is free movement for all, without any price. Freedom of movement is a fundamental right but no state authority will ever work in favor of the rights of the exploited, no matter who is in power. Just us, the proletarians, have the power to enforce our will through manifold practices. Power says big words and makes empty promises via every government, while it essentially intends to serve the interests of the bosses. At the same time we must also keep in mind our own responsibility towards ourselves, so let’s express our opposition though action. Inaction, fatalism and submission illustrate our complicity in the perpetuation of the bad conditions we experience.

 

Overcoming fear and reacting through self-organized and polymorphous direct action lacking  hierarchies and ‘saviors’, provide us with the possibility to defeat the terror, misery and squalor imposed on us by those in power. As a duty of conscience, we must treat every issue created by the state and the capital in a similar manner. The same applies to the case of the national road. Becoming voluntarily enslaved won’t protect people from the social cannibalism of hegemony. So, we, wanting to send a message of resistance to the exploited, chose to attack the toll booths on the road connecting Korynthos-Patras.

 

Anarchist Group Rouvikonas
NOT A STEP BACK!"

Wer den Digitalfunk stört, gefährdet Menschenleben, weil auch die Rettungsdienste und die Feuerwehr darüber alarmiert werden.

Was solche Aktionen mit linker Gesinnung zu tun haben, verschließt sich mir. Sie sind einfach nur hirnlos!

Aber die Idioten scheinen das nicht begreifen zu wollen.