(LE) Glasbruch für Biomare in Connewitz

Biomare Werbung

Ein Laden, der Produkte einkauft, um sie mit Mehrwert zu verkaufen. Der dafür Lohnabhängige einstellt und am Ende einen Gewinn erwirtschaftet – der also sein Kapital akkumuliert. Anders formuliert: Biomare ist die Weigerung, Kapitalismuskritik auch nur ein wenig ernst zu nehmen. „Die Kapitalisierung von Antikapitalismus-Attitüden“ (Antilopengang) vorgeführt. Was bleibt, ist die Weigerung, diesem Etikettenschwindel aufzusitzen.

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...und ich habe hier schon viele dämliche sachen gelesen.

 

dann könnt ihr auch die scheiben von 95 prozent aller kneipen, von 99.8 prozent aller handwerksbetriebe,kurz: von so ziemlich allem und jedem einschmeißen, aber verkauft euren vandalimus bitte nicht als kapitalismuskrtik

Kapitalismus ist das Resultat deiner Weigerung es besser zu machen

Oft fühlen wir uns dem Kapitalismus mit seinem Diktat von Konkurrenz und Wirtschaftlichkeit hilflos ausgeliefert. Wir wünschen uns eine rücksichtsvollere, nachhaltigere und menschlichere Welt. Die Sehnsucht nach einem behutsameren, nach einem rücksichtsvollen Miteinander drückt sich in vielen gesellschaftlichen, akademischen, religiösen und kulturellen Bewegungen aus.

Wir von Biomare glauben, dass wir dem „System“ nicht machtlos ausgeliefert sind. Denn die Welt ist so, wie sie ist, weil wir sie dazu formen, weil wir sie tagtäglich mitgestalten - als Verbraucher, als Erzeuger, als soziale Wesen, als Angestellte oder als Verantwortungsträger. Weil wir in der Regel bewusst oder unbewusst unsere eigenen Interessen in den Vordergrund rücken. Somit ist Kapitalismus zu 100 Prozent die Konsequenz und die Summe unseres alltäglichen Handelns.

 

Wir glauben, dass eine Kritik am System auf die Dauer nur dann berechtigt ist, wenn aus dieser Kritik heraus auch konstruktive Konsequenzen für unser eigenes alltägliches Verhalten folgen.

Damit entsteht unser eigener Beitrag zum Verändern der Gesellschaft und der Wirtschaft. Wir können etwas tun für eine menschlichere Arbeitswelt! Kein Mensch ist gezwungen, in Strukturen zu arbeiten, unter denen er leidet. Kein Mensch ist gezwungen, unfaire Preise zu zahlen und sich für umweltzerstörende Produkte zu entscheiden. Es gilt: Wenn und nur wenn wir uns selbst ändern, verändern wir die Gesellschaft.

 

Das Unternehmen Biomare ist unser Versuch, ist unser lebendiges Experiment, unseren konkreten und kleinteiligen Alltag anders und hoffentlich besser zu gestalten. Wir probieren aus, ob unsere Vorstellungen von einem besseren Umgang mit Mensch und Natur funktionieren können und wo wir vielleicht Illusionen folgen. Wir sind offen für Ideen und lernen aus unseren Fehlern. Und wir bieten uns und euch die Möglichkeit als kritischer Kunde, als Lieferant oder Mitarbeiter eure Ideen in der Realität auszuprobieren.

 

Wir wollen euch ermutigen, eigene Projekte auf die Beine zu stellen, die sich wirtschaftlich, sozial und ökologisch aus sich selbst heraus tragen. Wir wissen natürlich, dass damit nicht ab nächster Woche das Paradies auf Erden Einzug hält. Aber wir wissen, dass selbst und jetzt zu handeln, dass eigenständiges Gestalten viel mehr bewirkt als unzufrieden mit dem Finger auf andere, auf das System, den Staat oder den Kapitalismus zu zeigen.

Grade ich als AntiImp dachte immer das der Großteil Anti-Ds immer FÜR die Gentrifizierung ist und viele Hippster sind die sich mit dem Kapital arrangieren. Bei uns in Berlin sehr häufig der Fall. Da bin ich mal froh das es bei den GenossInnen nicht der Fall ist. Bin positiv überrascht und wünsche euch bei den nächsten Aktionen dieser Art ein gutes gelingen. Obwohl ich die Antilopen musikalisch nicht mg und ihre Nähe zu den Anti-Ds kenne finde ich jetzt nicht das sie irgendwie Antilinks sind.Zumindes gemeinsame Schnittmengen mit allen Linken haben sie dadurch das sie sexismus, homophobie,rassissmus und  Nazis bekämpfen und sich mit Flüchtlingen solidarisieren.

Ist doch gut wenn sie ihr Geld, dann für solche Plakate, statt für anderes wie bessere Sicherheit oder normale Werbung, ausgeben.
Was soll denn das auch für ein Zeichen für andere sein? "Wenn ihr Kapitalismuskritik macht und uns nicht antikapitalistisch genug seid, werdet ihr attackiert"?
Nur Kontraproduktiv und dann noch Antilopengang in einem Bekennerschreiben zitieren...

Die Erklärung ist wirklich schwach. Zu BioMare und Malte gäbe es wirklich noch so viel mehr zu berichten und da ist die neue Werbekampagne wirklich die unwichtigere Geschichte. Es wäre daher vielleicht sinnvoller gewesen auf diese Erklärung hier zu verzichten. In Leipzig ist bekannt warum Malte und seine Läden scheiße sind. Wenn die AutorInnen dies auch über Leipzig hinaus bekannt machen hätten wollen, wäre etwas mehr Inhalt besser gewesen. Aber in Leipzig und bei Malte dürfte die Botschaft besser angekommen sein.

Coole Antikapitalistische Aktion.

Aufgeputscht von einer antilinken Scheissband.

Hättet ihr vernünftig argumentiert, hätte man eure Aktion fast feiern können.

Das ist mittlerweile auch Leipzig: Der Betreiber mehrerer Biomärkte in Leipzig plakatiert mal etwas völlig anders als andere an Leipziger Litfaßsäulen, appelliert an die Klugheit der Leser und kritisiert dabei die Selbstgefälligkeit des Kapitalismus. Und dann werden ihm in Connewitz die Scheiben seines Marktes eingeschmissen.

...gibt es und freuen sich über Unterstützung.

 

In Leipzig und auch anderswo gibt es viele Möglichkeiten, eine davon ist die Solidarische Landwirtschaft. Systementkoppelt & fair.

Überlegt euch, wieviel Euronen ihr Monatlich dem System für Lebensmittel in den Rachen schmeißt!

 

Umdenken lohnt sich. Zumindestens in Leipzig gibt es eine Vielzahl von Solawi Projekten.

Muss ich mir von Bio Malte etwa Antikapitalismus erklären lassen?

Von jemandem in dessen Laden ich nicht einkaufen kann, weil die Preise jeder Beschreibung spotten?

...wo niemand mit geringem Einkommen sich etwas leisten kann?

Von jemandem der jetzt schon seinen zweiten Großmarkt in direkter Nähe zu einem bereits bestehenden kleinen Bio Laden hochzieht?

Der kleine Laden auf der Karli war weg, kurz nach dem ein Bio-Glasmonstrum direkt gegenüber eröffnet wurde.

Seit letztem Jahr dann Karl Heine Straße, wieder 100 Meter Luftlinie zu einem schon lange bestehendem kleinen Bio Markt, der wahrschrinlich auch bald verschwunden sein wird.

So Jemand dollte vom Kapitalismus einfach die Fresse halten.

 

Schade nur dass der Glasbruch mit irgendwelchen AntilopenGang - Lines begründet wird. Das ist peinlich.

Du weißt doch gar nicht, was das ist.

 


Ein Großmarkt ist eine Einrichtung, auf der eine Vielzahl von Erzeugern und Händlern zu festen Betriebs- und Verkaufszeiten Waren an gewerbliche Wiederverkäufer, institutionelle Verwender und Großabnehmer zum Verkauf anbietet. Bei den Waren handelt es sich typischerweise um leicht verderbliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Südfrüchte, Fisch und Fleisch, aber auch Blumen.

Geil, wie sich hier alle vom Antilopen-Gang-Zitat provoziert  fühlen und dabei nur Unsinn reden^^. Um es einfacher zu machen: Diese Ladenkette ist so politisch, wie das Maifest in Berlin und der Typ ist ein heuchlerischer Kerl, der versucht aus dem alternativen Milieu etwas zu gewinnen. Die Aktion ist daher inhaltlich völlig berechtigt, allerdings ist sie leider propagandistisch eine Fehlleistung, da sich nicht genug Mühe gegeben wurde seine eigene Kritik zu vermitteln. Besser wäre es gewesen, alle Werbeplakate mit einer Kritik überzuplakatieren und die Aktion danach zu machen.

MsG

mal ehrlich, so wird das wohl nichts mit der weltrevolution.

 

aktionen wie diese sind beschämend. mit vandalismus reicht man die kapitalistische fackel nur weiter. wer sich ernsthaft mit systemkritik und antikapitalistischem gedankengut beschäftigen will, meidet doch solche konsumtempel und unterstützt mit seinen paar lausigen kröten die dies ehrlich zu meinen scheinen. das handwerk oder den einzelhandel von nebenan. boykottiert doch lieber den schuppen, geht stattdessen direkt zum bauern, macht euch ein bild von der schweißtreibenden arbeit die in so mancher möhre oder bratwurst steckt. unterstützt den bäcker von nebenan, der mit handwerk statt vertrieb seine familie zu ernähren versucht. gerade in leipzig und drum herum gibts davon nämlich eine menge. fensterscheiben zu bruch schmeißen löst folgende formel aus: anzeige, schadensersatz bei der versicherung, glas ersetz und seiter wie zuvor.

 

also freunde, statt dem ego ne bühne zu geben aber kein gesicht, bleibt einfach von denen fern die in euren augen schindluder betreiben.

 

versorgt euch selbst und haltet zusammen!

 

MAMA

dieser text wurde vom sprachlos-blog kopiert. dort ist er seit mitte juli online.

 

das foto von biomare sieht übrigens ganz nett aus, nur schade das dieser absolut unzulängliche text hier dafür herhält. da hätte sich die aktion ohne text besser vermittelt:

Die Schaufenster an einem Biomarkt in Leipzig-Connewitz wurden in der Nacht zu Dienstag beschädigt. Es entstand ein Schaden von etwa 3000 Euro.

kauft ihr alle am Ende eurer schweißtreibenden Aktion nicht etwa im Netto, Rewe usw ein? Was meint ihr denn, was das für Vereine sind? Es stimmt, die Preise sind hoch, personalpolitisch ist dieser Mann kein Vorzeigemensch und die Lokationen der beiden großen Läden haben kleinere Verdrängt. Nun aber mal zur Kehrseite. Konntet ihr euch die Preise in den kleinen Bioläden denn leisten? Was wäre dort hingekommen, wenn es nicht der Biomare gewesen wäre? Und in welchem Maße ist der "Bionazi", wie er oft genannt wird eventuell das kleinere von vielen Übeln? Klar, Kapitalist, wie eben jeder fucking Unternehmer ab einem gewissen Umsatz. Vom Caterer zum Optiker, vom Fleischer zum Klempner, wenn du eine Firma gründest dann willst du auch Umsatz akkumulieren. So funktionert unser System. Trotzdem kann sich ein Anwalt für Mietrecht und gegen Gentrifizierung einsetzen- und dabei bezahlt werden. Trotzdem kann ein Fleischer auf Bioqualität bei seinen Zulieferern achten. Ich denke der Ansatz ist nicht grundlegend falsch, dass auch im falschen System bessere Wege gegangen werden können. Im Hinblick auf Bioqualität, die langfristig die Anbauflächen der Erde schützt und faire Bezahlung der Produzenten ist Biomare jedenfalls vielen großen Märkten und Konzernen um einiges voraus. Und ja, der Ansatz mit dem Plakat war pathetisch, übertrieben und irgendwie daneben. Hätte man einfach anders machen können. Den Laden dafür mit Steinen zu bewerfen, kann aber doch keine Lösung sein o.O
Nur mal kurz weitergedacht- wir zerstören alles, was den Kapitalismus ausmacht, verlieren alle unsere Arbeit, das Sozialsystem bricht zusammen....und dann? Wut, okay, aber dann haut Steine. Und sucht konstruktive Wege statt so nen engstirnigen Quatsch zu veranstalten....

...solange der Anwalt dem Klempner nicht erzählt dass er selber Schuld an seinem Elend ist...