Kurz nach unserer Internetveröffentlichung über den Jonathan Alan Stumpf am 23. Juni 2016 erhielt der Nazi Hausverbot an der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg. Dort hatte der Student der Geschichte und Germanistik eine Vorlesung zum Thema "Geschichte des Zionismus" besucht. Stumpf hat nach wie vor einen Nebenjob im AWQA Bäderpark in Walldorf. Dort ist er oft im Dress der Schwimmmeister*innen anzutreffen, wenn er mit dem Mountainbike seine Runden um den Freibadseee dreht. Das Fahrrad bringt der in Heidelberg-Rohrbach wohnende Nazi im Linienbus mit.
Die NPD-Jugendorganisation JN veröffentlichte im August 2015 ein rassistisches Pamphlet Stumpfs unter dem Titel "Germania, quo vadis?". Der Nazi lobt hierin - als sein Alias Johannes Scharf - die "PEGIDA-Bewegung" und lässt sich über "Rassenmischung" und "Bevölkerungsaustausch" in Deutschland aus. Der Text fand sogar Eingang in den "Verfassungsschutzbericht" 2015 des Freistaats Sachsen.
Bereits in seinem 2015 erschienenen Buch "Kassandrarufe. Fabeln wider den Zeitgeist" hatte Stumpf - wieder als Johannes Scharf - von einer "Abschaffung Europas" durch geseteurten "Bevölkerungsaustausch" schwadroniert. In der rassistischen, nationalistischen PEGIDA sieht Stumpf ein "Signal der Hoffnung", bei der Deutsche "gegen die Überfremdung ihrer Heimat und die Islamisierung des Abendlandes" kämpfen würden.
2015 war Stumpf Referent beim völkisch-nationalistischen, neuheidnischen "Thule-Seminar", einem Think Tank, bei dem sich rechte Intellektuelle die Klinke in die Hand geben. Er hielt dort bei der "Tafelrund der freien Geister" einführende Worte für einen Vortrag von Wolfgang Bethge, der zum Thema "Kunst und Unkunst" referierte. Dieser hetzt in seinem gleich lautenden Buch gegen die Gegenwartskunst: "Das Schöne, Wahre und Gesunde ist dem Kranken, Falschen und Häßlichen gewichen. Finanziert von ausländischen Profiteuren gelang es, unsere ethnokulturelle Identität binnen kürzester Zeit fast vollständig zu vernichten." (aus der Kurzbeschreibung des Hohenrain Verlags)
Als Gründer und führender Theoretiker des "Thule-Seminars" gilt der französische Vordenker der "Neuen Rechten" Pierre Krebs. Für ihn durfte Stumpf - wieder unter dem Pseudonym Johannes Scharf - 2016 ein so genanntes Traktat unter dem Titel "Der Ethnostaat 'Nova Europa'" zu Krebs' Buch "Was tun? Ein Vademecum der Reconquista" schreiben. Mit "Reconqusita" meinen die neuen "Verteidiger Europas" die "Vertreibung islamischer Eroberer" aus Europa - sowohl im historischen als auch aktuellen Kontext.
Im Jahr 2016 reiht sich Jonathan Stumpf im Buch "Asyl-Tsunami: Menschenrechtsimperialismus und Menschlichkeitswahn" in eine illustre Runde rechter Schreiberlinge, darunter der Revisionist Gerd Schultze-Rhonhof, der schon 2003 bei der Heidelberger "Burschenschaft Normannia" seinen haltlosen Mist verbreiten durfte. Erschienen ist "Asyl-Tsunami" im extrem rechten Hohenrain Verlag (Tübingen). Dieser und sein Vorgänger, der Grabert Verlag verbreiten seit Anfang der 1950er Jahre allem dem geschichtsrevisionistische Literatur. Mehrfach wurden Bücher aus den Verlagsprogrammen von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien z.B. wegen Volksverhetzung indiziert.
In der Zeitschrift "Reconqusita" (Ausgabe 1/2016) veröffentlichte "Johannes Scharf" einen Gastkommentar unter dem Titel "Europa ad Rubiconem". In diesem dreiseitigen rassistischen Machwerk lobt Stumpf die "weiße Rasse" und hetzt gegen "Landnehmer-Ströme" - gemeint sind Geflüchtete - und "schleichende Überfremdung". Der Text gipfelt in der Aussage, dass Menschen aus Syrien oder Afrika in Deutschland kein Recht aus Asyl hätten, da sie den "Volkstod des Wirtsvolkes [gemeint ist das "deutsche Volk"] begünstigen" würden. Der Nazi verunglipft damit Geflüchtete unverhohlen als Parasiten, welche die "Rassenmischung" vorantreiben, zur "Abschaffung des Staatsvolkes" - Stumpf schreibt in diesem Zusammenhang von "Genozid" - und somit zur "Endlösung der Deutschenfrage" (Zitate von "Johannes Scharf") beitragen würden.
Stumpf bedient sich in seinen Texten der Sprache der übelsten Gestalten des NS-Regimes und versucht nicht einmal ansatzweise, sein rassistisches, völkisch-nationalistisches Weltbild zu verschleiern.
Auf einem Foto, das Stumpf vor wenigen Wochen auf der Facebook-Seite seines Alias Johannes Scharf veröffentlicht hat, ist der Nazi zusammen mit drei weiteren Personen auf dem Dach eines Gebäudes in Rom zu sehen. An einem Fahnenmast flattern die Farben der italienischen neofaschistischen Bewegung "Casa Pound". Das Foto ist vermutlich auf dem Dach des Hauptquartiers der "Faschisten des dritten Millenniums" aufgenommen, das sich seit 2003 in einem besetzten Gebäude der italienischen Haupstadt befindet.
Einem rassistischen und faschistischen Hetzer wie Jonathan Stumpf, der mal als Skinhead, mal in Schlips und Jackett daherkommt, gilt es konsequent Einhalt zu gebieten.
Nazis entgegentreten! An der Uni, bei der Arbeit, auf der Straße!
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Rassenhumanismus ist ein Widerspruch in sich, kaum zu glauben dass der Typ frei rumläuft.