Die Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ veranstaltete am vergangenen Donnerstag einen Infostand im schwäbischen Rottenburg. Dabei blieben die Neonazis nicht unbegleitet. Etwa 20 Antifaschist*innen kamen spontan zusammen, um die Neonazis kritisch zu begleiten.
Sechs männlichen Aktivisten bauten für die Neonazi-Partei „Der III. Weg“ am 14. Juli 2016 auf dem Marktplatz in Rottenburg einen Infostand auf. Sie kamen aus Rottenburg, Münsingen, Esslingen, Kreis Freudenstadt und Ebersbach/Fils. Die „III. Weg“ler sind in den Bildern zu diesem Text dokumentiert.
Die Autos, mit denen die Standbetreuer wieder abfuhren, trugen die Nummernschilder FDS OI 88
und ES AA 7248.
Das wiederholte Auftreten der Neonazi-Kleinstpartei unterstreicht die Notwendigkeit zur antifaschistischen Intervention in der Kleinstadt am Neckar. Am 23. Juli wird ab 14 Uhr deswegen eine antifaschistische Demonstration in Rottenburg stattfinden. Treffpunkt ist der Hauptbahnhof.
*** Aktivitäten von „Der III. Weg“ in Rottenburg und Umgebung ***
Am 25. Juni 2016 fand „in der Region Rottenburg“ ein „Orientierungsmarsch“ der Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ statt, im Anschluss gab es eine Sonnwendfeier. Ursprünglich war auch ein Liedermacher-Auftritt angekündigt. Auf Bilden sind knapp 20 Personen zu erkennen.
Am 8. Mai 2016 gedachten Mitglieder von der „Der III. Weg“ an Kriegsmälern in Rottenburg an die Kriegsniederlage.
In der Woche vom 25. bis 29. April 2016 wurden in Münsingen von Aktivisten der Partei „Der III. Weg“ Werbeflyer für die Nazi-Demo am 1. Mai in Plauen verteilt.
Am 20. April 2016, dem Geburtstag Hitlers, schickte die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ aus Göppingen eine Postkarte an das Tübinger Jugendhaus Epple, u.a. mit der Aufforderung Deutschland zu verlassen.
Mitglieder vom Stützpunkt Württemberg der Neonazi-Partei „Der III. Weg“ verteilten am 12. März 2016 in Hechingen rund um eine Flüchtlingsunterkunft Flyer gegen Flüchtlinge.
Am 12. März 2016 protestierten extreme Rechte vor der Haigerlocher Witthauhalle gegen eine CDU-Veranstaltung mit Angela Merkel. Dabei wurde auch eine Rauchbombe gegen den ankommenden Konvoi von Merkel geworfen. Der Werfer konnte entkommen. Seine fünf Begleiter waren Aktivisten der Neonazi-Partei „Der III. Weg“.
Wie die rechte Facebook-Gruppe „Münsinger Stimme“ berichtete, störten am 28. Oktober 2015 sieben Aktivisten der Neonazi-Kleinstpartei „III. Weg“ die Gemeinderatssitzung in der Gemeinde Sankt Johann bei Reutlingen, in der es auch um die Unterbringung von Flüchtlingen ging. Sie verteilten auch Material vom „III. Weg“.
Am 4. Oktober 2015 verteilten Aktivisten der neonazistischen Kleinpartei „III. Weg“ in Münsingen (Kreis Reutlingen) Flyer zum Thema „Asylflut stoppen“.
Am 27. September 2015 verteilten Mitglieder der neonazistischen Kleinstpartei „III. Weg“ in Meßstetten-Heinstetten Flyer, die sich gegen Flüchtlinge richteten.
Zu einer Bürgerinforamtionsveranstaltung zum Thema Flüchtlingsunterbringung am 23. April 2015 in der Gemeindehalle in Walddorfhäslach (Kreis Reutlingen) wurde von extremen Rechten mit einem Flyer mobilisiert, der den Titel „Kein Asylantenheim in Walddorfhäslach!“ trug.
Die zugehörige Facebook-Gruppe „Walddorfhäslach gegen die Islamisierung des Abendlandes“ wies starke Bezüge zu der Neonazi-Partei „III. Weg“ auf.
*** sonstige rechte Aktivitäten in Rottenburg und Umgebung ***
Am Morgen des 8. Juli 2016 wurde in Rottenburg am Ende der Neckarhalde rechte Schmierereien entdeckt. Es wurden in neon-orangener Farbe an eine Mauer Runen, Hakenkreuze und rassistische Äußerungen gemalt.
In der Nacht vom 6. auf den 7. April 2016 malten Unbekannte in der Nähe der Erstaufnahmestelle Ergenzingen (Kreis Rottenburg) die Parole „Refugees not welcome“ auf die Straße.
Am Morgen des 2. März 2016 wurde in Ergenzingen (Kreis Rottenburg) rassistische Farbschmierereien an zwei Stromverteilkasten an der Kirchholzstraße (K 6945) entdeckt.
Foto 4 +7
Der süße Fratz auf Bild 4 heißt Patrick Blumenschein und er wäre gern ein harter Nazi. Aber da sein Nachname mal so gar nicht in das faschistische Verständnis von "arisch" passt, versucht er sich als Musiker, wobei er unter dem Namen "Liedermacher Resistentia" bundesweit bei Naziveranstaltungen auftritt. Daneben spielt er Gitarre bei der Rechtsrockband "Tätervolk Deutsch".
Wenn er nicht Musikinstrumente vergewaltigt, besucht er gern rechte Veranstaltungen, wie zum Beispiel mit den "Kameraden" aus Pforzheim und Esslingen die homophobe "Demo für alle" in Stuttgart. Dabei liefen die wackeren Kameratten direkt in eine Gruppe Antifas und bekamen vor lauter Schreck den Mund nicht mehr auf.
Unser tapferer Widerstandskämpfer wohnt mutmaßlich in der Weitenburgerstraße 23 in 72148 Weitingen im Landkreis Freudenstadt.
Dazu würde auch das unauffällige Autokennzeichen auf Bild 7 passen. Und wenn man genau hinsieht, kann man ihn dort auch am Steuer erkennen.
Have fun.
Autonome Antifa?
Da kommen zwanzig Antifaschist*innen zusammen und schaffen es nicht, 6 (in Worten sechs!) Nazis vom Platz zu jagen oder wenigstens den Stand zu verwüsten?
Ganz grosze Leistung die dann nur beim wegfahren aus m Parkhaus zu fotografieren. So sieht "militanter Antifaschismus" in Rottenburg am Neckar also aus.
"Autonome Antifa Rottenburg" ist aber auch gänzlich neu!?
Davon hat mensch bisher noch nie gehört.
Bild 3
Der Typ in der grünen Jacke war auch am Freitag bei einem Infostand in Singen dabei. Er wird vermehrt im Raum Villingen-Schwenningen und Bodensee gesehen.
Stefan Andreas Günther
Der Typ heißt Stefan Andreas Günther, und wird unter anderem in diesem Artikel erwähnt: https://linksunten.indymedia.org/en/node/181532