Rechter Black Metal im Südwesten

gegen NSBM

Südwestdeutschland ist sicherlich keine Hochburg des rechten Black Metals. Doch auch hier gibt es immer wieder rechte BM-Veranstaltungen. Im Folgenden findet sich eine unvollständige Betrachtung der rechten BM-Szene im Südwesten.

 

Im Black Metal (BM) existiert ein großer rechter Flügel, dessen neonazistischer Teil sich selbst als „National Socialist Black Metal“ (NSBM) bezeichnet. Der NSBM bezieht sich offen auf den Nationalsozialismus, besonders auf dessen vermeintlich mystische Seite. Hendrik Möbus, ein Frontmann des NSBM und Mitbegründer der NSBM-Band „Absurd“, meinte 2001 explizit: „NSBM ist die Quintessenz des hörbaren wiedergeborenen Nationalsozialismus.“

Im Gegensatz zu anderen Formen des Neonazismus werden im NSBM die NS-Massenmorde nicht geleugnet, sondern ausdrücklich gelobt.

Neben offenen NSBM-Bands existiert auch eine Reihe von rechten Bands, die sich selber nicht dem NSBM zurechnen und sich häufig als un- bzw. antipolitisch verstehen, aber immer wieder durch rechte Kommentare oder Kooperationen mit dem NSBM (Label, Konzerte, personelle Überschneidungen etc.) auffallen. Die Grenze zwischen NSBM und rechtslastigen BM ist sehr fließend. Die rechtslastigen Bands mögen zwar keine reinen NSBM-Bands sein, sie sind aber entgegen ihres Selbstbildes durchaus als rechtslastig einzustufen,

'Nur' von Grauzone zu sprechen, wäre hier teilweise verharmlosend, da ein Teil der rechten BM-Bands über ein rechtes Weltbild verfügt und propagiert, was von anderer Qualität ist als nur einmal mit einer NSBM-Band auf der Bühne gestanden zu haben.

 

rechtslastige BM-Veranstaltungen in Baden-Württemberg

Hier eine (unvollständige) Aufzählung der rechtslastigen BM-Veranstaltungen in Baden-Württemberg:

* Am 15. Oktober 2005 trat in Stuttgart - Bad Cannstatt beim „2.Germaniac Massacre Festival“ auch die NSBM-Band „Saxorior“ aus Pirna auf.

* Am 2. Mai 2008 fand bei Backnang das BM-Event Beltane-Fest mit den rechten BM-Bands „Corpus Christii“ aus Portugal, „Eternity“, „Morrigan“ und „Lugubre“ statt.

* Am 1. Mai 2009 trat in Großerlach beim „Beltanefest“ im „VFFR-Klubhaus“ auch die NSBM-Band „Saxorior“ aus Pirna auf.

* Am 14. November 2009 fand im Stuttgarter „Club Zentral“ ein BM-Konzert statt, bei dem auch die NSBM-Band „Sturmkaiser“1 aus Italien und „Nocturnal Depression“ aus Frankreich auftrat. „Sturmkaiser“ war erst kurz zuvor bei einem NSBM-Konzert im thüringischen Kirchheim aufgetreten und einen Tag davor für „Totentanz Konzerte“ von Hendrik Möbus2. „Sturmkaiser“ veröffentlichte Tonträger auf dem NSBM-Label „Nebelfee Klangwerke“ des bekannten deutschen Nazimetalers Hendrik Möbus. Antifas vor Ort berichteten: Es „konnten Personengruppen mit Bekleidungsstücken der Nazimarke „Thor Steinar“ und Aufnähern der bekannten NSBM Band Burzum, eine Person mit einem offen zur Schau getragenen Tattoo der sogenannten "Schwarzen Sonne" (Symbol, dass im NS im Rahmen des Aufbaus einer SS-Schule geschaffen wurde), sowie das Rufen der rassistischen Losung "White Power" als Begrüßungsformel, in nur wenigen Minuten Präsenz vor und innerhalb des Club Zentral ausgemacht werden.“

* Am 18. September 2010 fand im „Rock-It Club“ in Aalen die „Heidnische Herbst Tour“ mit der rechtslastigen BM-Band „Riger“ statt.

* Am 28. Dezember 2012 fand in Aalen im „Rock It Club“ das 1. Aalener Black Metal Festival statt. Mit dabei war u.a. die Band „Creature – Feindtbild“.

* Am 1. Juni 2013 fand in Großerlach ein BM-Konzert statt, auf dem auch die rechte Band „Waffenträger Luzifers“ spielte. Diese Gruppe war für den 3. März 2012 bei einem Konzert im Neonazi-Lokal „Zur Deutschen Eiche“ in Rothenburg in Sachsen angekündigt. Ebenfalls auf dem Programm standen die einschlägigen Bands „Infernal War“ und „Racial Purity“ und Veranstalter war der Neonazi Hendrik Möbus bzw. seine Konzertagentur „Totentanz Konzerte“.3

* Am 7. März 2015 fand im im „S Bokte“ in Radolfzell das BM-Konzert „Frühlingserwachen“ der rechtslastigen „Black Metal Legion“ statt. Es spielten die Bands „Uthark“ aus Ravensburg, „Gilgamesh“, „Behemoth“ und „Firtan“ aus Lörrach.4

* Am 5. Mai 2015 spielte die NSBM-Band „Corpus Christii“ aus Portugal mit den Bands „The Stone“ aus Serbien und „Muert“ aus Spanien im „VFRR Klubhaus“ in Großerlach.

* Am 5. September 2015 spielte in Bobstadt im Main-Tauber-Kreis auf einem rechtslastigen BM-Konzert u.a. die NSBM-Ban„Nargaroth“ aus Leipzig.

* Am 26. September 2015 sollte in Radolfzell am Bodensee ein rechtslastiges BM-Konzert „Damage Night Part 3“ mit den Bands „Ulthark“, „Leichenzug“ und „Runenblut“ stattfinden. Veranstalter war die „Black Metal Legion“. Nach antifaschistischer Intervention wurde das Konzert aber abgesagt.

* Am 12. März 2016 fand im Esslinger Metalkeller „Eisbär“ ein Konzert mit dem Motto „Day of Black Metal” mit den Bands „Streams of Blood“, „Wintarnaht“, „Dark Endless“ und „Runenwacht“ statt. Nach einem Konzertbericht wurden auch die Songs „Dunkelheit“ und „Jesus Tod“ der norwegischen NSBM-Band Burzum gespielt.

Es kamen 120-130 Konzertgäste, darunter auch Mitglieder der rechten „Black Metal Legion“.5

* Am 21. Mai 2016 war für „südlich von Karlsruhe“ ein NSBM-Konzert mit den Bands „Baise Ma Hache“ aus Frankreich, „Permafrost“, „Wacht“, „Baise Ma Hache“ und „Drudensang“ angekündigt.

 

In Großerlach im Rems-Murr-Kreis gibt es mit dem „VFFR-Klubhaus“ offenbar eine feste Lokalität für Veranstaltungen mit rechtslastigen BM-Bands. Das Kürzel VFRR steht für „Verein der Freunde des Rock'n Roll e.V.“.

 

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Strukturen der rechten BM-Szene im Südwesten

In Baden-Württemberg gab und gibt es eine Reihe rechtslastiger BM-Bands, von denen aber bisher keine explizit als NSBM-Band auftrat.

Von einigen dieser Bands gibt es keine Lebenszeichen mehr. Sie dürften nicht mehr existieren.

Rechtslastige BM-Bands im Südwesten waren bzw. sind:

* „Rabenvolk“1 aus Stockach, 2007 gegründet

Ein Split-Tonträger von „Rabenvolk“ mit den zwei anderen Bands „Massengrab“ aus Deutschland und „Ritualmord“ aus Österreich erschien 2008 bei dem brasilianischen NSBM-Label „Holokaostor Productions“. Ihr Hauptlabel aber war „Thor's Hammer Productions” aus Frankreich.

„Rabenvolk“ ist Mitglied der Gruppe „Schwarzer Kreis Südgermanien“.

* „Creature“ aus dem Raum Remstal (angeblich aus Schorndorf)

Die Band wurde 1997 unter dem Namen „Kreuzritter“ gegründet und war ab 2003 bei dem NSBM-Label „Christhunt-Productions“ aus Leopoldshöhe unter Vertrag.

* „Morrigan“

Die Band trat mehrfach mit eindeutigen NSBM-Bands wie „Totenburg“, „Absurd“ oder „Magog“ auf.

* „Uthark“ aus Ravensburg

Die Band „Uthark“ präsentierte sich auf Myspace einen Banner gegen den „influence of antifa scum“ und ist eng verbunden mit der „Divison Schussental“ der rechten „Black Metal Legion.

 

Neben den Bands existieren bzw. existieren in Baden-Württemberg zwei rechte BM-Organisationen.

Zum einen ist die „Black Metal Legion“ (BML) zu nennen, nach Eigenbekunden „eine Gemeinschaft / Bruderschaft aus dem Raum Hegau / Bodensee“. Sie existiert seit Januar 2008 und veranstaltet zweiwöchentlich einen Stammtisch in einer Kneipe in Gottmadingen.

Eines ihrer Mitglieder spielt in der Rechtsrockband „Kurzschluss“ aus Radolfzell. Kontakte exustieren u.a. zur Blood&Honour-Nachfolgeorganisation „Sektion 28 Thüringen“.

Unklar ist dagegen, ob der „Schwarzer Kreis Südgermanien“ noch existiert. Er wurde 2007 gegründet und war ein Verbund rechtslastiger BM-Bands. Mitglieder waren „Wolfsblut“, „Feldhaubitze“, „Nebelwahn“, „Rabenvolk“, „Uthark“, „Svartedauden“, „Sturmgebet“ und „Lieder des Nebelreichs“.

 

Fazit: auch rechtslastige BM-Szene in Baden-Württemberg

Auch in Baden-Württemberg existiert eine kleine rechtslastige BM-Szene, die über eigene Bands und Lokalitäten verfügt und seit Jahren weitgehend unbemerkt Veranstaltungen durchführt.

Für den 3. September 2016 ist auf dem Boxberg bei Bobstadt im Main-Tauber-Kreis ein BM-Konzert mit der NSBM-Band „Permafrost“ aus Zeitz in Sachsen-Anhalt und den Bands „Drudensang“ aus Bayern, „Pestnebel“, „Paragon Belial“, „K'or Rydig“ und „Rohawart“ angekündigt. Veranstalter soll ein Heiko Gubelius, der ist laut Homepage auch Mitglied im VFRR e.V.

 


2 Andrea Röpke/Maik Baumgärtner: Schwarzes Musik Business, 11.11.09, in: Blick-nach-Rechts-Ausgabe 23/2009, http://www.bnr.de/content/schwarzes-musik-business

4 Sachse: “Frühlingserwachen” in Radolfzell – Uthark , Gilgamesh und Firtan!, 8. März 2015, https://bmgermania.wordpress.com/2015/03/08/fruhlingserwachen-in-radolfzell-uthark-gilgamesh-und-firtan/

5 Konzertbericht zum “Day of Black Metal” in Esslingen, 15.03.16, https://bmgermania.wordpress.com/2016/03/15/konzertbericht-zum-day-of-black-metal-in-esslingen/#more-369

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erstmal danke an euch für die interessante auflistung und dafür, die nsbm-faschos in der linken zum thema zu machen.

 

ich hätte mir bei eurem artikel ein paar quellenangaben, links etc gewünscht, weil ich nach meinem derzeitigen wissenstand manche der von euch erwähnten bands anders einordnen würde.

so ist z.b. NARGAROTH keine NSBM band. wenn überhaupt, dann war sie das mal, aber heute organisiert der frontmann Rene Wagner Geldsammel-Aktionen für Kinderheime (wofür er in der szene gedisst und verlacht wird). der wagner ist sicher kein linker, sonder eher ein rechter oder dummer trottel, aber seine band als NSBM zu bezeichnen schiesst über das ziel hinaus.

 

die von euch erwähnte band SAXORIOR war mir bis eben nicht bekannt. nach kurzer recherche hab ich aber auch nix gefunden, was auf einen NSBM hintergrund hinweist. Könnt ihr da vielleicht ein paar infos nachliefern?

 

was die bands Permafrost, Baise Ma Hache, Infernal War liegt ihr genau richtig, das sind tatsächlich NSBM faschos, aber bei anderen erwähnten, finde ich das nicht so eindeutig. wenn auch die meisten der erwähnten sicherlich rechtsoffen oder mehr sind.

 

alles gute aus dem osten!

Die Gruppe „Behemoth“ hat nicht am 7.3.2015 in Radolfzell gespielt, in der verlinkten Quelle wird lediglich die dort aufgetretene Gruppe „Gilgamesh“ mit jener verglichen.

Hier eine weitere Ergänzung zum "Frühlingserwachen" Konzert in Radolfzell:
Die "Black Metal Legion" war nicht Veranstalter des Konzertes, wie im oben stehenden Artikel erwähnt und hatte auch nichts mit der Auswahl der Bands zu tun. Veranstalter war das Bokle Radolfzell. (https://www.bokle.de/). Die "Black Metal Legion" war im Rahmen des Auftritts, der von ihnen unterstützten Band "Uthark" anwesend. Die Bands "Gilgamesh" und "Firtan" besitzen keine Verbindung zur "Black Metal Legion", was auch aus dem unter *4 verlinkten Konzertbericht im Kommentar der BML zu den beiden Bands hervorgeht. (https://bmgermania.com/2015/03/08/fruhlingserwachen-in-radolfzell-uthark...)

Danke für den Artikel, aber ein bisschen mehr Genauigkeit und details wären super.

 

Und bei der Reaktion auf bandshirts die bei shows oder auf der Straße getragen werden bitte lieber nochmal über die band recherchieren bevor die Person angegangen wird. Neulich hätte Ich fast eine Person belästigt die ein TOTENMOND (scheinbar eine blackmetalband mit linkem Hintergrund) shirt trug, weil Ich dachte das wäre TOTENBURG (eindeutig rechts) shirt. Zumal die band TOTENMOND trotz der linken Einflüsse auch so 2. Weltkriegssymbolik benutzt.

 

Und falls es sich im Artikel um die bekannte Death-/Blackmetalband Behemoth handelt die Ich kenne: diese band kommt aus Polen und sind keine Nazis.

 

Utark aus Ravensburg sind definitiv Nazis und haben schon seit cirka 2005 rechtes Gedankengut, weswegen auch einige der damaligen Bandmitglieder ausgestiegen sind.

Die band versucht sich auch immer wieder in Ravensburg in Metalveranstaltungen reinzuschleichen und in Jugendhäusern aufzutreten, aber dank der Strukturen dort bleibt's wohl bei einer Internetpräsenz ...

Die Metalband „Saxorior“ kommt aus Pirna in Sachsen. Ihr Mitglied Michael Mann, war Mitglied der Naziband „14 Nothelfer“ und ihr Sänger, Kai-Uwe Schneider, betreibt in Pirna das Polygam-Tonstudio, in welchem die CD „Hate'n'Roll“ von „14 Nothelfer“ und die CD „Weisheit und Ahnenkult“ von Magog produziert wurden.

* Saxorior und die SZ - Never Ending Battle, Pressemitteilung der [AFA13] vom 12.06.2004,

http://www.turnitdown.de/211.html

An manchen Stellen gut recherchiert, an anderen Stellen wird alles über einen Kamm gezogen.

 

Das merkt man schon an der Sache mit Burzum. Varg Vikernes, also der Typ hinter Burzum ist definitiv nicht ganz glatt und ein Fascho, aber Burzum selbst hat nichts mit diesem Gedankengut zu tun. Im NSBM wird das rechtsextreme Gedankengut in den Texten klar erkennbar gemacht, bei Burzum ist das aber schlicht und einfach nicht der Fall. Burzum ist deswegen weder eine NSBM, noch eine rechte Black Metal Band.

 

Nargaroth ist auch so ein Thema: Nargaroth selbst werden in der Black Metal Szene oft eher negativ gesehen und ihr Song "Black Metal ist Krieg" ist das Parodie-Lied schlechthin. Auch wenn ihre Musik sich konstant verbesserte (ihre neueste Platte ist sogar ziemlich gut) bleibt der Typ hinter Nargaroth oftmals lächerlich, gar arrogant. Deswegen mögen ihn viele auch nicht. Über Nargaroth gab es in der Vergangenheit verschiedene Kontroversen. Wer näheres wissen möchte, dieses Interview mit Ash (damals noch Kanwulf) ist sehr interessant zu lesen und zeigt sehr gut, warum Nargaroth und die Person dahinter heute nur noch belächelt wird:

https://web.archive.org/web/20080621112853/http://nargaroth.shaddai.name/maganicum-ab-ovo-interview

 

Auch Nocturnal Depression mit NSBM-Bands unter einen Hut zu stecken, ist schlichtweg falsch. Nocturnal Depression ist eine Depressive Black Metal Band, sie hat mit Politik nichts zu tun und auch privat habe ich noch nie etwas Politisches von ihnen gehört.

 

Corpus Christii ist auch so eine Sache, mit NSBM haben die nämlich auch nichts zu tun. In den Texten findet sich nichts dazu, nur das übliche Satanisten-Dingsbums. Hier ist auch ein offizielles Statement von Nocturnus zu dem Kommentar von "fight fascism", einfach den ersten Kommmentar dazu durchlesen:

https://fightfascism.wordpress.com/2007/04/29/corpus-christii-portugal-bandbeschreibung/

 

Die "Black Metal Legion" ist rechtsoffen, allerdings ist ihnen die politische Orientierung der Bands, die sie auftreten lassen, relativ egal. Sie supporten einfach den Black Metal Underground und aus dem Underground kommt man wirklich schwer raus, ohne ab und zu mal mit "ominösen" Bands zu spielen. Bands wie Firtan oder Behemoth spielten auch auf dem Festival und die haben wirklich überhaupt NICHTS mit rechtem Gedankengut zu tun.

 

Und generell sollte man nicht einfach jede Black Metal Band, die sich mal zwielichtig geäußert hat, sofort als definitv rechts abstempeln. Black Metal ist nun einmal Provokation und was provoziert mehr als neonazistische Aussagen? Werden bald Alcest als rechts abgestempelt, weil Neige mal bei Peste Noire spielte? Selbst Bands wie Dimmu Borgir äußerten sich früher rassistisch und Dimmu Borgir ist einer der größten Black Metal Acts und längst davon zurückgerudert. Sicher kann man sich darüber streiten, ob man tatsächlich die Nazi-Masche ziehen muss, um Aufmerksamkeit zu erlangen, aber so ist Black Metal nun einmal und das wissen die Fans des Genres, wie ich, nun einmal auch. Außerdem sollte man Privatleben und Musik immer getrennt betrachten. Ich höre auch gerne Drudkh, Khors, Saor und Peste Noire, da ihre Musik einfach sehr gut ist und ihre Texte keine politischen Äußerungen beinhalten. Was sie in ihrer Freizeit machen, ist mir relativ wumpe, solange sie nicht gezielt Jagd auf Schwarze, Juden etc. machen.

 

Ich möchte hier nur zum Ausdruck bringen: Black Metal ist an sich ein provokatives Genre, aber er hat sich gewandelt. Kaum Leute nehmen misanthropische Texte oder das "Wir sind voll die bösen Satanisten"-Getue noch ernst, es wird eher belächelt, da es absoluter Kindergarten ist. Um Black Metal zu verstehen und zu mögen, muss man seine moralischen Grenzen einfach mal vergessen. Wer das kann, bekommt wirklich gute Musik geliefert. Wer das nicht kann, fällt leider auf genau das rein, was der Black Metal schon immer wollte: provozieren.