Squat DB – Black Triangle Leipzig

Support the Black Triangle

Seit ca. 5 Wochen ist das sogenannte „Black Triangle“, ein ehem. Umspannwerk der Deutschen Bahn in Leipzig Connewitz, besetzt. Seit reichlich 3 Wochen haben Vertreterinnen* der Bahn bemerkt, dass der Komplex mittlerweile wiederbelebt wurde und bedrohen die Bewohnerinnen* seitdem mit Räumung. Gespräche über eine Nutzung oder gar Legalisierung des Projekte finden nicht mehr statt, obwohl die 1987 erbauten Gebäude bereits 3 Jahre nach ihrer Erbauung wieder aufgegeben worden waren und seitdem von der Bahn nicht mehr genutzt werden.

 

Wir hatten am vergangenen Wochenende die Gelegenheit uns vor Ort ein Bild von den Räumen zu machen und mit einigen der Aktivistinnen* zu sprechen.

 

Was bleibt ist der Eindruck eines freien bzw. befreiten Raumes mitten in einer privatisierten und von ökonomischen Besitzansprüchen geprägten Gesellschaft. Ein Raum der von allen mitgestaltet und mit Leben erfüllt werden kann. In den wenigen Wochen, die die Häuser offen stehen sind bereits Schutt und Gerümpel aus den großen Hallen verschwunden, es wurde eine Bar und eine Küche für alle eingerichtet. Die grauen Wände wurden bunter, es wurden gute Beziehungen zu Anwohnerinnen* aufgebaut und überall im Objekt bewegen sich Menschen und Tiere, Musik spielt, Lagerfeuer brennen. Es ist ein pulsierendes Zentrum entstanden, ein Fluchtort vor Verwertung und Eigentumslogik, ein Raum für Utopien wo vorher nur tote Brache lag.

 

Dass die Deutsche Bahn und die Bundespolizei offenbar gewillt sind, diesen gesellschaftlich mehr als notwendigen Ort wieder zu zerstören, um ihn erneut verotten zu lassen zeigt, dass die Logik von Eigentum an öffentlichem Raum nicht nur ohne jeden Sinn ist, sondern auch bereit, Eigentum um des Eigentums durchzusetzen und sei es mit Gewalt.

 

Diese Logik gilt es zu durchbrechen. Die Verfechterinnen* von Immobilien-Eigentum haben, nicht zuletzt in der Rigaer Straße in Berlin gezeigt, dass Gemeinschaftsinteresse ihnen nichts wert ist, wenn es um die Wahrung der eigenen Interessen geht. Es ist daher sinnlos zu hoffen oder gar darum zu bitten, dass ungenutzte Räume zur Verfügung gestellt werden und sei der Zweck, zu dem dieses geschieht, noch so notwendig oder sinnvoll. Die Eigentumslogik muss durch Taten durchbrochen werden. Sie werden uns die Häuser nicht geben, also müssen wir sie uns nehmen.

 

Unsere Solidarität gilt daher allen Aktivistinnen* die diese Logik durch Inbesitznahme angreifen und damit der Gesellschaft zeigen, dass es möglich ist, Räume zusammen zu nutzen, frei von Verwertungslogik, frei von Eigentumsansprüchen und frei von Herrschaft.

 

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Maschine uns niemals freiwillig Platz machen wird, um in den entstehenden Räumen ihrem eigenen Gegenentwurf zu erreichen. Freiräume werden nicht eingeräumt, Freiräume müssen erkämpft werden.

 

Wir rufen daher alle freien Geister auf, unsere Freunde im „Black Triangle“ zu unterstützen. Baut mit an einer anderen, einer befreiten Gesellschaft.

 

Räumungen verhindern! Freiräume erkämpfen! Wir bleiben alle!

 

 

Video gefunden auf Indymedia: https://vimeo.com/174132957

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Ach wie schön wär doch das Leben, gäbe es keine Bullen mehr.

Ihr seid tierisch stark. Danke für eure wilden Grüße!

(A)