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Als Kollektiv haben wir in verschiedenen Generationen, in der Altstadt von Sulzbach-Rosenberg seit nun 40 Jahren, in mehreren Räumlichkeiten unter dem Namen "Bureau", einen Ort für alternative Menschen geschaffen. Diese Zeitspanne ist für eine solche Struktur in einer bayerischen Kleinstadt (20.000 Einwohner) nahezu einmalig. In den letzten 18 Jahren haben wir in den Räumlichkeiten „zum Mundschenk“ ein sebstverwaltetes und selbstbestimmtes Zentrum mit dem Namen „Jugendclub Bureau“ aufgebaut und erhalten.

Wir verstehen uns als antifaschistisches und unangepasstes Projekt mit offener Struktur. Unser regelmäßiger Kneipenbetrieb sollte der linken Subkultur einen Freiraum für Austausch und Vernetzung geben. Mit dieser Infrastruktur wurden Aktivitäten von Gruppen auf lokaler und überregionaler Ebene unterstützt. Außerdem konnten die Räumlichkeiten für politische Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionen, Sitzungen usw. genutzt werden sowie finanzielle Unterstützung verschiedenster Projekte durch Spenden und Soli-Partys realisiert werden. Über ein eigenes kulturelles Programm wie Kinoabende, Konzerte, Ausstellungen, musikalische Themenabende und vieles mehr, haben wir versucht eine Art Gegenkultur zum gesellschaftlichen Mainstream aufzubauen.

Die Notwendigkeit solcher Freiräume steht im krassen Kontrast zum immer stärker werdenden Rechtsruck der Gesellschaft in Deutschland und auch in Europa. In vielen Städten werden trotzdem weiterhin Projekte geräumt oder geschlossen. Gerade in ländlichen Gebieten, dem Hinterland, ist die Aufrechterhaltung solcher Zentren schwer, aufgrund des Wegzugs von vielen Gleichgesinnten. Unsere aktuellen Räumlichkeiten sind wegen baulicher Mängel geschlossen worden und das, obwohl wir seit dem Einzug vor 18 Jahren viel Zeit, vorallem in den Sommerpausen, in die Renovierung und die Sanierung gesteckt haben. Dabei wurde ein Teil des Dachs bereits zwei mal komplett erneuert. Das Hauptdach wurde auch immer wieder stabilisiert. Trotz dieser Versuche konnten wir den Verfall des Dachs, der schon zu unserem Einzug fortgeschritten war, nicht verhindern. Der Zustand, den das Dach jetzt erreicht hat, übersteigt unsere finaziellen und fachlichen Möglichkeiten. Das bedeutet, dass wir aus dem Gebäude raus mussten und dringend neue Räumlichkeiten brauchen. Sowohl die Sanierung als auch die Schaffung eines neuen Freiraums werden erhebliche Kosten mit sich bringen. Davon lassen wir uns aber nicht abbringen, da linke Zentren unentbehrlich sind, in Sulzbach-Rosenberg und anderswo.

Deswegen ergeben sich für uns folgende Optionen:

• Zum einen wollen wir die Sanierung des Gebäudes nicht vollkommen ausschließen und informieren uns über kostengünstige Möglichkeiten

• Zum anderen verhandeln wir bereits mit Vertretern der Stadt bezüglich möglicher Alternativen

• Parallel dazu werden wir mit Sympathisant_Innen und ehemals an diesem Projekt beteiligten Personen zusammenarbeiten, um einen öffentlichen Diskurs zu schaffen und neue Räumlichkeiten zu finden

Unabhängig davon sind wir auf eure Unterstützung angewiesen! Eine Möglichkeit ist, sich solidarisch mit uns zu erklären. Auf unserer Homepage werden wir dafür eine Unterstützer_Innen Liste veröffentlichen. Aber natürlich hilft uns auch schon das weiterverbreiten unserer Situation. Wenn es sich abzeichnet, dass unsere Verhandlungen mit der Stadt scheitern und wir um unsere Zukunft kämpfen müssen, würden wir uns aber auch über Support bei Demonstrationen oder finanzielle Unterstützung durch Soli-Partys oder ähnlichem freuen.
Wenn ihr noch irgendwelche Fragen an uns oder andere Vorschläge und Ideen habt, schreibt uns gerne!

www.jugendclub-bureau.de info@jugendclub-bureau.de (PGP-Schlüssel auf Homepage)