Athen: Angriff auf die Zentrale der öffentlichen Verkehrsbetriebe (OASA)

OASA

Am Montag dem 15. Februar griffen einige GenossInnen die zentrale Verwaltung von OASA (Öffentliche Verkehrsbetriebe Athen) in der Metsovou Straße in Exarchia an. Wir konzentrierten unsere Aktion auf die Büros für das Erhöhte Beförderungsentgeld ( in Athen das 60-fache des Ticketpreises) indem wir die Ausstattung zerstörten und Unterlagen über festgestellte Beförderungserschleichungen entwendeten. Dabei liessen wir es uns nicht entgehen, das Büro des OASA Managers zu verwüsten, der die Preiserhöhungen für Tickets mit seiner Unterschrift auf den Weg bringt.

 

Die Realität der Stadt zwingt uns, das öffentliche Transportsystem zu nutzen um zur Arbeit zu kommen, zur Universität, zur Schule oder auch nur am sozialen Leben teilzuhaben. Der öffentliche Nahverkehr ist etwas, was wir als „starren Aufwand“ bezeichnen würden. Du kannst nicht ohne Transportsystem in dieser Stadt mit fast 5 Millionen Menschen auf einer mehrere Hundert Quadratkilometer großen Fläche leben. Jeder Euro, der von unseren schon verminderten Löhnen für die Beförderung ausgegeben wird, addiert sich zu den schon erdrückenden Ausgaben für unser Leben.

 

Und als ob das nicht schon genug wäre, während die Beförderungspreise steigen, gibt es viele Versuche die Fahrscheinkontrollen und Überwachungsmaßnahmen im Alltag des öffentlichen Transportes zu intensivieren. Mit neuen Videoüberwachungsanlagen in den Zügen, Sperren in den Bussen und der ständigen Präsenz der Kontrolleuren, versuchen sie jede/n zu diskriminieren der/die nicht genug Geld hat oder kein Ticket kaufen will.

 

Als Höhepunkt wollten sie den Nicht- Besitz eines Fahrscheins zu einem offenkundigen Verbrechen machen. Während einer Zeit, in der die Mächtigen und der Staat mit allen Mitteln die armen und unteren Schichten angreifen, wird die Beanspruchung von Grundbedürfnissen immer eine radikale Verpflichtung sein. Von der Verweigerung der 5 Euro Gebühr in Krankenhäusern zum Stromklau für Nachbarschaften, vom Kampf gegen die fünf monatigen Sklavenprogramme des Jobcenters zur Verweigerung der Fahrpreiserhöhung.

 

In den letzten Monaten wurden viele Einlasssperren in Metrostationen beseitigt, während Kopfgeldjäger – Kontrolleure gejagt wurden (wie es in der Station Omonia während eines Streiks passierte). Wir möchten sie informieren, dass sie nichts zu befürchten haben, wenn sie die unterdrückten und widerständischen Menschen unterstützen und sich nicht wie Verräter und Bullen verhalten, wie sie es meistens tun.

 

Wir vergessen nicht den Tod von Thanasis Kanoutis, der von Kontrolleuren auf der Jagd nach Schwarzfahrern getötet wurde.

Wir realisieren unsere kollektive Stärke.

Wir sollten uns organisieren und zurückschlagen.

Kostenlose Beförderung für Alle!

Kauft keine Tickets, schlagt die Kontrolleure!

GenossInnen


P.S. : Während der letzten Monate wurden wir Zeugen der journalistischen Propaganda eines Spiels mit dem Feuer, die uns glauben machen wollte, dass die vorübergehende Auflösung der Delta Einheit „es den Anarchisten erlaubte ungehindert in Exarchia umherzuziehen“ und das sie wie eine göttliche Intervention von Prätorianern, die Ordnung wieder herstellen werden. Als ob unserer Erinnerung so kurz wäre wie ihre und als ob wir aus unserem Gedächtnis verschieden Vorfälle von Aktionen und Widerstandshandlungen gelöscht hätten, die in Exarchia seit 2010 statt fanden (als die Delta Einheit aufgestellt wurde).

Wir haben bereits seit der ersten Woche der neu formierten Delta Einheit gehandelt, um zu beweisen, dass mit oder ohne Delta unsere Aktionen gegen die Herrschaft der Macht in Exarchia und jeder anderen Nachbarschaft der Stadt, eine Kontinuität in Raum und Zeit haben werden.

 

 

(Übersetzung von https://athens.indymedia.org/post/1555515/ . Lesen Sie bitte dazu auch die Erklärung zum Brandanschlag auf die selbe Einrichtung im Dezember 2015 https://linksunten.indymedia.org/en/node/169365 und Erklärung zum Angriff auf BVG Zentrale in Berlin im März 2014 https://linksunten.indymedia.org/en/node/108862 .)

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Es ist gut unterdrückten und widerständigen Menschen zu helfen, hierbei sind Informationen , Bücher, Broschüren usw. hilfreich, Zeit zum Nachdenken notwendig, um ein neues Verhalten im Umgang mit uns einzuüben, wenn diese noch keine Ahnung von der Klassengesellschaft haben, ansonsten werden Grenzen gesetzt. Ein Toter ist viel zu viel. Widerständige in den Gefängnissen eingesperrt und gefoltert auch wenn sie nur eine Gewerkschaft für Gefangene gründen wollen und das mitten in Deutschland. Robin Hood nahm es von den Reichen und nicht von den Armen.