"Anschlag" im Tagebau?

Hambacher Forst

Vorgestern wurde dieses Communiqué hier gepostet, was einen milden shitstorm zur Folge hatte. Seit gestern gibt es auch einen Artikel auf WDR dazu. Von Seiten der Wiesenbesetzung kann dazu absolut nichts bestätigt werden. Es wurde in besagter Nacht keinerlei Polizei um den Tagebau gesichtet, auch von Feuern war nichts zu sehen. Bisher haben wir aus keiner der uns vertrauten Quellen gehört, dass diese Aktion stattgefunden hat, bzw ob sie so stattgefunden hat wie beschrieben. Wir wissen es nicht, und hier gibt es auch schon Spekulationen dass dies eine "False Flag" Attacke von RWE oder RWE-nahen Einzelpersonen war. Es würde Sinn ergeben - Der Widerstand ist (wie die Durchsuchungen zeigen) gerade stärker im Fokus der Behörden, und solche Aktionen führen dazu dass nochmal genauer hingeschaut wird, was sicher im Sinne von RWE ist.

 

Genaueres kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, wir werden wie immer auf dem Blog berichten wenn es was neues gibt. Und falls wer weitere Infos/Augenzeugenberichte hat, bitte melden!

 

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

was fuer eine sinnlose distanzierung. inklusive verschwoerungstheorie. dass der angriff stattgefunden hat, stand doch schon beim WDR. ausserdem gibt es hier einen text, was zur hoelle wollt ihr noch.

da ist aber jemensch schnell im (troll-)kommentieren. the plot thickens..

Da ist aber jemand schnell am Distanzierungstopf aufmachen. Genau! Solche Aktionen sind schlecht, weil dann die Polizei auf der Matte steht. Da ist das Problem doch nicht die Aktion, sondern eben verdammt nochmal die Polizei.

 

Eigentlich fand ich die leute aus dem Hambacher Forst immer ganz gut...

Da liegt eine gewisse Ambivalenz.

Auf der einen Seite ist so eine Aktion, sauber ausgeführt, total cool und bewirkt ne Menge.

Andererseits kann so eine Aktion, auch (oder gerade!) wenn sie aus dem bekannten Widerstand nicht kommentiert wird, leicht zur Spaltung, Stimmungsmache gegen jeden Widerstand, sowie Repression verwendet werden.

Und nur weil der WDR berichtet, heißt es ja nicht, dass dieser Bericht so stimmt…

 

Wie auch immer mensch nach so einer Nachricht reagiert, wird es auf irgendeine Weise falsch sein.

Darum bestimmte Aktionen nicht machen ist aber auch keine Lösung…

Die Trennung in "Gute" und "Böse" Demonstranten hat schon damals in Brokdorf den Widerstand zu Fall gebracht...

Fotos der Aktion, die laut euch vielleicht gar nicht stattgefunden hat, finden sich übrigends u.a. hier: http://www.ksta.de/region/rhein-erft/kerpen/hambacher-forst-braunkohlege...

 

Angesichts der jetzt wahrscheinlich mit einiger Energie anlaufenden Fahndungen, erscheint mir der Aufruf, sich mit Augenzeugenberichten bei euch oder sonst irgendjemand zu melden, sehr leichtsinnig!

Danke für diesen Link, den hatten wir gestern noch nicht. Das Feuer ist schon beeindruckend. Was da gleich ins Auge springt ist die Bildunterschrift. (Foto: RWE Power)

 

Mails über unser Kontaktfeld weren verschlüsselt verschickt, zusätzlich kann Tor/Tails benutzt werden.

Die Mails mögen verschlüsselt sein, aber eure Website ist es nicht (http://hambacherforst.blogsport.de/kontakt/). So ist das lediglich eine scheinbare Sicherheit, denn Behörden können die Mails in dem Moment abfangen, in dem sie über das Kontaktformular gesendet werden.

Am Ende hatte Klarmann mit seinen Hirngespinsten, die er Kurzgesichten nennt, doch Recht?

 

http://truecrimestories.blogsport.de/2014/11/07/hambacher-frost/

Diese Meldung macht mich etwas ratlos. Warum werden Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten in diesem Kontext nicht berücksichtigt? Warum muss jede Generation immer wieder bei Null anfangen?

Ein Statement aus einem legalen, relativ offenen und angreifbaren Aktivist*innencamp heraus kann allenfalls klarstellen, dass über solche Aktionen nix bekannt ist. Es muss diese Aktionen nicht verurteilen, kann es aber, wenn sie eigenen ethischen Grundsätzen widersprechen oder eigenen Zielen schaden. Was nicht geht, ist offen darüber zu spekulieren oder gar zur Aufklärung aufzurufen. Überlegt euch doch mal genau, warum das nicht geht, es ist einfach zu blöde es hier weiter auszuführen. Unabhängig von anderen Erwägungen ist das nämlich genau dass, was z. B. mit Agent Provokateur - Aktionen erreicht werden soll. Denn wie auch immer, egal ob es eine Aktion aus dem Widerstand heraus war, oder eine Provo- Aktion oder gar ein Fake: offene Spekulationen und Aufruf zur Aufklärung (und dazu noch Kommunikation über unsichere Kanäle) führen immer zu einem durch den Staatsschutz auswertbaren Output. Ohne es zu wissen, wird damit der Boden für eine Ermittlung nach § 129a StGB bereitet. Haltet euch zurück!!!

Bei einem Verfahren nach § 129a geht es in erster Linie nicht darum Straftaten aufzuklären. Es geht darum, die Mittel in die Hand zu bekommen eine widerständige Bewegung zunächst zu sezieren, und sie dann mit abschreckenden Gefängnisstrafen kleinzukriegen. Dazu wird eine militante Gruppe konstruiert, die mindestens 3 Leute enthält. Im Idealfall sind das sehr aktive Leute, deren Festnahme unter dieser Anklage allein schon abschreckend und schwächend wirken soll. Gleichzeitig gehen sie hin und versuchen Leute am Rande zu finden, von denen sie glauben, dass sie unsicher oder ängstlich sind oder etwas zu verlieren haben und versuchen von ihnen Aussagen über Androhung von Haftstrafen zu erpressen. 129a - Verfahren laufen auf Indizienprozesse hinaus, Beweise werden im Zweifelsfall nicht benötigt (jedenfalls dann nicht, wenn es um linke Gruppen geht).

Wenn ich hier lese: "Der Widerstand ist gerade stärker im Fokus der Behörden ..."? Leute, die wollen euch richtig an den Arsch! Die wollen jetzt den kurzen Prozess und euch öffentlich zu Kriminellen abstempeln und nicht noch Kosten wegen Blockaden, für Überwachung und schlechte Publicity über Jahre hinaus! Und dann geht es nicht mehr um 3 Monate U-Haft bis zum Prozess wegen Verweigerung der Personalien. Bei 129a - Verfahren liegt dass Strafmaß erfahrungsgemäß am hinteren Ende, dass ist der Sinn der Sache. Vielleicht wollen sie es noch exemplarisch vor Ende Gelände in der Lausitz durchziehen.

Es ist jetzt an der Zeit, sich darauf vorzubereiten und es abzuwehren. Ihr könnt mir Panik-Mache vorwerfen, mir egal - aber wacht auf! Macht Plena mit allen die es betreffen kann und denen ihr vertraut in einem geschützen Rahmen und diskutiert alle Eventualitäten, damit es im Zuge verschärfter Repression nicht zu einem Aussage- und Distanzierungstango kommt. Zieht Anwälte hinzu, die auch den Check dazu haben, dass wird langsam zu groß für "kreative Antirepression".

Hey, den ersten Absätzen kann ich zustimmen. (auch wenn ich es nicht unbedingt einschätzen kann)

Aber den letzten Satz hättest du dir sparen können.

Erstens: Wer "checkt" Anwälte? Vielleicht ist das ein Szenesprech, aber für mich klingt "Check" nach "Zulassung".

Zweitens: Menschen die sich mit kreativer Antirepression beschäftigen, wissen normalerweise ziemlich gut, wo ihre Grenzen liegen. Insofern ist eine Diffamierung an dieser Stelle mehr als unangebracht. Klar sind die alten Erfahrungen wichtig, aber gerade auch in so einer Situation ist es enorm wichtig, nicht auch noch aus der eigenen Szene das Handeln aus der Hand genommen zu bekommen.

 

"Dass von Täter_innen keine gute Behandlung zu erwarten ist, ist klar, aber wenn jemand hinterher das Gefühl hat, seine/ihre Freund_innen sind nicht für ihn/sie da, bricht die ganze Welt zusammen."

Das ist ein Zitat von Out of Action, dass nicht nur für psychische, sondern auch für juristische Aktionsfolgen wichtig ist.

ich habe nichts gegen "kreative Antirepression". Ich fürchte nur, dass ein 129a-Verfahren eine Ebene darstellt, die damit nicht mehr erreicht werden kann. Mit "Check" meine ich einfach die nötige Erfahrung in diesem Bereich, sonst nichts.