Für meinen Sohn: Eröffnen Sie das Strafverfahren gegen die Verantwortlichen der Loveparade

Für meinen Sohn: Eröffnen Sie das Strafverfahren gegen die Verantwortlichen der Loveparade

Am 24. Juli 2010 wurde mein Leben aus den Fugen gerissen. An diesem verhängnisvollen Sommertag ist uns unser einziger Sohn Christian genommen worden. Er starb im Gedränge an der Rampe, die zum Loveparade-Gelände führte. Christian wollte einen schönen Tag mit Freunden verbringen und dann war er tot. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke und der Schmerz mir fast den Atem nimmt. Weil die Verantwortlichen gravierende Planungsfehler machten und die Besucherströme zur Loveparade fehlleiteten, kam es zu einer der größten Katastrophen, vielleicht sogar der größten - in Deutschland. Damals starben 21 Menschen, 652 Menschen wurden verletzt. Sie kamen weder vor noch zurück, waren gefangen in einem Engpass, in die immer mehr Menschen strömten. Sie wurden zerquetscht, überrannt und ihre Körper in Panik zertrampelt. Es ist für mich unerträglich, mir die Hilflosigkeit und blanke Angst meines Sohnes und der vielen anderen Opfer in diesen letzten Minuten ihres Lebens vorzustellen.

 

Als ich die Nachricht bekam, dass der Prozess gegen 10 Verantwortliche eingestellt wird, war das für mich, als wäre mein Sohn ein zweites Mal gestorben. Die Richter sagen, dass es nicht genügend Beweise gebe. Nach 6 Jahren Ermittlungen. Nachdem ein renommierter Panikforscher in einem Gutachten zu dem Schluss gelangte, dass die Katastrophe für die Planer der Party vorhersehbar und vermeidbar gewesen sei. Für meine Anwälte ist das eine Bankrotterklärung der Justiz, denn bis heute ist keiner der Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen worden.


Nun muss das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheiden, ob das Verfahren wieder aufgenommen wird. Das bin ich Christian schuldig!


Bitte helfen Sie mir, an die Düsseldorfer Richter zu appellieren, den sinnlosen Tod meinen Sohnes und der anderen Betroffenen in einem Strafverfahren aufzuklären. Nur so werden die Angehörigen aller Opfer je erfahren, wie es zu der Katastrophe kommen konnte.


Ich habe meinem Kind versprochen, dass ihm wenigstens Gerechtigkeit widerfährt. Bisher ist es das einzige Versprechen meinem Sohn gegenüber, das ich nicht halten konnte. Alles, was ich Christian im Leben versprochen hatte, habe ich immer gehalten.  

Bitte helfen Sie mir mit Ihrer Unterschrift, dass ich auch mein letztes Versprechen einlösen kann. 

 

 

Hier kann man die Petition unterschreiben. Um 07:20 Uhr am 24. April hatten das 60.477 Menschen getan.

 

 

Diese Petition wird versendet an:

  • OLG Düsseldorf


Der Petitionsbrief an:

OLG Düsseldorf

Damit meinem Sohn Christian und den Opfern der Loveparade Katastrophe 2010 Gerechtigkeit widerfährt - Loveparade-Verfahren eröffnen

Durch den Beschluss vom 30. März 2016 stellten die zuständigen Richter des LG Duisburg den Strafprozess gegen 10 Verantwortliche der Loveparade-Katastrophe 2010 ein. Die Staatsanwaltschaft Duisburg sowie meine Anwälte der Kanzlei baum reiter & collegen legten dagegen sofortige Beschwerde ein, weshalb Sie, die Richter des 2. Strafsenats des OLG Düsseldorf, über eine Wiederaufnahme des Prozesses entscheiden werden.

Im Namen meines verunglückten Sohnes Christian und der anderen 20 Verstorbenen sowie der 652 Verletzten bitte ich Sie, das Hauptverfahren gegen die Verantwortlichen der Katastrophe zu eröffnen. Seit rund 6 Jahren warten wir auf die Beleuchtung der Umstände. Ohne einen Strafprozess wird es nicht zur lückenlosen Aufklärung der Umstände kommen. Nicht nur wir Betroffenen erwarten von der Justiz, dass Verantwortungslosigkeit zur Rechenschaft gezogen wird.

Die folgende Unterschriftenliste soll zeigen, wie sehr die Öffentlichkeit einen Strafprozess gegen die Verantwortlichen der Loveparade-Katastrophe 2010 erwartet.

 

Bericht in der Westdeutschen Zeitung

 

 

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung der Loveparade-Opfer!

Gabi Müller

 

18. Apr. 2016 — Erst einmal möchte ich mich für Ihre/eure grandiose Unterstützung bei der Petition bedanken!


Noch etwas persönliches von mir. Als Christian 18 Jahre alt war und sein Lebensweg nicht so glatt verlief ,Ausbildung Abitur, kaufte er sich dieses T-Shirt [siehe unten], dessen Text zu seinem Motto wurde. Diesen Kampf hat er gewinnen können, den Kampf um sein Leben hat er am 24.Juli 2010 in Duisburg verloren. Nun heißt es für mich - seinem Motto getreu - für ihn weiter zu kämpfen um zu erfahren, warum an diesem Tag soviele Menschen diesen Kampf verlieren mussten. Ich habe Christian mein Versprechen gegeben, nicht eher Ruhe zu geben, bis all die Fragen die im Raum stehen beantwortet sind und das werde ich auch einlösen wie alle anderen Versprechen vorher. Helfen sie auch weiterhin mir und anderen Menschen das diese Fragen, für sie alle ,beantwortet werden.Gemeinsam sind wir stark .......

Ihre Gabi Müller

 

 

 

 

 

Unterstützer (eine kleine Auswahl) unterschrieben weil…


.... jeder Mensch Gerechtigkeit verdient! Agnes Fries   |   Es kann nicht angehen, dass die Veranstalter die Kohle in den Sack stecken, und den Kopf aus der Schlinge ziehen. Dann muss man alle Beteiligten incl. Bürgermeister verklagen, und diese auch in den Knast schicken. Klaus Dieter   |   Die Organisation war der reine Irrsinn, selbst viele Jugendliche warnten im Internet vor dem zu erwartenden Gedränge in dem Tunnel und sagten, "Da gehe ich nicht hin, das ist mir zu gefährlich. Außerdem passen die Besucher nicht auf das Gelände." Polizisten äußerten Bedenken, die Feuerwehr warnte - nur die Veranstalter wollten von all dem nichts gewusst oder geahnt haben! Die Toten und Verletzten wurden billigend in Kauf genommen. Antje Mazzuccco   |   Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden!!!!! Ilonka Mohr   |   Zur Trauer gehört auch Gerechtigkeit !!! Olaf Beyreuther   |   Es muss Gerechtigkeit für die Opfer und deren Angehörigen geben, nur weil es Bonzen mit Geld sind wird das eingestellt. Hätte ich oder jeder andere Normalbürger so eine Katastrophe ausgelöst wären wir in Untersuchungshaft und vor Gericht gekommen, und bei der Größe der fahrlässigen Tötung durch die Dummheit dieser dämlichen Verantwortlichen 10 Jahre minimum in den Knast gewandert und solche weil sie Geld auf den Tisch legen da wird alles eingestellt und die Hinterbliebenen werden mit ihrem Schicksal allein gelassen. Ich wünsche allen die für die Einstellung des Verfahrens vom IS eine Bombe verpasst bekommen damit deren Familien sehen was ihre Angehörigen Arschlöcher verursacht haben. Sascha Lagemann   |   Die “Bankrotterklärung der Justiz“ hat seit dem 23. Mai 1949 Methode, als die neuen alter Herren ihre Massenmorde vertuscht haben. Iron Pluma   |   .... jeder Bürger ein Recht auf Aufklärung von Straftaten hat. Vera Dohmann   |   .... ich an die Düsseldorfer Richter appelliere, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Edeltraud Hatesuer   |   .... keinen Glauben mehr an die deutsche Justiz haben würde. Deutschland stellt sich immer auf den Kopf. Der "kleine" Bürger muss Verantwortung übernehmen, die großen können sich vieles zurecht schustern damit es passt. Ellen Niederklapfer   |   .... es nicht das erste Mal ist, dass sich Politiker und Unternehmer mit Hilfe der Justiz Ihrer Verantwortung entziehen. Maximilian Irlesberger   |   Diese Entscheidung des traurigen Vorstadt-Eckelgerichts stinkt zum Himmel. Ja, unsere furchtbaren Juristen schaffen es immer wieder die Dinge auf den Kopf zu stellen. Kein Mensch, der seine sieben Sinne noch hat, verstehts, aber dem formaljuristischen Bullshit ist Genüge getan. Grauslich. Bernard Secular   |   ... es ist ein Unding! Man muss diesen Fall nochmals aufrollen! Daniela Costa   |  Vielleicht könnte wenigstens für Überlebende etwas Gutes erreicht und den Familien einfach der allernötigste Respekt entgegengebracht werden. Wäre das nicht das mindeste? Es sollte selbstverständlich sein und es beschämt mich dass man eine Petition für so etwas eröffnen muss. Christian Sturm   |   Die deutsche Justiz ist mal wieder nicht in der Lage, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Nach 6 Jahren. Wirklich armes Deutschland und arme Rechtsprechung. Hier bekommen die Opfer keine Gerechtigkeit, nur die Täter werden mal wieder geschützt. In Amerika wären diese Leute für Jahre ins Gefängnis gegangen und es hätte eine Millionenentschädigung für die Opfer und die Hinterbliebenen gegeben. Es wird Zeit, das unsere Gesetzte endlich überarbeitet werden zu Gunsten der Opfer und nicht der Täter. Tina Commeßmann   |   …weil der Steuerzahler für das Versagen der CDU Verantwortlichen wie OB Sauerland die Pension bezahlt. Das Recht in Deutschland ist nicht für alle gleich; sobald Beamte und Behördenvertreter ins Spiel kommen werden Sie von der sogenannten unabhängigen Justiz verschont. Das Ganze nennt sich dann Rechtsstaat. Andreas Seifried   |   Auch mein Sohn , Eike, ist auf der Loveparade gestorben, er ist 21 Jahre alt geworden. Auch für mich ist er am 5. April 2016 ein zweites Mal gestorben. Obwohl so offensichtlich ist, dass bei der Planung und Ausführung gravierende Fehler gemacht wurden, soll niemand die Verantwortung übernehmen!? Wer soll das verstehen....Stefanie Mogendorf   |   Das Staatsversagen in allen möglichen Bereichen und das seiner Organe sind fast nicht mehr auszuhalten. Wenn eines Tages das Fass überläuft werden die Verantwortlichen sich wieder gegenseitig die Schuld zuschieben. Was für armselige Würstchen. Dafür müssten sämtliche Einnahmen dieser Versager gestrichen werden. Ich schäme mich für unsere Staatsvertreter, oft sind sie einfach nur noch peinlich. Judith Naumann   |   Es gibt Unfälle, die passieren und wir können sie nicht verhindern. Aber eine Veranstaltung wie die Loveparade sollte sicher geplant werden und die Durchführung bestens überwacht werden. Dafür zahlen wir Steuern und damit die gut dotierten Gehälter von Verantwortungsträgern. Jeder sollte für das was er zu verantworten hat auch zur Verantwortung gezogen werden! Ewald Franz   |   Etliche Verantwortliche haben durch Schlamperei den Tod vieler Menschen zu verantworten. Das kann nicht sein, das die alle straffrei davonkommen. Stephan Eigen   |   Wer richtet über die Staatsanwaltschaft, wenn diese angeblich schlampig arbeitet? Oder kann hier von einer Seilschaft, die sich nicht gegenseitig belastet, die Rede sein? Dittmar Vonau   |   .... dieses Verhalten der Gerichte eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist! Ingeborg Jotow   |   ....ich es unfassbar finde, dass es nach der langen Zeit eingestellt wird und niemand zur Verantwortung gezogen wird. Gabi Kneifel   |   ....  ich das Gefühl habe, dass sich ohne Gerichtsverfahren die wirklich Verantwortlichen aus ihrer Verantwortung wegstehlen. Klaus-Henning Hansen   |   Der Prozess muss geführt werden, es müssen die Schuldigen gefunden werden. Leider sind die jetzt Angeklagten das Ende einer Kette. Die wirklich Verantwortlichen hat man schon durch Verjährung aus der Verantwortung genommen. Wir Duisburger Bürger haben getan was wir konnten, den Oberbürgermeister Sauerland aus seinem Amt gewählt. Sollte unser Rechtsstaat wirklich zu einer Bananenrepublik mutieren? Ganz Deutschland blickt auf das Oberlandesgericht, mit der Hoffnung, dass weiter ermittelt wird. Jürgen Goldschmidt   |   Ich habe schon so einige Petitionen unterschrieben, aber nie eine die ich so gerne unterschrieb wie diese hier. Die Entscheidung der Richter das Verfahren einzustellen ist ein Skandal und eine Ohrfeige für die Angehörigen!!! Daniela Ströhmann   |   Rainer Schaller und Adolf Sauerland sowie ihre leitende Belegschaft müssen hinter Gitter, denn sie haben die Loveparade 2010 trotz extremer Sicherheitsrisiken sogar über die genehmigte Besucherzahl hinaus ausgeführt. Es kann nicht sein, dass die Opfer und ihre Angehörigen der Loveparade 2010 für die Risikobereitschaft haben bitter bezahlen müssen, das die ganz oben genannten Veranstalter aus unerklärlichen Gründen eingegangen sind. Eine Bestrafung mit der vollen Härte des deutschen Rechtsstaats muss sein, alles andere wäre Vertuschung. Volker Schaal   |   Töte ich z.B. im Straßenverkehr einen Menschen durch einen Fahrfehler, dann wird mir der Prozess gemacht. Begehen Behörden oder Veranstalter Fehler, durch die viele Menschen getötet oder verletzt werden, dann passiert nichts. Das kann doch einfach nicht sein!!! Verkommt dieses Land zu einer Bananenrepublik? Hier muss es einen oder mehrere Verursacher geben und die gehören bestraft!!! Unfassbar!!! Peter Stieger   |   Mein Sohn war als Sanitäter vor Ort und hat mir von unvorstellbarem Leid berichtet. Er selbst hat dies bis heute nicht vollständig verarbeitet. Das schlimmste für ihn war die Hilflosigkeit inmitten der Masse. Hans-Rainer Brungs   |   Ich frage mich immer öfter wo bei Gericht eigentlich die wirklichen Ganoven sitzen!! Dirk Bollmann   |   Die Nichtbeachtung von Vorschriften im Vorfeld und Verlauf ist nachgewiesen und lässt sich an Personen festmachen. Da braucht man sich nicht lange den Kopf zu zerbrechen, ob grob oder leicht fahrlässig oder gar entschuldbar! Die Tatsachen zählen und sind nach ihren letztendlichen Auswirkungen zu ahnden, und zwar ohne Rücksichtnahme! Wilfrid Siemann   |   Diese Mutter hat mein ganzes Mitgefühl und ich hoffe dass diese Petition dazu führt das Verfahren wieder zu eröffnen. Täter dürfen nicht so davonkommen! Ute Rathje   |   Die himmelschreiende Ungerechtigkeit und "Behandlung" der Betroffenen ist unerträglich. Der Eindruck von Klassenjustiz drängt sich immer mehr auf. Unfassbar wie es läuft wenn die "richtigen Leute" ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Jeder andere Bürger wird ohne große Umschweife zur Verantwortung und Rechenschaft gezogen. Diese "Justiz" ist ein Hohn für die Hinterbliebenen und diejenigen, die selbst betroffen waren und diese Katastrophe miterleben mussten. Hannelore Huber

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Meine kleine Schwester war an diesem verhängnisvollen Tag auch dort, und wir haben wegen der kollabierten Mobilfunknetze viele Stunden um sie gebangt.

Die Eignung des Geländes für solch eine Großveranstaltung und vor allem die Zuleitung über den Tunnel Karl-Lehr-Strasse wurde bereits vorab von Ortskundigen in Duisburg bezweifelt, auch seitens der Feuerwehr. Diesen kritischen Stimmen wurde auf Weisung seitens der Stadtspitze (OB Sauerland, "wir brauchen und wollen diese Veranstaltung") kein Gehör geschenkt.

Auch ein interessantes Detail am Rande: Zum Zeitpunkt der Katatstrophe war niemand geringerer als Landesinnenminister Jäger höchstpersönlich im Lagezentrum zu Besuch.

43 Loveparade Geheimdokumente (17.08.2010)

 

Leider ist xtranews heute 17.8. per einstweiligen Verfügung des Landgerichtes Köln untersagt worden, die Dokumente zur Loveparde zu veröffentlichen. Antragsteller ist die Stadt Duisburg vertreten durch Adolf Sauerland. Man beruft sich auf § 97 UrhG

mehr infos auf netzpolitik.org: Loveparade: Stadt Duisburg untersagt Blog Veröffentlichung von Dokumenten