[HH] Kommunikationsguerilla unterwegs

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In den letzten drei Wochen haben wir verschiedene belebte Orte in Hamburg mit amtlichen Schildern versehen. Eine zynische Provokation? Durchaus! In einem rückwärtsgewandten, menscheverachtenden Klima wie diesem, für uns die einzig noch mögliche Sprache.

 

Hier unsere Erklärung:

 

Eingeschmissene Scheiben, vorsätzliche Wasserschäden, Brandstiftungen - nie gab es so viele gewalttätige Übergriffe auf Unterkünfte Geflüchteter wie 2015. Das BKA zählt insgesamt 163 Fälle. Die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL listen gar 528 Angriffe auf. In 126 Fällen handelte es sich sich dabei um Brandanschläge (nicht wenige davon auf bereits bewohnte Einrichtungen).


Im Durchschnitt brennt also in Deutschland jeden dritten Tag eine Unterkunft geflüchteter Menschen. Und auch außerhalb der Unterkünfte kommt es vermehrt zu Attacken. Zu 141 tätlichen Angriffen (im Jahr 2015) kann es nur in einem rassisischten Klima kommen, das auch von der sogennanten Mitte der Gesellschaft getragen wird.


Dieser brutale Umgang mit Überlebenden von Krieg, Hunger, Verfolgung und Flucht korrespondiert mit einer menschenverachtenden Haltung der politischen Entscheidungsträger_innen. Mit hohem Tempo jagt eine Asylrechtsverschärfung die nächste, werden Grenzen dichtgemacht und Antidemokraten wie der türkische Präsident Erdogan mit Geschenken bedacht, so sie sich nur bereiterklären, Deutschland und andere EU-Staaten aus der Verantwortung zu entlassen. Die Verfassung, EU-Recht, die Genfer Konvention, die Menschenrechte? Im Zweifelsfall alles zu vernachlässigen, Hauptsache, die "lästigen Bittsteller" verschwinden wieder.


Und die, die man trotz aller Bemühungen am Ende doch nicht losbekommt, sollen wenigstens aus dem Blickfeld, am besten in Massenunterkünfte fernab der Innenstädte.


Keine Frage, der (offizielle) Umgang mit Geflüchteten ist zynisch. Diesen Zynismus wollen wir mit unserer Aktion auf die Spitze treiben.


Wobei sich mit Blick auf Staaten wie Polen, Ungarn oder Österreich, die Schreckensvorstellung nicht ganz von der Hand weisen lässt, unsere Schilder würden nur eine mögliche Entwicklung vorwegnehmen.

 

"Hier bitte keine Flüchtlinge anzünden." (Das Problem heißt Rassismus. In deinem Kopf wie in allen anderen.)

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Eine noch besser passende, weil subtile, Variante des Spruchs wäre übrigens: "Touristengebiet. Hier bitte keine Ausländer anzünden!"

warum?

 

auf jeden fall harte aktion.