Samstag, dem 26.03.2016 wurde in Mannheim an einer Brücke mehrere Transparente angebracht. Diese Aktion setzt zeigt sich solidarisch mit den Geflüchteten in Idomeni und in der ganzen Welt.
Täglich erreichen uns Bilder aus Idomeni. Bilder von Verzweiflung, Elend und Krankheit, aber auch Bilder des Widerstandes und der Hoffnung. Tagtäglich erreichen uns Bilder von rassistischen Übergriffen, von Ausgrenzung, von der jubelnden AFD und Naziaufmärschen. Doch demgegenüber stehen Bilder von selbstorganisierten Strukturen, die über Monate grenzenlose praktische Solidarität leisten.
Nicht die Geflüchteten sind das Problem, sondern die gesellschaftlichen
Verhältnisse, die mittlerweile zu einer geschätzten Zahl von 60
Millionen Geflüchteten weltweit geführt haben.
Wer diese
Verhältnisse aus Profit- und Machtgründen nicht ändern, sondern mit
allen erdenklichen Mitteln aufrechterhalten will, der schottet
folgerichtig immer stärker die jeweiligen nationalen Grenzen ab, mag er
nun Merkel, Gabriel, Seehofer, Erdogan oder Orban heißt. Die Herrschenden in
Europa führen immer offensichtlicher Krieg gegen Geflüchtete. Dabei sind
sie selbst vielfach die Verursacher von Flucht!
Wer Geflüchtete
in „gute“ und „schlechte“ sortiert und gegeneinander ausspielt, hat das
Asylrecht, was seit alters her ein elementares Schutzrecht für bedrohte
Menschen ist, schon beseitigt. Schubladen wie „Sichere Herkunftsstaaten“
und „Wirtschaftsflüchtlinge“ sind Konstruktionen, die der Realität
widersprechen und verzerren.
Die Geflüchteten werden zu
Sündenböcken für gesellschaftliche Defizite gemacht, obwohl sie diese
nicht zu verantworten haben. Unsere Gesellschaft ist eine
Klassengesellschaft, in der eine Minderheit, die die Produktionsmittel
besitzt eine Mehrheit von Lohnabhängigen ausbeutet. Letztere besitzen
nichts anderes als ihre Arbeitskraft, die sie an die Besitzer der
Produktionsmittel verkaufen müssen, um leben zu können.
Das
Unbehagen und die Abneigung gegen die empörende Ungleichheit in der
Gesellschaft wird von den Herrschenden auf die Geflüchteten abgelenkt.
Auch die Lohnabhängigen und Erwerbslosen der Mehrheitsgesellschaft und
die Geflüchteten, die als Eindringlinge, als Schmarotzer und
„Wirtschaftsflüchtlinge“ beschimpft werden, werden gegeneinander
ausgespielt.
Nicht die Geflüchteten haben die Erwerbslosigkeit
und Armut bei einem Teil der Mehrheitsbevölkerung verursacht sondern das
kapitalistische Wirtschaftssystem. Verantwortlich sind letztlich
diejenigen, die über die Produktionsmittel verfügen und die
Politiker*innen, die von diesem System ihren Nutzen haben und deshalb
skrupellos verteidigen und schönreden.
Niemand kann sich den Ort der Geburt aussuchen. Wer in einem reichen Land geboren wird, hat nichts für dieses Privileg geleistet. Wir sagen: Darum sollt ihr teilen! Das heisst: Wer keinen Zugang hat zu Sicherheit und Freiheit, soll Zugang bekommen. Wer in Europa bleiben will, soll bleiben können. Dafür kämpfen wir. Für ein Bleiberecht für alle! Wir bekämpfen die rassistische und kapitalistische Politik der Festung Europa.
Bevorstehende Termine:
- 25.-29. März: #overthefortress Konvoi von Ancona (Italy) an die griechisch-mazedonische Grenze
- 3. April: Mobilisierung an die italienisch-österreichische Grenze
- 24. April: Demo und Festival an der italienisch-österreichischen Grenze
- 1.-3. Juli: Antiracist Festival in Athen
- x Juli: NoBorder Camp und Aktion in Griechenland
Mut zum Fluchtgrund
Bei allen Solidarität mit den Refugees und der Notwendigkeit zur Öffnung der Grenzen:
Der Fluchtgrund für die Menschen aus Syrien, Irak usw. ist nicht der Kapitalismus. Im Gegenteil, diese Menschen wollen nach Deutschland, Schweden und Holland, weil es dort bzw. hier funktionierende wohlhabende und friedliche Gesellschaften gibt, zumindest viel besser funktionierend und viel friedlicher als in ihren Herkunftsländern.
Traut Euch doch auch mal, die maßgeblichen Fluchtursachen zu benennen: Religiöser Fanatismus, patriachale Gesellschaften, korrupte Eliten, Bürgerkriege, Terror gegen ethnische wie religiöse Minderheiten, Umweltverschmutzung, Unterdrückung von Frauen, Ringen regionaler Mächte wie Iran und Saudi-Arabien um Vorherrschaft, russischer und türkischer Imperalismus und dergleichen mehr.
Marx ist (nicht) dein Freund
Schuld oder nicht Schuld ist nicht die Frage, dennoch sind die von dir augezählten Gründe Symptome des Kapitalismus.
Also pöbel nicht, lese mehr!
imperialismus
äh, sind syrien und irak denn keine kapitalistischen länder, bzw. wären dort umweltverschmutzung, korruption, imperalismus nicht auch folgen des kaptialismus und ist "der" kapitalismus nicht auch reichtum des nordens und ausbeutung des südens, der wohlstand in den kap. zentren durch das chaos in der peripherien erkauft?