Jahrelang haben AntifaschistInnen darauf gewartet, die Hoffnung fast aufgegeben, ihn immer wieder genervt und angegriffen - jetzt ist es soweit: Der NPD-Vorsitzende im Rhein-Neckar-Kreis, Jan Jaeschke aus Weinheim, ist nach fünf Jahren von seinem Amt zurückgetreten.
Frustrierter Hansdampf
Nach einer Kreisvorstandssitzung am 20. März hat der umtriebige Nazi sein Amt zur Verfügung gestellt. Die Frustration über das miese Abschneiden der NPD nach einem - für NPD-Verhältnisse - umfangreichen Wahlkampf muss sehr groß gewesen sein. Schlimm muss für Jaeschke auch gewesen sein, dass sein hohes Maß an Aktivismus nur von einer handvoll seiner "Kameraden" geteilt wurde. Viele (ehemalige) NPD-AnhängerInnen konnte er nicht mehr für seine Kleinstaktionen – geschweige denn für den Wahlkampf – mobilisieren. Intern wurde sich oft über den biederen Schlagerfan Jaeschke lustig gemacht. Gruppierungen, die noch vor kurzer Zeit mit der NPD zusammenarbeiteten, halten sich bei gemeinsamen Aktionen zurück.
Wahlaufruf ging ins Leere
Noch kurz vor der Wahl hatte Jaeschke in einem verzweifelten Aufruf (am 13. März) versucht, seine (wenigen) AnhängerInnen zum Wahlgang zu bewegen: "Ich werde daher mit diesem Aufruf den Schritt gehen, meine politischen Ämter an die Wahlergebnisse des heutigen Tages zu knüpfen. Ich rufe alle auf, die auch nur noch einen Funken Ehre im Leib haben und irgend einen Wert darauf legen, dass das deutsche Volk eine Zukunft hat, bei der kommenden Wahl nur und ausschließlich NPD zu wählen!"
Wunden lecken
"Die Wahl ist um und das Ergebnis steht. Im Wahlkreis Sinsheim konnte ich 0,84% erzielen. In Weinheim reichte es nur für 0,35%. Das ist schockierend und traurig", schrieb der Anzug-Nazi am 14. März nach der Landtagswahl.
So spart Jaeschke in seinem Abschiedsstatement auch nicht an Kritik an der Bundes-NPD: "Wir konnten dem Wähler und teilweise sogar dem eigenen Umfeld nicht ausreichend klar machen, dass die AfD keine nationale/rechte Partei ist. Das lag nach meinem Empfinden nicht an der Arbeit unseres Kreisverbandes oder meiner Person. Schon eher lag es an dem unsäglichen 'Erststimme AfD'-Plakat der Bundespartei welches uns hier vor Ort sehr zugesetzt hat!" Und weiter: "Wir stehen als Partei an einem Tiefpunkt wie wir ihn in den letzten 10 Jahren nicht mehr hatten."
NPD-Kreisverband mal wieder "ganz unten"
Nach den Jahren des Niedergangs unter dem Vorsitzenden Andreas Schäfer (Mannheim) konnte der Kreisverband der NPD nach der Wahl Jaeschkes zum Kreisvorsitzenden im Jahr 2011 einen Aufschwung verzeichnen. Der umtriebige Nazi knüpfte Kontakte zu freien Kameradschaften und verstärkte die Zusammenarbeit mit benachbarten Kreisverbänden. So fanden regelmäßig gemeinsame Aktionen mit NPD-Nazis aus dem Raum Heilbronn und aus der Südwestpfalz statt. Jaeschke "überflutete" die Region mit unzähligen nervigen Kleinstkundgebungen und Stammtischen. Auch die Mitgliederzahl konnte unter seiner Amtszeit mehr als verdoppelt werden. Mittlerweile ist jedoch davon auszugehen, dass wieder einige Nazis aus der NPD ausgetreten sind. Zu polarisierend ist doch die Schlips-und-Anzug-Politik eines Bundesvorsitzenden Frank Franz, dem sich auch ein Jan Jaeschke angebiedert hatte.
Ob jetzt alles besser wird?
Um bis zur Jahreshauptversammlung der NPD "handlungsfähig" zu bleiben, wurde der Laudenbacher Nazi Arthur Sitarz zum kommissarischen Vorsitzenden auserkoren. "Der Kreisvorstand hat sich dafür entschieden, bis zur Wahl des nächsten Vorstandes Arthur Sitarz den kommissarischen Vorsitz zu übertragen. Er wird bis dahin die Geschäfte des Verbandes weiter führen und die Strategiediskussion moderieren", so Jaeschke.
Nun fordert der Nazi einen Neuanfang für die NPD im Rhein-Neckar-Kreis. Der Verband müsse neu formiert werden - allerdings ohne ihn als Vorsitzenden. Dennoch sei Jaeschke bereit, ein Amt im Kreisvorstand zu übernehmen. Der Nazi möchte mit den (Rest-)Mitgliedern nun erörtern, "was der beste Weg für die Partei ist".
Wir werden auch in Zukunft die NPD und ihre ProtagonistInnen in der Region genau beobachten müssen – ungeachtet personeller Veränderungen und ungeachtet des laufenden verbotsverfahrens.
Mhhh
Abwarten....nach der Wahl ist er wieder an seinem alten Posten. Wer sonst sollte den scheiß Job übernehmen.....
Laudenbacher Hitlergruß-Nazi
Endlich ist der Jaeschke weg. Aber sein kommissarischer Nachfolger ist auch nicht besser - Vielen bestimmt als "Hitlergruß-Nazi" vom 01. Mai 2015 in Worms bekannt: https://linksunten.indymedia.org/de/node/142040
Jaeschke wegen "Volksverhetzung" verurteilt
Und das kommt auch noch dazu: https://linksunten.indymedia.org/de/node/173473