Am heutigen Sonntagnachmittag, dem 28.02.2016 trauten sich ca. 20 Nazis von der Partei "Die Rechte" sowie deren Umfeld erneut auf den Karlsruher Stephanplatz. Thematischer Aufhänger war die Diffamierung des politischen Gegners. Das einzige Transparent sowie die von Angelina Bähren ausgerufenen Parolen richteten sich einzig gegen Linke und AntifaschistInnen. Nach nicht einmal einer halben Stunde wurden die Fahnen wieder eingerollt und die Gruppe verließ unter Aufsicht der Polizei die Innenstadt mit der Straßenbahn.
Bereits am gestrigen Abend zogen ca. 60 Nazis beim 1-jährigen Bestehen von Kargida unter anderem mit Reichsfahnen und Fahnen der Partei "Die Rechte" durch die Karlsruher Innenstadt. Inhaltlich ging es längst nicht mehr um "Asylkritik" oder eine vermeintliche "Islamisierung", sondern um klassische Nazithemen. Dies spiegelte sich auch an den Sprechchören wie zum Beispiel "Hier marschiert der nationale Widerstand" oder "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" wieder. Die in der Vergangenheit regelmäßig Dienstags stattgefundenen "Spaziergänge" haben nun längst ihren bürgerlichen Schein eingebüßt. Dies offenbarte auch die Zusammensetzung der Organisatoren. Mit Thomas Rettig, Thomas Brügmann und Angelina Bähren waren drei bekannte Gesichter der rechten Aufmärsche des letzten Jahres wiedervereint. Nachdem sich Thomas Rettig zwischenzeitlich aufgrund einer Distanzierung zu neonazistischen Gruppierungen und Parteien aus dem Orga-Kreis zurückgezogen hatte, scheint er nun entgültig seine anfängliche Scheu vor Nazis und Faschisten abgelegt zu haben. Eine andere Bewertung lässt der Verlauf des gestrigen Abends nicht zu.
Nach diesem Wochenende sollte nun langsam auch bei den EntscheidungsträgerInnen von Polizei, Ordnungsamt und Stadtverwaltung die Erkenntnis eingetreten sein, dass man die rechte Szene in und um Karlsruhe durch Wegducken, Aussitzen und Kriminalisieren der Gegenproteste stark gemacht hat. Aber auch zivilgesellschaftliche Gruppen haben die Gefahr auf Karlsruhes Straßen (noch) nicht oder zuspät erkannt. Die stetig stattfindenden Gegenprosteste werden mittlerweile fast ausschließlich von oftmals jungen engagierten AntifaschistInnen getragen und gestalltet.
Um der rechten Gefahr gemeinsam und entschlossen zu entgegnen, sind alle aufgerufen sich an den kommenden Aktionen und Protesten gegen die Naziaufmärsche am 5. März in Karlsruhe, sowie am 19. März in Bruchsal zu beteiligen.
Infos unter:
oatkarlsruhe.blogsport.de
keinTDH.blogsport.de
Foto
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Fotos des „Ein Jahr Kargida“-Aufmarschs in Karlsruhe
Aufhänger war eher das...
...und ich zitiere mal von der Seite Die Rechte BaWü:
„Eine kleine Gruppe von nationalen Aktivisten wurde im Nachgang von etwa 50-70 Linksextremisten überfallen. Anzumerken ist hierbei, dass die Antifaschisten keine Hemmungen hatten, auf wehrlose Frauen einzuschlagen und einzutreten. Durch die massiven Angriffe wurden drei Frauen leicht bis mittelschwer verletzt, ein Auto wurde komplett zerstört. Der Sachschaden beläuft sich im vierstelligen Bereich.“