Offener Brief an Clausnitz

"Heimathaus" Clausnitz

Liebe Clausnitzer,

Allerorten liest man, dass ihr Angst habt, dass ihr verunsichert seid. Ihr möchtet einen Dialog auf Augenhöhe. Ihr habt am Donnerstag gezeigt, wo euer Dialog hinführt, und daran knüpfen wir gerne an! Wir von der Antifa haben euer Dorf besucht. Ein schönes Dorf. Auch euer Heimatmuseum hat uns sehr gefallen. Dinge können kaputt gehen, Traktoren können sich spontan selbst entzünden – es wäre doch schade drum. Nun ja, ein Teil unserer weiteren Möglichkeiten würde die Bevölkerung verunsichern.

Falls ihr noch einer einzigen geflüchteten Person Angst macht, wird das Konsequenzen für euch haben. Wir beobachten euch. Ein weiterer Angriff auf einen Flüchtling, ein Böller vor der Unterkunft – und euer Dorf wird in Trümmern liegen. Die Kosten für eure Unmenschlichkeit werden wir möglichst hoch treiben. Euer Hass und eure Hetze werden nicht unwidersprochen bleiben. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie ihr euren autoritären Charakter auslebt. Ihr lebt in einer Welt, in der "Deutschsein" mehr wert ist als Menschsein. Das werden wir nicht dulden

 


 

Liebe sächsische Polizei,

 

In Clausnitz habt ihr wieder einmal gezeigt, dass ihr willig exekutiert, was der deutsche Volksmob von euch fordert. Von euch haben wir nichts anderes erwartet. Schon in Heidenau und Freital habt ihr gezeigt, wofür ihr steht. Durch Ignorieren, Gewährenlassen, Kleinreden und aktives Unterstützen fördert ihr einen rassistischen sächsischen Mob, der sich eurer Zustimmung sicher sein kann und tagtäglich zuschlägt. Auch ihr werdet die Konsequenzen für euer unmenschliches Handeln zu spüren bekommen.

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Schwierige Aktion.

Ich denke, besonders im Fall Clausnitz wäre es einfacher gewesen, an einzelne Personen "direkter heranzutreten".

Jetzt wo klar wird, dass der Betreiber AFDler ist, und gleichzeitig die "besorgten" anscheinend nicht direkt aus dem dorf kommen, könnte eine gezieltere "Gfährderansprache" der bessere Weg sein. Die Angst, dass jetzt Chaos ins Dörfle kommt ist ja schon mal in Erfüllung gegangen, jedoch sollte den bewohnern klar bleiben, welche Spackos das verursachen.

Kostenlose Eintritskarten fürs Heimatmuseum, statt anzünden!

Ansonsten gratulation zur schnellen und militanten Beantwortung der Volksverblödung.

alerta!

Jetzt wo klar wird, dass der Betreiber AFDler ist, und gleichzeitig die "besorgten" anscheinend nicht direkt aus dem dorf kommen

Hier liest es sich hingegen so, dass die "besorgten Bürger" Einwohner des Dorfs waren – und den Leiter der Unterkunft für seinen "Gesinnungswandel" (anscheinend weg von der AfD) kritisierten.

In der Pressekonferenz der Polizei heißt es gerade, dass die Großteil des Mobs aus Clausnitz und ein paar weitere aus dem Nachbardorf Nassau kamen.

Gratulieren würde ich, wenn sich das tatsächlich an die Schuldigen richten Würde. Ich gehe mal davon aus, daß mindestens ein Großteil der Bewohner mindestens Symphatisanten waren. Aber solange ich keine Beweise habe und trotzdem alle bedrohen will, läuft das immer auf "besorgte Bürger" raus. Das ist nichts anderes, als das, was das Nazipack und deren Mitläufer jetzt seit Monaten öffentlich und zum Teil praktizieren.

...und zum Teil akzeptiert...

Danke für die Sprühereien, ein großteil der Medienberichte (wirklich viele) die mit Bildern von dort illustriert sind zeigen dpa-Fotos vom besprühten Stadtschild. Es ist zwar offenbar in keiner Bildreaktion aufgefallen was da steht aber trotzdem toll Titelseiten mit einem solchen Foto illustriert zu sehen. Auch das durchgestrichene Widerstands-Banner hat es (ebenfalls unkommentiert) in Presseberichte geschafft.

Ich habe in den Onlineausgaben mehrerer Zeitungen ein Foto des Ortsschilds mit dem Untertitel "«Antifa» ist auf dem Ortsschild von Clausnitz zu lesen" gesehen. Und die Tagesschau gestern abend begann mit einem Bild des Heimatmuseums und dem Text: "Das Heimatmuseum trägt sichtbare Spuren der Empörung. Nicht über die angereisten Flüchtlinge, sondern über ihre Gegner." :-)

Linksextreme waren in Clausnitz aktiv

Die Flüchtlingsbusblockade nimmt kaum Raum im aktuellen Verfassungsschutzbericht ein. Dafür weckt ein Offener Brief das Interesse der Sicherheitsbehörden.