[B] Kriegsdenkmäler eingefärbt - für eine aktive antifaschistische Gedenkpolitik

Farbklecks Symbolbild

In jeder kleineren und größeren Stadt in Deutschland existieren Denkmäler in Erinnerung an die gefallenen deutschen Soldaten der beiden Weltkriege. Diese werden meist gepflegt und nicht selten durch den jeweiligen Bezirk oder Kommune finanziell gefördert. Im Gegensatz dazu müssen Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen die sich für ein Gedenken an rassistische, sozialchauvinistische oder nationalistische Morde einsetzen jahrelange Kämpfe mit staatlichen Institutionen führen um die Anerkennung jener sowie der Möglichkeit offenen Raum für ein bspw. Denkmal zu erhalten.

 

Ob Kamal K. In Leipzig, Marwa El-Sherbini in Dresden oder die NSU-Morde, all diese Fälle haben in der deutschen Geschichtsschreibung am Besten nichts zu suchen. Auch die Pogrome in Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda oder der Angriff auf die Hafenstraße in Lübeck zeigen, dass es weder ein staatliches Interesse an der Aufarbeitung dieser Ereignisse gibt, noch den Ereignissen einen Platz im öffentlichen Gedenken zugesprochen wird.

 

Um so wichtiger ist es in unseren Augen, den Gedenkdiskurs nicht den Herrschenden zu überlassen sondern selbst aktiv zu werden. Ein Beispiel dafür bietet die Demonstration am Samstag in Bradenburg an der Havel. Dort wurde im Jahr 1996 der alternative Jugendliche Sven Beuter von einem Faschisten zu Tode getreten. Nicht weit entfernt wurde im Jahr 1992 der zu diesem Zeitpunkt wohnungslose Rolf Schulze in Lehnin von drei Faschisten zusammengeschlagen, ertränkt und verbrannt. In dem Aufruf zur Demo heißt es demzufolge Richtig:

 

"Wir werden nicht zulassen, dass Sven Beuter, Rolf Schulze und all die anderen Todesopfer neonazistischer und kapitalistischer Weltanschauung vergessen werden. Wir werden am 20. Februar gemeinsam auf die Straße gehen und zeigen, wohin Neonazismus und Kapitalismus führen – zum Mord an Menschen."

 

Auch in Berlin fanden zahlreiche Übergriffe und Morde durch Nazis, Rassisten und Bullen statt, die jedoch wenig bis gar keine Öffentlichkeit bekommen- erinnert sei hier unter anderem an Denis J., Günter Schwannecke oder Dieter Eich, währenddessen es eine Vielzahl an Gedenkstätten für Soldaten deutscher Großmachtsbestrebungen gibt.

 

Einige dieser Denkmäler haben wir gestern, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag großflächig mit Farbe beschmiert um zu zeigen, dass Deutschland immer noch ein mieses Stück Scheiße ist!

 

Gegen Deutschland und seine Helden!

Für mehr aktive Gedenkpolitik jenseits von Staat und Kapital!

 

Auf zur Demo nach Brandenburg an der Havel!

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Gemeinsame Anreise aus Berlin zur Demo am 20.02.2016

 

Bhf. Alexanderplatz 09:50 Uhr (Gleis 2)

Bhf. Charlottenburg 10:05 Uhr (Gleis 3)

Potsdam Hauptbahnhof 10:25 Uhr (Gleis 3)