[Köln]: „Die gehören nicht hierher“

Köln nach Sylvestervorfällen

Polizei und Presse melden: Sexuelle Übergriffe, begangen von mehr als 1000 Männern vermutlich nordafrikanischer oder arabischer Herkunft, die Frauen begrapschten und körperlich bedrohten, zum ‚Fucken‘ aufforderten und ihnen Handys und/oder Geld abnahmen. Zur Debatte um „die schreckliche Silvesternacht von Köln“

 

Die öffentliche Aufregung ist durchaus gross, hat aber weniger zum Gegenstand, was den Frauen angetan wurde, als vielmehr von wem. Kaum ist bekannt gemacht, dass die Täter Migrationshintergrund haben, dass viele von ihnen Asylbewerber ‚ohne Bleibeperspektive‘ und einige auch frisch eingetroffene Flüchtlinge sind, bereichert ‚Köln!’eine Debatte, die die Volksmeinung im Deutschland der Merkelschen Willkommenskultur ohnehin schon beschäftigt: Zu welchen Bedingungen, gehören welche, wie viele oder gar keine Ausländer nach Deutschland.

Die einen haben es ‚schon immer‘ und ganz ohne dass Vergleichbares bisher passiert wäre gewusst: Ausländer sind mit ihren Sitten und Gebräuchen eine Zumutung, die sich das deutsche Volk nicht bieten lassen muss und darf. Diese gesunde Volksmeinung, die vor und ganz ohne Köln feststeht, sieht sich durch die Ereignisse von Köln bestätigt: Da hat sich eine Eigenart der Zugewanderten betätigt, die an ihnen durch Geburt, Kultur oder Religion einfach dran ist, die als undeutsche die deutsche Lebensform gefährdet und die nun „bewiesen“ hat, dass sie von anständigen Deutschen ganz zu Recht abgelehnt wird. „Ausländer raus“ und „Flüchtlinge nicht rein“, das leiten diese Patrioten nicht aus Köln ab, dafür führen sie ‚Köln‘ als Beleg an. Die Integration dieser Figuren ist nicht angesagt, weil die im Prinzip gar nicht integrierbar sind.

Dagegen treten die patriotischen Staatsbürger an, die auf das „freundliche Gesicht“, das Deutschland den Flüchtlingen zeigt, stolz sind. Sie verlangen mit aller gesetzlichen Härte zuzuschlagen, straffällig gewordene Ausländer abzuschieben und ebenso solche ohne Bleiberecht – aber eben auch „nur“ solche. Der nach deutschem Recht unbescholtene Rest soll ohne oder mit Obergrenze rein dürfen. Fremdländische Gewohnheiten, da gehen die Ansichten und Temperamente etwas auseinander, werden als Berreicherung empfunden, toleriert und, wo nötig, Umerziehung angestrebt.

„Unsere Werte“ jedenfalls, von der Mülltrennung bis zu sexueller Selbstbestimmung, sind den Fremdlingen durch Intergrationsmassnahmen als definitiv verbindlich beizubringen. Was neben Sprachkursen alles nötig ist, um ‚deutsch denken‘ zu verankern, – religiöse Modernisierungsseminare, Auswendiglernen des Grundgesetzes, ein wie auch immer zu gestaltendes Bekenntnis zu deutscher Lebensweise – darüber wird nachgedacht. Aber die, die diese Voraussetzungen erfüllen, sollen zu Nutz und Frommen der Nation und der Versorgung ihrer Wirtschaft mit Arbeitskräften in den deutschen Volkskörper aufgenommen werden.

Dass der deutsche Staat die Einwanderung und die Einwanderer im Griff und ihre Integration unter Kontrolle hat, dass er „rechtsfreie Räume“ nicht zulässt und mit hinreichend ausgerüsteter Polizeigewalt Ausländern den rechten Weg weist, das sind die Forderungen, die von dieser Seite erhoben werden. Ausländerfeinden soll der Wind aus den Segeln genommen werden, indem man ihren darin recht gibt, dass in Deutschland auf deutsche Weise zu leben ist. Man versichert aber, dass eine wachsame, starke Staatsgewalt dafür sorgen kann und wird, indem sie für die Einhaltung deutscher Regeln sorgt, und dass natürlich jeder, der diesen Hierseinsbedingungen nicht nachkommt, sich also, so wird ihm das ausgelegt, gar nicht integrieren will, rausgeschmissen wird.

Im Parteienstreit über die Flüchtlingspolitik, der ganz unabhängig von den Silvesterereignissen tobt, wird von allen Seiten zugesichert, dass der deutsche Staat natürlich Herr der Zuwanderung und Intergratiuon sein und bleiben muss. Ob bzw. wie die Anzahl der Zuwandernden deshalb begrenzt werden soll, ist noch strittig.

Allen Problemdefinitionen und Lösungsforderungen oder -vorschlägen merkt man an: Es wird über ganz anderes nachgedacht als über Übergriffe auf Frauen oder gar deren Verhinderung.

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Noch so ein Artikel der die Ereignisse in Köln versucht herunterzuspielen - mit dem verweis auf die unsinnigen Argumente der Rechten und der "bürgerl. Mitte". Blöd halt, wenn man sich so auf ein Freund/Feind-Schema eingeschoßen hat.

"Wir" haben überhaupt keine Antwort auf Köln gefunden, außer das Sexismus irgendwie voll scheiße ist... danke.

Aber sich dann wundern, dass die Rechten die Definitionsmacht kriegen...

In jedem anderen Kontext würden wir das Täterschutz nennen und ja ich will das die Täter im Knast landen, denn das, ihr kleinen Heuchler, sind Vergewaltiger.

Bestimmt hab ich jetzt "Islamophobie"....

Du hast bloß einen unverschleierten Blick auf die Dinge.

Mit 13 habe ich erfahren, was es heisst eine Frau zu sein. Meine vermeintlichen Freunde hatten an dem Abend zu viel getrunken, einer sagte, dass er mir etwas sagen müsse im nebenzimmer, dort hat er ungefragt seinen Penis präsentiert. Er war deutscher türkischer abstammung. Der nächtse hieß Olaf und war sehr deutsch und immer so weiter. Männer haben keine Ahnung, dass diese Scheiße nie aufhört und jeden Tag passiert. Im Sommer sit es am schlimmsten. Ich habe Körbchengröße D, darauf werde ich dann reduziert und jeder häßliche bierbäuchige alte Sack meint mir dann aufs Dekoltee sabbern zu dürfen.

 

Mit 15 habe ich Jui Juitsu angefangen und inzwischen den 2. Dan. Bei einer Studieparty letzten Sommer wollte ich gehen, als mir in einem dunkleren Teil des Rückweges ein Typ begegnete, der mich zuerst anlallte und dann-upps- wie zufällig an die Brust gegriffen hat. Pech, dass er das nicht in einer Menschenmenge gemacht hat. Die hand hatte ich schnell, hab in von seinen Beinen geholt und ihm dann mit mit meinem hohen Absatz auf die Hand getreten, dass die Finger lustig in alle unnatürlichen Richtungen abstanden. Dann habe ich ihm seine Nasenknorpel in den Schädel getreten. Ich denke, er war dann befriedigt.

 

Auf den nächsten freue ich mich schon! Alten wie jungen Säcken sage ich schon mal laut, dass sie gefälligts wo anders hinglotzen sollen, das kommt gut, wenn die Frau/ Freundin dabei ist.

 

Frauen bildet bandet und wehrt euch gegen Sexisten!

der Artikel spielt gar nichts herunter, sondern verweist darauf, dass jene, vor allem doitsche Männer, die sonst Brechreiz angesichts der so verhassten "Gender-Mainstreaming-Debatte" empfinden, sich zum Retter des weißen Weibchens aufspielen, welches in Köln vom bösen King Kong aus dem Urwald geschändet worden ist. Dass sexuelle Gewalt und strukturelle Benachteilung von Frauen Alltag in der doitschen Volksgenossenkultur ist, interessiert unsere White-Blöd-Vertreter dagegen nicht. Im Gegenteil, der politische Arm unserer Rechtsterroristen, die Analtiefe für Deutschland, propagiert ein Familien- und Frauenbild, bei dem es den Opfern von Köln ganz warm ums Herz werden muss: Wenn Frauen vergewaltigt werden, dann gefälligst nur von doitschen Volksgenossen!

 

Allerdings ist der Artikel im Ansatz stecken geblieben. Und das hat auch mit der begrenzten antifaschistischen Perspektive zu tun. Zwar werden die übrigen Neuland-Faschisten Europas , wie etwa SVP, FPÖ, FN, die Piss-Partei in Polen usw. durchaus wahr genommen aber es wird zu wenig reflektiert, dass sich die alte antiimperialistische Erzählung vom bösen reichen Norden und den guten Unterdrückten im globalen Süden zunehmend als falsch herausstellt.

Schon Eric Hobsbawm hat kurz vor seinem Ableben darauf hingewiesen, dass der Aufbruch in die Barbarei, den wir gegenwärtig erleben, diesmal global stattfindet: Er kommt als Islamismus, Neofaschismus, Populismus, Neoliberalismus, Sexismus, Homophobie äußerst vielgestaltig daher und dass inzwischen weltweit. Der Sexismus zu kurz gekommener, frustrierter patriarchaler Arschlöcher bricht sich nicht nur in europäischen Metropolen seine Bahn, sonder davor auch schon auf dem Tahrir- Platz in Kairo, überhaupt weltweit und tagtäglich.

 

Wir müssen lernen global gegen die Barbarei zu handeln und begreifen, dass in diesem Kampf Nationalitäten keine Rolle spielen.

 

Z.B.: "1000 Grabscher und Vergewaltiger sind immer noch weit weniger als die mindestens 1000 Vergewaltigungen, die zur selben Zeit in kölschen Bordellen stattfanden, aber das ist legal, die Luden zahlen schliesslich Steuern." Ehemalige autonomes Frauen- und Lesbenprojekt, 80er Jahre/Häuserrat