[LE] Einladung zu DAYS OF RAGE

Antifaschistische Aktion

Der Nazi-Überfall am 11.01. in Connewitz hinterlässt ein Gefühl der Ohnmacht, welches es zu durchbrechen gilt. Um diesem Ausdruck zu verleihen, laden wir alle Gefährt*innen und Gruppen ein direkte Aktionen gegen Täter und UnterstützerInnen des Überfalls einzuleiten.

Von der Ohnmacht in die Gegenoffensive

 

250-300 Nazis griffen parallel zum Legida-Marsch in der Innenstadt mehr als 20 Geschäfte auf der Wolfgang-Heinze-Straße an und verletzten mindestens drei Personen. Die ersten Täter sind namentlich bekannt und entstammen auch dem Hooligan-Spektrum. Insbesondere Hools der Vereine Lok Leipzig („Scenario Lok“, „Blue Caps LE“) und Hallescher FC („Saalefront“) stellten einen Teil der Angreifer. Auch Nazi-Gruppen wie „Brigade Halle/Saale“ oder „Junge Nationaldemokraten“ waren daran beteiligt, sowie Nazis aus ganz Deutschland und Österreich.

 

Der Angriff selbst erfolgte innerhalb weniger Minuten als ein Gros aktiver Antifas in der Innenstadt gegen Legida protestierte. Bei der Ankunft in Connewitz waren Straßenzüge bereits von den Bullen abgesichert und offiziell 211 Nazis festgenommen. Ein Herankommen war aufgrund der hermetischen Abriegelung kaum möglich, so dass nur die Abfahrt des Gefangenentransportes mit Steinwürfen begleitet werden konnte. Im Verlauf des Abends wurden jedoch auch einzelne Autos der Nazis ausgemacht und diese dem Feuer überlassen oder anderweitig zerstört.

 

Der letzte Täter verließ am frühen Morgen des 12.01. die Bullenwache. Nach der kurzzeitigen Schockstarre gilt es nun, eine Gegenoffensive zu starten. Die Adressen sind teilweise bekannt und neue Erkenntnisse werden hoffentlich recherchiert. Aber auch abseits der offiziellen Täter sollte die Plattform für diese Exzesse ins Visier geraten, weshalb Legida nun hoffentlich auch beim Letzten als lupenreine Fascho-Veranstaltung ersichtlich wird. Diese Untertanen schwenken eifrig die „Nazis Raus“ - Fahne und plädieren auf Gewaltfreiheit, aber Gegenteiliges ist seit Anbeginn der Fall und verdeutlichte sich nochmal am 11.01. als der „Kategorie C“ - Sänger den Soundtrack für die Volksgemeinschaft trällern durfte. Wer da noch mit Begriffen wie „Asylkritik“ oder „Rechtspopulismus“ hantiert, weiß um den Stand der Dinge nicht oder füllt diese Begriffe mit Relativierung (ergo: Falschheit).

 

Den Mythos nicht befeuern

 

Der Angriff kam weitestgehend überraschend und war sicherlich massiv. Trotzdem sollte von zu viel Einschüchterung Abstand genommen werden. Die Nazis feiern den Angriff als „Untergang der Frontstadt“, wobei nüchtern betrachtet die Lage nicht ganz den feuchten Träumen gleicht mit denen im Netz hantiert wird und mittels martialischer Bildsprache Spartaner der Gegenwart nachgeahmt werden. Einen 200m langen Straßenabschnitt mit 250-300 Nazis zu verwüsten und anschließend 20-30 Bullen geradezu vollständig in die Arme zu laufen, taugt wenig als propagierter Untergang und geschicktes Vorgehen. Zumal der Zeitpunkt bewusst gewählt und trotzdem die Abfahrt seitens engagierter Antifas erschwert wurde. Die tags darauf stattfindende Demo mit 2000 Leuten, trotz weniger Stunden Mobilisierungszeit, kann als Erfolg verbucht werden, wenn auch der symbolhafte Charakter einer solchen Demo natürlich überwog.

 

Wir sind nicht depressiv, wir schmieden Pläne. Die Erinnerung wird hoffentlich auch andere Genoss*innen motivieren an konstruktiven Gegenaktionen zu werkeln und umzusetzen.

 

Läuten wir eine Ära der Gegenaktionen ein – Days of Rage!

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"und anschließend 20-30 Bullen geradezu vollständig in die Arme zu laufen" ... bedeudet, keine straftaten in gegenwart der bullen begangen. die bekommen keine strafen, weil man nichts beweisen kann.

Gäbe da noch die juristische Möglichkeit der gemeinsamen Tat, in dem fall besonders schwerer landfriedensbruch. Mitgegangen, mitgefangen , mitgehangen.

Ist aber nicht unsere Baustelle. Viel wichtiger ist es wie wir sowas verhindern können. 

Wozu dieser Artikel? Nach so einem Ding, ist zurückschlagen doch selbstverständlich.Oder denkt ihr euch das jemand hinterm Rechner hockt und sich denkt :"Jawoll tolle Idee da bin ich selbst noch nich draufgekommen." Naja hat die LVZ wieder was zu orakeln.

Danke dass ihr so dumm seid, den Nazis so eine Vorwarnung zu servieren

Als ob irgendjemand so einen Aufruf bräuchte.

Als ob es irgendjamandem nutzen würde als den Nazis.

Anfänger.

neben dem extrem pathetischen "läuten wir eine ära[..] ein", welches schon beschämt, ist euer sicherlich gut gemeinter Text einfach unnütz. Die vorherigen Kommentare treffen den Kern sehr gut. Indymedia ist kein Medium um derartige Aufrufe zu publizieren, die Kritik wurde schon 2014 bei dem unsäglichen "Aufruf zur Gewalt" geübt, und trifft auch leider hier.

 

Zudem zeugt es von einer schrägen Selbstwahrnehmung, wenn ihr Leute dazu "einladet" direkte Aktionen durchzuführen. Diejenigen die soetwas tun ,werden dies auch ohne eure Einladung tun. Und alle anderen Nutzlosen werden weiterhin die Hände in den Schoß legen, euer Text, so nett er gemeint ist, ändert daran nichts.

 

Er macht den politischen Gegner nur wachsamer und dient den Schweinen dazu Kontrollbereiche einzurichten und gefährdete Objekte verstärkt zu bestreifen.

 

Produktiver wäre es gewesen wenn du/ihr statt deine/eure Zeit mit diesem Text zu verschwenden selber aktiv geworden wärst, aber vielleicht wirst du/ihr das auch noch so, wobei ich euch viel Erfolg wünsche.

Echt jetzt? Ohnmacht und Schockstarre? Nach dem was in den letzten Monaten in Sachsen und darüber hinaus abging und nach dem Hochschaukeln im Dezember war abzusehen, dass Connewitz nicht die ungestörte Wohlfühloase bleiben wird.

Nein, diese Mitteilung ist richtig.

Denn jeder, der das liest könnte überlegen sich endlich zu radikalisieren um zurück zu schlagen!

Und der Gegner weiß sowieso das wir hinter ihm her sind also ist das keine Vorwarnung!

Und alle die sich aufregen über diese PM sind selber nur leute hinterm PC die nix machen.

Du wirfst Kritiker*innen hier vor, dass sie Menschen wären die nur vor (hinter?) dem Computer sitzen? Hoffst aber gleichzeitig darauf, dass sich jemand nur durch das vor dem Computer sitzen und Lesen dieses Textes radikalisiert und danach handelt? Merkste selbst, was da nicht passt?

 

Zumal die wenigsten Radikalisierungen aus der bloßen Überlegung heraus stattfinden dürften, sondern das direkte Erleben und indirekte Mitbekommen von Nazigewalt und Umgang von Gesellschaft, Politik, Polizei mit eben dieser hier vielleicht bisschen entscheidender ist.

 

Der Aufruf ist seltsames Pathosgeklapper und wirkt ziemlich bemüht und aufgeschreckt. Auch eine Wirkung, die sich die Nazis erhofft haben dürften.