[B] Frei.Wild in Friedrichshain-Kreuzberg

Ich dachte, dass das mit "aber die Autobahnen" ein schlechter Witz über Hitler sei, aber heute war das nur einer von vielen Kommentaren von Frei.Wild Fans an der Warschauer Brücke, nebenan bei der Berliner Mauer an der ex-O2, jetzt Mercedes-Benz -Arena  luden sich tausende Fans zu einem Konzert ein, deren Gesichtsausdrücke eine weltoffenheit bekundeten, die genauso Reflexivität vermittelten wie der Beton, den ich deren Köpfen vermutete.

 

Es ist schwer mit einer Band umzugehen, die man meist nur vom hören-sagen kennt und es wäre gelinde gesagt unwissenschaftlich, eine Band zu verurteilen, deren Texte ich nie gelesen hätte.

 

ABER:

Soche Fans sind doof.

Solche Fans gehören rausgeschmissen und nicht als Grölpartner akzeptiert.

Kurz: AAAAAAAAAAARGHHHHHHHH!

 

Youtube klärt auf: zum einen gibt es GBweise Fanmaterial und kritische Begleitung öffentlich(-rechtlich)-er Medien, ob und wie völkisch, rassistisch, nationalistisch die Band ist und wie sie sich entwickelt haben.

 

Leider ist mir das ganze zu spät aufgefallen, als dass irgendeine linke Zeitung (JW, TAZ, Junge World) so kurz vor Redaktionsschluss noch hätte darauf  reagieren können, naja, sei es drum.

 

Merkwürdig schien mir, dass dieser Mob an schwarzgekleideten mit diesen scheiss Geweihen bestickten Hoddy tragenden Leuten sehr auf sich bezogen wirkte, nicht gerade, was man als gewaltbereite Ansammlung verstehen mag, die T-Shirts wirkten alle martialisch zwischen Opferkult und Rebellion, Wörter wie "Nation" sind hervorgehoben, mal ist eine grossgedruckte weisse Faust zu sehen, und das macht das ganze für mich als Innenstädter nicht greifbar.

Viele Fans sehen durchgehend unerotisch aus, harte Gesichtszüge wie das so viele intoleranten Prolls draufhaben, immer wieder tauchte dieses Gelaber auf, das zeigte, dass politische Kritik an ihnen abprallt, "höhö, wir sind ja rechtsradikal" wo mir nicht klar ist, was sie meinen und vielleicht auch, wo Ästehtik anfängt und wo Politik aufhört oder ob das so platt ist wie das "verhasst derdammt vergöttert" der Onkels.

 

Für mich hatte die Band versagt, wenn Fans so viel Scheisse in weniger als zwei Minuten absondern konnten.

 

Am meisten nervt mich aber, dass das mitten in meinem Kack-Alternativviertel passiert zwischen Friedrichshain und Kreuzberg und dass davon überhaupt kaum einer sonst davon Notiz zu nehmen scheint wenn so viele agressive uniformierte Spiesser unterwegs sind, die mit dem Faschismus kocketieren!

 


 

Is das alles halb so schlimm und sollte man FreiWild Fans wie Heroinsüchtige quasi dulden und froh sein, dass sie diesen Saver Space haben in dem sie ihren Scheiss kanalisieren können? Is zumindest eine Option, mein Ärger über diesen Scheiss ist ja mein Ärger und ich frage mich, was dazu eine greifbare Alternative wäre, und ob ich auf die Masche der Band und der Fans reinfalle um ihnen noch ihre quasi Idealkulisse zu liefern wenn ich auf sowas wie Sitzblockaden vor dem Konzert hoffen oder ähnlich schräges.

 

Vorschlag:

 

Gibt es Interesse an einer Arbeitsgruppe zu dem Thema?

Gibt es Interesse weitere Konzerte in Berlin zu beobachten und gegebenfalls im Vorfeld auf die Veranstalter zuzugehen?

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Schon blöd, dass das niemand mitbekommen hat...

wure hier angeküigt ;)

du schreibst "Viele Fans sehen durchgehend unerotisch aus, harte Gesichtszüge wie das so viele intoleranten Prolls draufhaben"

 

mit äußerlichkeiten eine personengruppe zu diffamieren ist genau das mittel was die rechten immer benutzen. ich versteh schon das man sich gegen diese spacken abgrenzen will aber ob das sinn macht? ich kenne auch viele linke unerotische menschen. ja und?

 

außerdem hat die band vor ein paar monaten eine positionspapier gegen pegida rausgebracht. wahrscheinlich haben die gemerkt das man mehr geld macht wenn man sowas raushaut. allerdings sind viele pegidisten fans von dem haufen.

 

news.frei-wild.info/archiv/7B22BAB3A9D64118.htm#anker2

 

hat jemand noch ne ahnung was die band dazu treiben könnte?