Schwerpunkt des 8. Podcasts zum Mord an Burak Bektas ist, wie Familie und Freunde heute mit der Tat leben und zurecht kommen. Ausführlich kommen die Freunde zu Wort, auch Melek, die Mutter wird interviewt. Ich erhalte einen Einblick in die Auswirkungen dieses unaufgeklärten Verbrechens, Auswirkungen auf das befinden, die Zukunftsperspektiven und die Schullaufbahn der Betroffenen.
Im Gegensatz zum 7. Podcast bewegt sich die Sendung auf einem einigermaßen "seriösen" Niveau, auch wenn für mich persönlich die Perspektive, die eingenommen wird etwa voyeuristisch wirkt.
Für Irritation sorgt wieder ein Experte, ein Bundeswehr-Psychologe, der über die wahrscheinlichen Auswirkungen auf die Familie redet, ohne sie zu kennen. Das klingt für mich nach Mutmaßungen. Dr. Norbert Kröger ist sonst mit den posttraumatischen Belastungsstörungen von Afghanistan-Veteranen befasst.
Die Auswahl der Experten beeindruckt mich immer wieder auf Neue. Nicht unbedingt im Positiven.
Am Rande ein Selbstverteidigungstrainer von Burak, dass es schon verwundert, dass der Mord nicht aufgeklärt wird, angesichts einer allgemeinen Aufklärungsquote bei Morden von 90-95 %. Tatsächlich liegt die Quote in Deutschland von 2001 bis 2014 bei 95,3 %.
Nicht aufgeklärt werden regelmäßig Morde, bei denen kein Bezug zwischen Täter und Opfer zu erkennen ist. Dies ist ja eigentlich nur denkbar in Fällen, in den das Opfer durch Zufall ausgesucht wurde. Typisch sind dabei Morde aus Menschenfeindlichkeit, zum Beispiel aus rassistischer Motivation. Ist das eine Erklärung, warum in Deutschland über Jahre rassistische Morde nicht aufgeklärt werden?
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War das Mordmotiv Rassismus?
Burak B. wurde in der Nacht von dem 4. auf den 5. April 2012 in
Berlin-Neukölln vor dem Krankenhaus Britz erschossen. Der unbekannte
Mörder verletzte Alex A. und Jamal A. lebensgefährlich und tötete Burak.
Mehr Informationen zur Ermordung von Burak B. am 5. April 2012 findet ihr unter http://burak.blogsport.de und http://facebook.com/Burak.unvergessen
Und was...
... wenn es ein "Versehen" war und (statsitisch gesehen viel wahrscheinlicher) irgendwelche Clans dahinter stecken, die eine Rechnung im Milieu begleichen wollten? Wäre ja nicht das erste Mal. Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass sich eifrige Antifaschisten in die Nessel setzen, man denke nur an den Mord in Dresden, der dann am Ende von einem Flüchtling an einem anderen verübt wurde...
Der entscheidende Punkt bleibt die Nichtaufklärung.
In Dresden war das Problem auch nicht das es ein rassistisch motivierter Mord hätte sein können, sondern das eine richtige Untersuchung erst nach öffentlichem Druck erfolgt ist und zunächst behauptet wurde das es gar kein gewaltsamer Tod wäre.
Selbst wenn vermutet wird das es ein Fall von Bandenkriminalität sei bleibt immernoch die Frage, warum die Ermittlungen so ergebnislos zu den Akten gelegt werden.
Würden die Beamten genauso handeln wenn jemand der blond ist und z.B. Paul heißt von einem Unbekannten erschossen würde?