Mit Durchsuchungen ist die Polizei am frühen Donnerstagmorgen gegen mehrere mutmaßliche Mitglieder der Bürgerwehr Freital vorgegangen. Dabei durchsuchten Beamtinnen und Beamte des Operativen Abwehrzentrums (OAZ) unter der Leitung der Dresdner Generalstaatsanwaltschaft und des erst kürzlich neu gegründeten Sonderdezernats zur Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität (INES-PMK) insgesamt neun Wohnungen in Freital bzw. Dresden und nahmen einen 26-Jährigen fest, gegen den bereits zwei Haftbefehle vorlagen. Drei weitere dringend Tatverdächtige, ein 24jähriger Dresdner, ein 28jähriger Freitaler und eine 27jährige Freitalerin wurden vorläufig festgenommen und sollen in den kommenden Stunden einem Haftrichter vorgeführt werden. Im Laufe des Tages wurden von der Polizei in den Wohnungen in Deutschland illegale Cobra 12- Sprengkörper, Kugelbomben sowie Schwarzpulver in bislang noch unbekannter Menge beschlagnahmt. Zudem stellte die Polizei Vermummungsgegenstände, mehrere Computer und Datenträger, eine Hakenkreuzflagge sowie weitere nationalsozialistische Devotionalien sicher.
Der Hintergrund der Durchsuchungen sind Ermittlungen gegen sechs Männer und eine Frau im Alter zwischen 18 und 36 Jahren. Sie stehen im Verdacht, in der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober 2015 an dem Angriff auf ein alternatives Wohnprojekt in der Overbeckstraße in Dresden-Übigau beteiligt gewesen zu sein. Vor knapp drei Wochen hatten rund zehn vermummte Personen das Gebäude von mehreren Seiten koordiniert mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen.
Bei der Attacke waren etliche Scheiben des Hauses zerstört worden. Außerdem versuchten die Täter mit Pyrotechnik zwei mit Buttersäure präparierte Plastikflaschen zu zünden. Die zur Tatzeit im Haus befindlichen 15 Personen blieben unverletzt. Seit dem Beginn einer rassistisch motivierten Blockade an einer Turnhalle in der Thäterstraße unweit des Hausprojektes war es zu einer Reihe von Drohungen und Übergriffen in Übigau gekommen. Aus diesem Grund gingen dessen Bewohnerinnen und Bewohner bei der Tat von einem rechten Hintergrund aus und verorteten die Angreifer im Umfeld organisierter Nazis.
Bei dem festgenommenen 26jährigen Hauptverdächtigen handelt es sich um Timo Schulz. Dieser war schon im Juni nach einem Überfall auf ein mit Jugendlichen besetztes Fahrzeug ins Visier der Ermittler geraten. Damals hatten Nazis ein Auto auf der Rückreise von antirassistischen Protesten in Freital so sehr bedrängt, dass es schließlich an einer Dresdner Tankstelle an der Weiterfahrt gehindert wurde. Anschließend versuchten die Täter die Insassen zu attackieren und beschädigten mit einem Baseballschläger die Heckscheibe des Fahrzeuges. Eine Person wurde dabei durch umherfliegende Glassplitter leicht verletzt. Die Ermittler werfen ihm außerdem vor, gemeinsam mit der ebenso festgenommenen 27jährigen Freitalerin in der Nacht zum 1. November eine dezentrale Unterkunft für Asylsuchende im Freitaler Stadtteil Zackerode mit Sprengstoff angegriffen zu haben. Auch dort war ein Bewohner durch Glassplitter im Gesicht verletzt worden.
Der mutmaßliche Haupttäter Timo Schulz, welcher sein Geld wie der am Donnerstag ebenfalls durchsuchte Philipp Wendlin als Busfahrer für den Regionalverkehr Dresden (RVD) verdient, wohnt jedoch noch nicht lange in Freital. Zuvor hatte er sich bereits in Hamburg über etliche Jahre an rechten Veranstaltungen beteiligt und dazu im Umfeld der rechten Gruppierung „Weisse Wölfe Terrorcrew“ bewegt. In Freital war Schulz offenbar nicht nur als Gewalttäter unterwegs, sondern auch für die Verwaltung des Facebook-Auftrittes der Bürgerwehr zuständig. Zuletzt hatte die Seite mit eigenen Fotos über den Anschlag auf die Asylunterkunft wenige Tage zuvor berichtet.
Wie Fotos belegen, war Schulz auch an jenen August-Tagen in Heidenau, als dort der rechte Mob nahezu ungestört wüten konnte. Ob er und sein Umfeld auch für den Sprengstoffanschläge auf das Privatfahrzeug eines linken Lokalpolitikers und ein Wahlkreisbüro der Linken verantwortlich sind, werden die weiteren Ermittlungen ergeben. Auf den Kopf der Freitaler Bürgerwehr kommen in jedem Fall schwere Zeiten zu.
Bitte nicht!!!
zu viel Vertrauen in den Staat und seine Büttel legen: "werden die weiteren Ermittlungen ergeben. Auf den Kopf der Freitaler Bürgerwehr kommen in jedem Fall schwere Zeiten zu."
Antifa bleibt Handarbeit!!
Frage
Wo ist der denn z.B. bei einem Aufmarsch mit WWT mitgelaufen? Norddeutschland?