White Rex ist eine russische Bekleidungsmarke mit Fokus auf den Kampfsportbereich. Auch wenn die Eigentümer es immer wieder abstreiten, erschließt sich schnell, dass die Zielgruppe der Marke Neonazis sind. 2008 wurde die Marke von Denis Nikitin gegründet. Ziel war es unter anderem Menschen mit änlichen Ideen und Vorstellungen zu vernetzen, und gleichzeitig Geld für “wohltätige Zwecke” zu sammeln. In diesem Kontext meinen wohltätige Zwecke wohl die finazielle Unterstünzung inhaftierter Neonazis, welche zu “politischen Gefangenen” stilisiert werden.
Sämtliche öffentlichen Auftritte sowie die Kleidungsdesigns von White Rex sind voll von Nazisymbolik. Das ist auch keine sonderliche Überraschung, da sie von einem Mann namens Nils entworfen werden, der sowohl Motive für die Wotan Jugend entwirft als auch für die Poster einer Reihe russischer Neonaziverantaltungen verantwortlich ist. Vielleicht findet man nicht gerade ein Hakenkreuz auf den Klamotten, dafür umso mehr die beliebten “kolovrat” Motive (alt-russisches, religiöses Symbol, das heutzutage gerne von russsischen Neonazis und Rassisten benutzt wird), die Nummer 88 (Acronym für den Nazigruß – Heil Hitler) oder “Tyr”- und “Odal”-Runen, die von der SS verwendet wurden. Zusätzlich wurde über White Rex auch eine Special Edition Bandshirts der russischen Neonaziband You must die vertrieben.
Das You must murder Shirt das über White Rex verkauft wurde.
Ein klassisches White Rex-Logo mit “kolovrat” und einer Zahlenkombination, die als Gründungsdatum angegebenen wird. Die Zahlen 14 und 88 sind häufig gebrauchte Neonaziakronyme (14 steht für die sogenannten “14 words” des US-amerikanischen Rassisten David Lane, und 88 für Heil Hitler).
White Rex
Verbindungen in den Kampfsport
Von Beginn an war die finanzielle Unterstüztung von Kampfsportturnieren (besonders MMA) ein wichtiger Bestandteil der Öffenlichkeitsarbeit von White Rex. Diese wurden von Personen aus dem extrem rechten Spektrum organisiert. Seit 2009 unterstützt White Rex mehrere russische Turniere, die von der dortigen extremrechten Organisation Resistance organisiert werden und unterstützt russische Konzerte deutscher Neonazibands wie Brainwash oder Moshpit oder auch der bereits erwähnten Russen von You must murder.
2011 startete White Rex eine Reihe eigener Turniere unter dem Namen “Duh Voina” (Kriegerseele). Auch wenn Neonazis dort nicht die einzigen Kämpfer sind, wid deutlich, dass diese Verantaltungen vor allem für diese gemacht sind. So gehört zum Beispiel die Wotan Jugend zu den Gruppen, die regelmäßig Teams für die Tuniere aufstellen und gleichzeitig wird dort Platz für Neonazipropaganda bereitgestellt. Auf einer Veranstaltung 2012 hielt der bekannte Neonaziaktivist der Organisation Format18, Maxim “Tesak” Martsinkevich, eine Rede während des letzten Kampfs, bevor er wegen Hetze eine dreieinhalbjährige Haftstrafe antreten musste. Auch bei anderen Tunieren war er als Ehrengast anwesend gewesen.
Wotan Jugend Kämpfer auf einem der Turniere.
Im gleichen Jahr fing die “Kriegerseele”-Reihe an, gen Westen zu expandieren. Das erste außerhalb Russlands ausgetragene Turnier fand in Kiew statt, und 2013 folgte dann das erste Turnier in Rom. Es fand auf dem Gelände Area19 statt, dass der neofaschistischen Casa Pound-Bewegung gehört. Die Veranstaltung in Rom wurde 2014 wiederholt und eine Woche später fand das erste Turnier auf französischem Boden in Lyon statt. Co-organisiert wurde es vom lokalen Ableger des Blood & Honour-Netzwerks. Es ist gang und gäbe, dass Neonazibands nach den Kämpfen Konzerte spielen. Dazu gehöre zum Beispiel You Must Murder, Kategorie C oder Moshpit.
Das Konzert nach den Kämpfen in Rom. Die Stimmung ist sichtlich erhitzt. Mehr als eine rechte Hand fliegt in die Luft.
Die Teilnahme an den “Kriegerseele”-Turnieren gehört seit kurzen zum guten Ton unter Führungspersönlichkeiten unterschiedlichster Neonaziorganisationen aus ganz Europa. So war zum Beispiel ein Wetttkampf, der 2013 in Moskau stattgefunden hatte, das Ziel einer Gruppe deutscher Neonazis unter der Führung von Daniel Weigel, der eine der führenden Persönlickeiten hinter dem Freien Netz Süd ist sowie hinter dem Vertieb von Finale Resistance und Walhall Athletik steckt. Andreas Kolb, Führungskader der Jugendorganisation der NPD, tauchte im Support Team der deutschen Kämpfer 2013 in Jekaterinburg auf. Auch die tschechischen Nazis wollten nicht zurückgelassen werden und kamen zahlreich zu ihrem ersten Wettkampf in Rom. Der nordböhmische, recht erfolgreiche Neonazi-Kämpfer Vít Mrákota tauchte im Käftig auf; er lebt von einem Türsteherjob in einer Disko, arbeitet als Security bei Fußballspielen (wir merken an, dass Hooligans normalerweise die Fußball-Security hassen) und unterrichtet gleichzeitig MMA in seinem eigenen Gym AF-Rebels in Ústí nad Labem, das vom Hatecore Shop gesponsert wird. Interessant ist auch der Fakt, dass Mrákota beim Wettkampf 2013 in Rom ursprünglich mit Attila Petrovszki hätte kämpfen sollen. Dieser ungarische Kämpfer und früherer Aktivist des internationalen Blood & Honour - Nazinetzwerks, dessen großflächig tätowierter Körper von einem Hitlerportrait, einem Hakenkreuz und dem Slogan “Tod den Juden” dominiert wird, tauchte sogar in der tschechischen Presse auf – sein Kampf bei der 10. Saison des "Heroes Gate"-Wettkampfs wurde schließlich aufgrund des Drucks der Sponsoren abgesagt.
Pavel Koleček, ein Neonazi aus Ústí nad Labem und Mitglied der nicht mehr aktiven Autonomen Nationalisten, organisierte Mrákota Sponsoring durch White Rex und bekam dafür ein WR-Tattoo über das ganze Kämpfer-Knie – in Kopf in einem Helm mit einem kolovrat im Hintergrund. Neben Mrákota und dem Rod-Pärchen nahm eine kleine Gruppe der früheren Autonomen Nationalisten an dem römischen Wettkampf teil, angeführt von Patrik Vondrák, einer der führenden Figuren der modernen tschechischen Neonazis. Die Gruppe um Vondrák fuhr auch wegen des Treffen der European Solidarity Front (neo-faschistisches Netzwerk, das die Kämpfe nationalistischer Gruppen v.a. im Kosovo und in Syrien unterstützt) nach Rom, das im selben Zeitraum wie der Wettkampf stattfand.
Lukáš Rod (left) und Vít Mrákota, deren Team AF Rebels offiziell vom Hatecore Shop gesponsert wird.
Vít Mrákota in Rom im Jahr 2013. Das White Rex-Logo auf dem Knie und Skrewdriver auf seinem Schienbein sind nicht seine einzigen Nazitattoos. Man kann auch einen Teil der tschechischen Zuschauer hinter dem Käfig sehen.
Duh Voina XXIX, 30. 5. 2014, Rom
Hatecore Shop nahm am Wettkampf “Duh Voina” 2014 in Rom teil, der wieder als Teil des "Tana Delle Tigri"-Festivals von Casa Pound organisiert worden war. Hatecore Shop hat hier zum ersten Mal sein Team als “White Rex Czech” vorgestellt. In letzter Minute hat Lukáš Rod den jungen Boxer und MMA-Nachwuchstalent Matúš Juráček für sich verpflichtet und ihm zum Star des Teams gemacht. Seit er 14 Jahre alt ist, bewegt sich Matúš in der Hooligan-Szene von Slavia Prag und hat momentan immer noch ein fünfjähriges Stadionverbot, weil er einen anderen Slavia-Fan brutal getreten hat. Er ist kein typischer Nazi und ehrlich gesagt trägt sein Versagen in der Schule auch nicht dazu bei, dass er sich mehr für Politik interessiert. Trotzdem hat er gute Beziehungen zur Naziszene und war als einer der wenigen jungen Hooligans bei der Hochzeit von Lukáš Rod und Michaela Dupová (jetzt Rodová) anwesend.
Der zweiter Kämpfer für “White Rex Czech” war Milan “Punky” Panáč vom slowakischen Diamond Gym in Žilina. Die Bilder, die er tätowiert hat (eine Hand mit Hitlergruß, ein Wehrmachtsoldat und das Motto der Waffen-SS) geben Auskunft darüber, wie man Punky einzuordnen hat. Juráček und Panáčs waren mit einer größeren Gruppe nach Rom gekommen. Neben Hatecore Shops a.k.a. White Rex Czechs “Management” (Rod und Koleček), tauchten neben Jaroslav “Číňan” Poborský (der eigentlich auch kämpfen sollte, aber keinen Gegner fand) und Tomáš “Thor” Kužela in der Rolle des Trainers auch zwei andere bekannte Neonazi-Aktivisten in Rom auf – Marek Henzl und Martin Tuček. Marek Henzlist ein bekannter gewalttätiger Krimineller und Dieb aus Pilsen und bei den lokalen Autonomen Nationalisten aktiv und kämpft ab und zu MMA im Pilsener Atom Gym. Im Jahr 2010 war er an der Organisation eines Naziaufmarschs durch Pilsen beteiligt und verbrachte auch einige Zeit im Knast wegen seiner Verbindungen zu einem bewaffneten Raub. Martin Tuček aus Kamenický Šenov ist wegen seiner Gewichtsheberfigur, die aus einer Werbeanzeige für “Nahrungsergänzungsmitteln” stammen könnte, weithin sichtbar auf den verschienden von Nazis organisierten Events. Seine Teilnahme an White Rex ist nicht überraschend, da er zu Pavel Kolečeks Freunden gehört und ihm bei der unter der Hand organisierten Verbreitung von T-Shirts und Stickern mit Nazimotiven hilft.
Team White Rex Czech dieses Jahr in Rom. Von links: Pavel Koleček, Martin Tuček, Marek Henzl, Matúš Juráček, Jaroslav Poborský, Lukáš Rod und Tomáš Kužela. Unten: Milan Panáč.
Milan "Punky" Panáč und seine Nazi-Tattoos. Der Schriftzug auf seinem Bauch ist das Motto der Waffen-SS.
Die Teilnahme dieser Neonazi-Tyrannen an dem Event ist nicht überraschend, aber das können wir nicht über die Teilnahme von Jaroslav “Číňan” Poborský und Tomáš “Thor” Kužela sagen. Beide sind langjährige professionelle Kämpfer und nehmen regelmäßig an großen MMA-Wettkämpfen teil. Die Verbindung von Top-Athleten und aktiven Neonazis kann für manche schockierend sein, aber tatsächlich wird es schon länger diskutiert. Es ist schließlich keine so große Überraschung, wenn man in Betracht zieht, was für eine wichtige Rolle Gewalt im Leben von Nazis und Hooligans spielt. An diesem Punk müssen wir Lukáš Rod dafür dankbar sein, dass er dieses Phänomen sichtbar gemacht hat. Die einzige Frage ist, zu welchem Ausmaß die Kämpfer realisiert haben, an was sie teilgenommen haben. Im Fall von Tomáš Kužela muss man sich diese Frage aber nicht stellen. Aber ob Jaroslav Poborský wusste, dass er einen Neonazi-Event unterstützte, können wir wirklich nicht sagen. Wenn wir berücksichtigen, dass Lügen unter Nazis üblich sind, wären wir nicht sehr überrascht, wenn Lukáš Rod gegenüber Poborský behauptet hätte, es sei ein ganz normaler Kampf. Es wäre auch nicht das erste Mal – man muss sich nur an den Versuch der Neonazis erinnern, 2011 an einem Konzert der amerikanischen HC-Band Terror teilzunehmen, das von Lukáš Rod organisiert worden war. Er wollte seine Parteimitglieder davon überzeugen, Terror sei tatsächlich “völlig in Ordnung und sie haben nichts gegen Nazis”. Die naheliegende Frage bezüglich des asiatischen Typen in der Besetzung der Band beantwortete Rod gerissen mit einem “Japaner waren doch die Verbündeten”. Heute wissen wir, wie es weiter ging und dass die Meinungen der Band Terror ganz anders aussehen.
Duh Voina 30, 7. 6. 2014, Lyon
Eine Woche nach dem Tana Delle Tigri 2014 fand ein weiterer Wettkampf der Serie “The Spirit of a Warrior” in Lyon statt. Dieses Mal fand es unter der Schirmherrschaft von White Rex zusammen mit der französischen Marke Pride France statt, ein Konzert der deutschen Band Kategorie C wurde vom französischen Ableger der Neonazi-Organisation Blood & Honour organisiert. Dieses Mal nahm Hatecore Shop wieder Vít Mrákota in sein Team auf, zudem den halb-Nazi Tomáš Dubský aus Südböhmen und zwei Sparta Nazi-Hooligans, Jakub “Prochy” Procházka und Jiří “Jihik” Smola, für den es eine Premiere im Ring war. Jakub Procházka ist einer der früheren Anführer der jungen Sparta-Hooligan-Gruppe Prague Boys und unter seinesgleichen versteckt er seine rechten Überzeugungen nicht (Prague Boys stellen sich nicht als politische Gruppe dar). Aber der Kellner eines bekannten Prager Restaurants, der dafür bekannt ist, aus der Kasse seines Chefs zu klauen, nimmt nicht an Demos teil; vermutlich wegen Angst vor der Polizei und vor der Antifa macht er lieber nur Fotos von sich, seinen Freunden und seinem Hund. Er wurde von seiner Partnerin mit dem Spitznamen Šmoulinka nach Lyon begleitet, die sich früher Crystal Meth gewidmet hat, inzwischen aber ihre Umgebung von ihrer Nazi-Ideologie überzeugen will.
Prague Boys – Prochy mag Wind in seinen Haaren und böhmischen Schaumwein.
Prochys Partnerin Šmoulinka und ihre neu entdeckte politische Überzeugung.
Jiří Smola ist ein weiterer Hooligan der Prague Boys, der in den Gyms Primmat und TKBC trainiert und ebenfalls ein Rechter ist. Zu seinen Freunden gehören zum Beispiel die Brüder David und Jakub Hošek, die auch Mitglieder der Prague Boys sind und ihre Zeit damit verbringen, grundlos Leute auf dem Prager Wenzelsplatz und seiner Umgebung anzugreifen. Neben nordischen Motiven auf seiner Brust und seinem Schulterblatt trägt Smola auch das Logo einer aktuell nicht-existenten tschechischen Neonazi-Band namens Grassel als Tattoo auf seinem Unterarm.
Jiří Smola vor dem Wettkampf in Lyon in Shorts von Hatecore Shop mit dem Logo Good Night Left Side.
Der zwanzigjährige Tomáš Dubský lebt momentan im deutschen Passau, kommt aber aus Soběslav und hat bereits an einigen Kämpfen teilgenommen, vor allem im Boxen. Obwohl er nicht politisch aktiv ist, werden einige Aspekte seiner Einstellung durch sein Tattoo einer Tyr-Rune ausgedrückt.
Tomáš Dubský mit dem Tattoo einer Tyr-Rune, die von der Hitlerjugend, der SS und der SA verwendet wurde.
Die Kämpfer nahmen ein kleines Unterstützerteam mit nach Lyon, wie auch schon nach Rom. Auf den Fotos kann man Jiří Dudák sehen, der inzwischen nach Episoden im National-Korporatismus und der Arbeitspartei (tschechische rechtsradikale Partei) in der neofaschistischen European Solidarity Front aktiv ist. Rod wurde von seiner Ehefrau Michaela begleitet und Prochy und Šmoulinka von Prochys jungen Kollegen von den Prague Boys, Jaroslav “Bizzi” Ježdík und seiner Frenudin Petra. Interessant ist, dass Martin “Jakob68” Píša auch in Lyon anwesend war. Es ist möglich, dass dieser Möchtegern-Aktivist, Bier-Skinhead und “Hooligan” des Fußballclubs Kolín, der seine Mitstreiter für Geld verriet, die Abwesenheit des Diebs Henzel ausgleichen sollte. Trotzdem ist es wahrscheinlicher, das Píša die Möglichkeit sah, einige der White Rex-Produkte auf Kommission zu verkaufen ohne einen Teil der Gewinne weiterzugeben. Das ist eine Disziplin, in der Píša in ganz Europa berühmt war, von Portugal bis Polen.
Die ganze tschechische Crew in Lyon. Von links: Jiří "Jihik" Smola, Martin "Jakob68" Píša, Pavel Koleček, Lukáš Rod, Vít Mrákota, Jiří Dudák, Tomáš Dubský, Michaela Rodová, Jakub "Prochy" Procházka, Jaroslav Ježdík, Šmoulinka und Petra Dražilová.
Neben der Gründung der “Hooligan-Group” mit dem Namen Potkali se u Kolína (Sie trafen sich bei Kolín) nahm Píša an Fußballfeld-Kämpfen für AC Sparta Praha teil und ist daher für die ältere Hooligan-Generation von Letná kein Unbekannter. Auch deshalb war seine Anwesenheit in Lyon gemeinsam mit den jungen Sparta-Anhängern der Prague Boys so interessant – gemäß eines Statements von Repräsentanten jüngerer und älterer ACS Holligans ist es fast unmöglich für alle Sparta-Generationen, Hand in Hand gegen einen Gegner anzutreten. Rods Flexibilität (man könnte auch die Abwesenheit eines Rückgrats und von Selbstreflektion hervorheben) feiert deshalb einen vorübergehenden Erfolg – er versprach dem Slavia MMA-Kämpfer Juráček Kämpfe in einer Linie direkt neben dem bekannten Spartaner Procházka und dem Stadion-Security Mrákota, während ihr Rücken durch den Dieb und Verräter Píša gedeckt wurde. Das ist auf jeden Fall ein beeindruckendes Line-Up, das nur von jemand mit einem wirklich starken Magen zusammengestellt werden kann.
White Rex Tschechien-Team in Lyon.