Nach Asyl-Demo: Haus einer Burschenschaft attackiert

Das Haus einer Burschenschaft in Greifswald ist in der Nacht zum Dienstag attackiert worden.Quelle: Peter Binder
Erstveröffentlicht: 
03.11.2015

Bei der Attacke in Greifswald sind zehn Fensterscheiben eingeworfen sowie eine übelriechende Flüssigkeit auf die Fassade gesprüht worden.

 

Greifswald. Das Haus einer Burschenschaft in Greifswald ist in der Nacht zum Dienstag attackiert worden. Dabei sind zehn Fensterscheiben eingeworfen sowie eine übelriechende Flüssigkeit auf die Fassade gesprüht worden, wie die Polizei am Dienstag in Neubrandenburg mitteilte.

Ein Bewohner des Hauses habe drei Männer davon laufen sehen. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz ermittelt, weil ein politisch motivierter Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Die Burschenschaft wird im konservativ-rechten Spektrum angesiedelt.

Auf dem Weg zum Tatort rollte ein Polizeiwagen kurz vor dem Haus über zusammengeschweißte, etwa 15 Zentimeter lange Nägel. Insgesamt fanden die Beamten acht dieser sogenannten „Reifentöter“. Es wurde Anzeige wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr erstattet.

Die Kriminalpolizei ermittelt, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Straftaten besteht.

Am Montagabend fand in Greifswald eine Demo des Bündnisses „Frieden, Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit“ (FFDG) sowie eine Gegendemo von „Greifswald für alle“ mit je 200 Teilnehmern statt.   dpa

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

 POL-NB: Sachbeschädigung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr

Greifswald (ots) - Durch unbekannte Täter wurden in der heutigen Nacht mittels Pflastersteinen zehn Fensterscheiben eines Gebäudes in der Robert-Bluhm-Straße, in 17489 Greifswald eingeworfen. Ein Zeuge, welcher sich im Haus aufgehalten hatte, hörte gegen 03:10 Uhr ein lautes Klirren und stellte die Sachbeschädigung an den Fenstern fest. Daraufhin begab sich der Hinweisgeber vor die Tür. Er sah noch drei männliche Personen davon laufen. Weiterhin wurde festgestellt, dass an einige Fenster und die Fassade des Hauses eine bisher unbekannte, schwarze, übelriechende Flüssigkeit mittels eines Feuerlöschers aufgetragen wurde. Die Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt.

Das Gebäude wird durch eine Burschenschaft genutzt. Ein politisch motivierter Hintergrund ist nicht auszuschließen. Der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Anklam ermittelt. Zeugen, die etwas beobachtet haben, oder nähere Angaben zu den drei unbekannten männlichen Personen machen können, werden gebeten, sich an die Einsatzleitstelle Neubrandenburg unter xxxxx, die Internetwache der Landespolizei M-V unter xxxx oder aber jede andere Polizeidienststelle zu wenden.

Der Hinweisgeber informierte nach Feststellung der Straftat umgehend die Polizei. Bei der Anfahrt, in unmittelbarer Nähe zum Tatort, vernahmen die eingesetzten Beamten unter ihrem Funkstreifenwagen scheppernde Geräusche. Als sie nachsahen stellten die Polizisten sogenannte "Reifentöter" fest. Diese bestanden aus zusammengeschweißten, etwa 15 cm langen, Nägeln. Die Beamten mussten insgesamt acht dieser "Krähenfüße" sicherstellen. Ob ein Schaden am Funkstreifenwagen entstanden ist, wird derzeit geprüft. Es wurde eine Anzeige wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gefertigt. Die Kriminalpolizei ermittelt, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Straftaten besteht.