Kommt zur Demonstration gegen den Aufmarsch türkischer NationalistInnen und FaschistInnen in Heidenheim! Auftakt der Gegenkundgebung ist 12 Uhr am Rathausplatz.
Am Samstag den 10.Oktober soll in Heidenheim ab 14 Uhr ein Aufmarsch türkisch-nationalistischer und faschistischer Gruppierungen stattfinden. Auftaktort ist der Bahnhof Heidenheim, danach soll die Route bis zum Rathausplatz führen. Für Heidenheim wäre dies der erste faschistische Aufmarsch seit 10 Jahren. Zuletzt 2005 zogen deutsche Neonazis von NPD und freien Kameradschaften gegen den Widerstand hunderter GegendemonstrantInnen durch die Stadt.
Nun soll im Zuge des anhaltenden Krieges der AKP-Regierung gegen die kurdische Freiheitsbewegung und linke Oppositionelle auch Heidenheim als Schauplatz für die türkisch-nationalistische Propaganda herhalten.
In den letzten Wochen und Monaten werden durch das Erdogan-Regime unter
Einsatz militärischer Mittel die Repressionen gegen die kurdische und
auch türkische Bevölkerung sowie Andersdenkende deutlich verstärkt. Das
„Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e.V.“
(NAV-DEM) schreibt in einer Pressemitteilung unter anderem:
„In
der Türkei halten die Angriffe auf kurdische Zivilisten unvermindert
an. Während die ‚Sicherheitskräfte‘ der AKP-Regierung sich an den
Lynchattacken beteiligen oder tatenlos zuschauen, kommt es
auch
weiterhin zu Angriffen auf die Büros der Demokratischen Partei der
Völker (HDP). Angestachelt durch die Hetze regierungsnaher Medien
griffen faschistische Gruppen in Städten
wie Istanbul, Alanya,
Muğla, Ankara, Kırşehir und Elaziz (Elazığ) Büros der Demokratischen
Partei Völker (HDP) an. Die AKP-nahe Tageszeitung Yeni Şafak hatte
jüngst mit der Überschrift ‚Mörder‘ über einem Bild des Co-Vorsitzenden
der HDP, Selahattin Demirtaş, auf ihrer Titelseite die Partei praktisch
zum offenen Angriffsziel für faschistische MHP- und AKP-Sympathisanten
gemacht.
Die Übergriffe auf kurdische Zivilisten wurden nun
auch bewusst nach Europa übertragen. In Hannover wurde am 12. September
ein 27- jähriger kurdischer Flüchtling aus Rojava- Nordsyrien von
türkischen Faschisten angegriffen und lebensgefährlich am Hals
getroffen. Am gleichen Tag sind in Bern ebenfalls Faschisten mit Autos
in eine kurdische Demonstration hineingerast. Weitere Demonstrationen
und Kundgebungen dieser faschistischen Gruppierung sind in vielen
europäischen Städten geplant, mit dem Ziel die Kurden zu provozieren und
einzuschüchtern.“
Erdogans aggressives Vorgehen ist eine
Reaktion angesichts der Erfolge des revolutionären Aufbaus in Rojava,
(Nordsyrien), der Probleme der militärischen Unterdrückung der PKK und
des Scheiterns der Pläne für eine AKP-Mehrheit. Polizei und Armee gehen
in Nordkurdistan massiv gegen die Zivilbevölkerung vor. In über 100
Gebieten wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Nach dem tödlichen
Anschlag durch einen IS-Selbstmordattentäter in der syrisch-türkischen
Grenzstadt Suruc, durch den über 30 überwiegend junge Menschen und
Studenten getötet wurden, die nach Kobane wollten, um den Aufbau dort zu
unterstützen, brach Erdogan einseitig den Waffenstillstand mit der PKK.
Danach sollte unter der Parole des „Anti-Terrorkampfes“ angeblich gegen
den IS vorgegangen werden, tatsächlich trafen seitdem die staatlichen
Repressionen aber überwiegend das kurdische Volk und Revolutionäre, die
gegen den IS kämpften.
Am 7. und 8. September wurden in der Türkei
hunderte Angriffe auf kurdische Einrichtungen (Läden, Parteibüros,
Presseniederlassungen) durchgeführt. Ein faschistischer Mob unter der
Flagge der MHP und Schlägertrupps der AKP setzten Gebäude in Brand, ohne
dass die Polizei eingriff. Allein auf Parteibüros der HDP wurden 400
Anschläge verübt.
Wir protestieren entschieden gegen die
Aggressionen der türkischen Regierung und die Unterdrückung des
demokratischen Widerstands in der Türkei.
Die
Merkel/Gabriel-Regierung übernimmt die Position des AKP-Regimes und
macht sich zum Handlanger Erdogans bei der Unterdrückung des
Befreiungskampfes der kurdischen Bevölkerung, indem auch in Deutschland
Menschen (z.B. von ATIK, PKK, DHKP-C) kriminalisiert werden, die sich
gegen die Regierung Erdogan wenden.
Wir rufen auf zur
Solidarität mit der kurdischen Befreiungsbewegung im Kampf um die
völkerrechtliche Anerkennung von Rojava und die Unterstützung des
Wiederaufbaus!
Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf
in der Türkei! Schluss mit der anhaltenden Kriminalisierung und
Verfolgung kurdischer und türkischer Aktivistinnen und Aktivisten in
Deutschland!
Gegen den Aufmarsch faschistischer und reaktionärer Kräfte in Heidenheim und anderswo!
Kommt zur Demonstration um 12 Uhr auf den Rathausplatz in Heidenheim!
Aufrufende Organisationen:
Deutsch-Kurdischer Freundschaftsverein Heidenheim, MLPD Heidenheim, AGIF, Autonome Antifa Heidenheim, AG KuK,
ATIF, Solidarität International (SI), ADHF, DKP Heidenheim, SYKP, SKB, Nav-Dem
Update!
Es gibt Änderungen wegen der Route, so wird unsere Demonstration nicht wie geplant um 12 Uhr am Rathausplatz beginnen, sondern am J.M.Voith Platz (postalische Anschrift: Sankt Pöltener Str. 4). Die Uhrzeit bleibt aber dieselbe (12 Uhr)! Die Abschlusskundgebung findet um 14 Uhr am Bahnhof statt.
Ebenso ist der nationalistische Aufmarsch verlegt worden und soll nun zeitgleich um 12 Uhr an der DHBW (Duale Hochschule) beginnen und um 14.15 Uhr am Konzerthaus enden.