Beim Auftragsmord am Rapper Pavlos Fyssas sieht seine Mutter Komplizenschaft der Polizei

Slain rappers mother testifies against Golden Dawn

Die Mutter des ermordeten anti-faschistischen Rappers Pavlos Fyssas beschreibt die "Goldene Morgenröte" als kriminelle und mörderische Organisation, die von der Polizei unterstützt wird.

 

Die Mutter des ermordeten anti-faschistischen Rappers Pavlos Fyssas, Magda Fyssas, sagte im Verfahren gegen die "Goldene Morgenröte" (Xrisy Avgi) aus, daß die Partei Killer trainiert, die sie gegen ihre Gegner einsetzt, genau so wie sie es gegen ihren Sohn getan hat.

 

“Der Arzt erklärte mir, daß nichts möglich gewesen wäre. "Das Abstechen war professionell und selbst, wenn es direkt vor dem Krankenhaus geschehen wäre, hätten wir ihn nicht retten können", zitiert Magda Fyssas den Krankenhausarzt aus der Nacht des Mordes.

 

Magda Fyssas berichtete, daß ihr Sohn von 23 Personen im typischen Outfit von Xrisy Avgi umzingelt war, direkt unter den Augen der DIAS-Polizei auf Motorrädern, bis schliesslich Mörder und "Goldene Morgenröte"-Mitglied Giorgos Roupakias mit seinem Auto auftauchte um den Auftragsmord an Fyssas auszuführen.

 

Roupakias, so die Anklage, wurde vom Morgenröte-Führer des Bezirks Piräus, dem Abgeordneten Yannis Lagos, geschickt, der zudem die Sturmtruppen der Partei in der Stadt leitete.

 

Magda Fyssas beschreibt, es gab einen Polizisten der "Spezialwachen", der zwischen der Gruppe um Fyssas und der von Xrisy Avgi hin und her ging und zu vermitteln schien, aber sie vermutet, daß er am Ende nur seine Rolle spielte, um den Mord durch zu führen.

 

Die Mutter des Opfers gibt an, daß die Freundin seines Sohnes die anwesenden Polizist*innen anflehte einzuschreiten als er von über 20 Leuten angegriffen wurde, aber sie gaben nur an, daß es nichts gäbe, was sie tun könnten.

 

“Die Polizei und Goldene Morgenröte sind ein und dasselbe", versicherte Magda Fyssas.

 

Es ist bekannt, daß Xrisy Avgi sehr großen Einfluß bei den Polizeikräften hat und daß sie bei Wahlen von dort einen hohen Prozentsatz an Wählerstimmen einheimst.

 

Magda Fyssas sagte aus, daß der Abgeordnete Yannis Lagos Parteichef Nikos Michaloliakos von dem Zusammenstoß berichtete und daß die Sturmtruppen der Xrisy Avgi in Piräus nichts ohne den Befehl von Lagos unternehmen.

 

Michaloliakos hatte wenige Tage vor den Parlamentswahlen am 20. September die “politische Verantwortung” für den Mord an Fysas erklärt.

 

Vom Gericht befragt zu ihrer Vermutung nach dem möglichen Motiv der Mörder um die Goldene Morgenröte, erklärte Magda Fyssas, daß "sie ihre Macht gegen jeden richten wollen, der sich ihnen in Opposition stellt. Es ist genau das, was ich den [örtlichen Xrisy Avgi Zellen-Führer] Patelis in einem Video sagen hörte - 'Egal was sich gegen Xrisy Avgi bewegt, es wird vernichtet'. Dasselbe passierte mit Sachjad Lukman [ein 27-jähriger Pakistaner, ermordet von der "Goldenen Morgenröte"] – mit einem Messer. Sie sind trainierte Mörder. Dies ist eine kriminelle Organisation, schloß Magda Fyssas ihre Aussage. “Sie wollten töten in jener Nacht und sie töteten.”


http://www.thetoc.gr/eng/news/article/pavlos-fyssas-mother-see-police-co...

 

Anm.: Die Polizistin, die sich schliesslich auf Roupakias gestürzt hatte und ihn entwaffnete und festnahm, wurde anschliessend bis zum Arzt gemobbt, bekam aber einen Orden. Auch der Mörder von Alexandros Grigoropoulos war Mitglied der "Spezialwachen" gewesen, einer Sondereinheit von ehemaligen Berufssoldaten, die nach einer verkürzten Ausbildung von 8 Monaten in den Polizeidienst übernommen werden; berüchtigt auch dafür, daß sie im Dienst trotz Verbots Militärmunition verwenden.

 

Bereits zuvor hatte ihr Ehemann ausgesagt:

 

Vater von getötetem Rapper nennt Tat "professionell"
29 Sep 2015

 

AFP / Louisa Gouliamaki

 

Fyssas starb durch zwei Stiche ins Herz

 

Der Vater des vor zwei Jahren in Athen von Neofaschisten erstochenen Rapmusikers Pavlos Fyssas hat vor Gericht von einer "professionell" ausgeführten Tat gesprochen. Etwa 60 Mitglieder der Neonazi-Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) hätten seinem Sohn am 18. September 2013 vor einer Bar aufgelauert, sagte Panagiotis Fyssas, ein verrenteter Werftarbeiter. Die in der Nähe befindlichen Polizisten seien nicht eingeschritten, als etwa 20 Neonazis den 34-jährigen Rapper und dessen Freunde verfolgt hätten.

 

Sein Sohn habe "zwei Stiche ins Herz bekommen". Der Arzt im Krankenhaus habe gesagt, diese seien "professionell" ausgeführt worden, um innere Blutungen zu verursachen. Der mutmaßliche Mörder Giorgos Roupakias, der die Tat gestand, habe den "Mordauftrag" wegen Pavlos' antifaschistischer Positionen erhalten. "Wer sich gegen Chrysi Avgi auflehnt, dem schließt diese Organisation den Mund", fügte Fyssas hinzu. Die Mitglieder täten "nichts ohne Befehl."

 

Der Prozess gegen 69 Mitglieder und Anhänger der rechtsextremen Partei begann im April, zog sich wegen Verfahrensfragen jedoch immer wieder in die Länge. Nächster Prozesstermin ist Freitag. Dann soll die Mutter des Mordopfers, Magda Fyssas, aussagen. Sie hatte kurz vor der vorgezogenen Parlamentswahl vom 20. September davor gewarnt, Chrysi Avgi zu wählen. Jeder, der dies täte, werde "zum Mordkomplizen", sagte sie der Zeitung "To Vima".

 

Wegen der äußerst niedrigen Wahlbeteiligung verlor die Chrysi Avgi landesweit 9000 Stimmen, behielt aber ihre Position als drittstärkste Partei im Parlament mit nunmehr sogar 19 statt bislang 18 von 300 Abgeordneten.

 

Die offen rassistische und antisemitische Partei war in den 80er Jahren gegründet worden, führte jedoch lange Zeit ein politisches Schattendasein. In dem Verfahren sind auch zahlreiche Abgeordnete und Führungsmitglieder der Chrysi Avgi angeklagt. Die Anklage versucht nachzuweisen, dass es sich bei der Partei um eine militärisch organisierte kriminelle Vereinigung handelt, deren Leitung zur Gewalt und möglicherweise zur Ermordung von Einwanderern und politischen Gegnern anstachelt.

 

http://www.afp.com/de/nachrichten/vater-von-getotetem-rapper-nennt-tat-p...

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Wasserflasche fliegt Richtung des Mörders:
http://www.ekathimerini.com/202259/article/ekathimerini/news/mother-of-s...
Erwähnter Video wurde nach ihrer Aussage vom Gericht zuerst nicht als Beweismittel zu gelassen und deshalb von der kollektivistischen "Zeitung der Redakteure" (Efimerida ton Syntakton) veröffentlicht und ist mit Untertiteln versehen:
http://www.youtube.com/watch?v=d9tDmBcBXe4
Hier ist eine Abschrift:
http://www.presspublica.gr/transcript-and-video-of-patelis-everything-th...