Refugee Convoy Leipzig - Ungarn - Wien

Refugees welcome

Refugee Convoy von Leipzig am 14.09.2015 07:00 - Bevor sich die Kriminalisierung von Flüchtenden und ihren Helfer*innen in Ungarn am 15.09 verschärfen wird, brechen wir in einem Autokonvoi auf um Menschen in Not zu helfen.


Vor einer Woche hat sich der Erste Konvoi of Hope in Bewegung gesetzt, um Flüchtenden Menschen über die Grenze aus Ungarn nach Wien zu helfen. Ein Konvoi aus über 170 Autos hat in einem Akt Zivilen Ungehorsam das europäische Grenzregime unterlaufen. In Ungarn treffen derzeit täglich tausende Flüchtende ein und werden in Lagern z.B. in #Rosze, #Bicske oder #Vámosszabadi unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten oder mit Tränengas an der weiteren Flucht gehindert. Tausende haben sich jedoch von Polizei, Militär und Zäunen nicht aufhalten lassen und sind zu Fuß nach Österreich und Deutschland gekommen wo sie von einer überwältigenden Willkommensbewegung in Empfang genommen wurden. In dieser Erschütterung der Festung Europa scheint eine Europa von unten auf, dass keine Grenzen mehr kennt und Menschen in Not die Hand ausstreckt.

Nun ist es an uns in grenzüberschreitender Solidarität nach Ungarn aufzubrechen.
Ungarn will die Grenze nach Serbien militärisch abriegeln, außerdem fahren keine Züge mehr von Budapest nach Wien und München. Nutzen wir die Zeit bis zum 15. September um Solidarität praktisch werden zu lassen. Beteiligt euch am Convoy of Hope!

In diesen Zeiten liegen Humanismus und Militanz nah beieinander: Fluchthilfe ist legitim! Fähren statt Frontex! Weg mit Dublin III!

Wir rufen die Behörden in Deutschland, Österreich und Ungarn auf, uns bei diesem Akt humanitärer Hilfe nicht zu behindern.

Der Konvoi

Wir brechen am 14. September um 07:00 von Connewitz Kreuz Ecke Selneckerstraße auf. Kommt mit euren Autos und zwei Fahrer*innen dort hin. Falls Freund*innen aus Berlin, Dresden oder Nürnberg mitfahren wollen, können wir ein paar Schlafplätze bereit stellen. Wir stehen in Kontakt mit Aktivist*innen aus Östereich und werden im Laufe des nächsten Tages das Ziel des Konvois bekannt geben.

Wir werden Montag Nacht wieder in Wien sein. Wir versuchen auf dort Schlafplätze zu organisieren.

Falls ihr mit uns fahren wollt oder Fragen habt, meldet euch unter konvoi@riseup.net.


Die rechtliche Situation

Die Lage kann sich derzeit natürlich immer verändern.

Flüchtende von #Nickelsdorf (Grenzübergang in Österreich) nach Wien mitzunehmen, ist derzeit ungefährlich. Von dort fahren der Zeit keine Busse oder Züge nach Wien. Bisher konnte man von dort vollkommen unbehelligt Leute vom Seitenstreifen nach Wien mitnehmen.

In #Ungarn sind mehrere Sachen zu beachten: Es gibt zwei unterschiedliche Regimes. Alle die von Budapest westwärts Leute mitnehmen können dies ungeniert, auch vor den Augen der Polizei tun - alle die Leute von der serbischen Grenze (Röske) Richtung Budapest und weiter mitnehmen, laufen Gefahr festgenommen zu werden.

Wir werden Morgen bekannt geben, welches Ziel wir ansteuern, es wird aber westlich von Budapest liegen. Wir gehen also nicht davon aus, dass ungarische oder östereichische Behörden uns aufhalten werden.

 

 

Treffen in Leipzig:

 

Um 18 Uhr am Sonntag wird es ein Vorbereitungstreffen zum Convoy im Linxxnet geben!

Alle Fahrer*innen bitte erscheinen

 

 

Refugees Welcome

 

Die Grenzen Europas schleifen!

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Ich hoffe ihr erklärt den Menschen auch warum ihr tut was ihr tut. Ohne Agitation für eine emanzipatorische Welt bleibt die Handlung nämlich ziemlich isoliert und bringt uns einer besseren Gesellschaft, in der nicht mehr geflohen werden muß, kein Stück näher.

Dann könnte ich dafür sorgen, daß ein Teil der zehntausenden, die noch immer auf dem Dodekanes fest sitzen, was zu futtern bekommen und mit dem Boot die Inseln abklappern, die von den Küstenwachen übersehen werden.

Die Touristinnen, die extra deswegen runter gekommen sind, sind fast alle wieder zurück und jetzt pleite

wir hoffen, dass ihr die Menschen nicht nach Sachsen bringt. In Sachsens Dörfern und Städten drohen Übergriffe und Angriffe regelmäßig in Pogrome überzugehen, bei denen Dorf-/Stadtgemeinschaft und Neonazis Menschen jagen, schlagen und im schlimmsten Fall töten (wollen). Nein - das ist nicht übertrieben. Ja - in Sachsen gibt es ziemlich viele Nazis. Und nein - selbst die Antifa in Leipzig kriegt es nicht gebacken, die Nazis zumindest aus der Stadt zu vertreiben.

 

Leipzig zum Beispiel ist voller Nazis. Supermarkt, Fußballstadion, Schwimmbad, Baggersee, Beruf, Arbeitsamt - egal in welchem Stadtteil - egal zu welcher Uhrzeit - scheiß Faschos. Was es hier reichlich gibt: Uniformierte Antifamacker. Die haben einen großen Mund und schwarze T-Shirts, aber leider denken sie oft nicht weiter als "geil militante Aktion" oder "Bullen hauen". Anstatt MDMA, Speed und Koks und jeden Abend Party - lieber mal Stadtteispaziergang und praktischer Antifaschismus. Symbolische Aktionen wie diese sind auch begrüßenswert, Ändern aber an den deutschen Zuständen nicht sehr viel.

 

Und wenn der SPD Bürgermeister von München so wirkt, als ob er mehr für Menschen auf der Flucht tut, als die Antifas in Refugee welcome Shirts, dann ist die Frage nach einer veränderten Organisation mehr als nur legitim. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es in der ganzen BRD in den nächsten Jahren an Schul-/Kitaplätzen, bezahlbarem Wohnraum usw. mangeln wird, wenn wir jetzt nicht intervenieren. Dazu streiken bald wieder die Erzieher*innen und Sozialarbeiter*innen. Mit denen sollte sich die Linke Szene mal solidarisieren. Die machen die Arbeit mit den meisten Geflohenen und werden beschissen bezahlt und erleben jeden Tag die deutschen Behörden und ihren institutionellen Rassismus. Es wäre vielleicht angebracht, wenn Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München mal einen bundesweiten Kongress machen in den nächsten Monaten, um sich besser zu Organisieren. Überall schlagen sich Kleinstgruppen mit der selben Scheiße rum und es gibt genügend Menschen, die sich gerne engagieren möchten.

Wir kommen mit etwa 15 Leuten, die in verschiedenen Bands mehrmals spielen und sorgen für Mucke zur Begrüßung, brauchen aber noch aus Wien den human-powered Generator für die PA, also bringt viel Muskelkraft für die Pedale mit

Die erschöpften Leute haben sicher große Lust auf hardcore... 

Dort gibt es Hitlerweine und Baseballschläger in den Souveniershops an der Autobahn. Die Baseballschläger haben sich als unkonventionelle Flaschenöffner innerhalb kürzester Zeit für eine ganze Regalwand etabliert. Vorsicht, macher Tankwart im Südstaaten Axelshirt und Freiwildtattoo ist bewaffnet.

Der Zaun hört bereits an der ungarisch-serbischen Grenze nach Kroatien auf und die Menschen kommen von Skopje über Belgrad hoch, es ist also im Prinzip viel einfacher, wenn auch bergiger, sie über Kroatien und Slowenien nach Österreich zu fahren.

Um das ganze zu beschleunigen und zu verhindern, daß Menschen in den Bergen des Südbalkans und ersten Wintereinbrüchen umkommen, empfiehlt es sich auf die griechische Regierung massivsten Druck auszuüben und die Menschen von den Inseln nicht nach Piräus schippern zu lassen, sondern - wenn sie schon nicht direkt ausfliegen dürfen - zu den Häfen im Norden; derzeit verliert Tsipras massiv Stimmen wegen (in Deuschland nicht weiter bekannten mehrmaligen, teils brutalen) Krawallen im Hafen von Lesbos, ist also empfänglicher.

Es ist nämlich ein Schwachsinn sondersgleichen, von Kos hoch nach Lesbos, dann wieder runter nach Attika und dann 700 Kilometer zu Fuß oder Bahn von Athen nach Grenze zu Matzedonien und diesen Dreck veranstaltet Griechenland nur aus "Rücksicht" auf Skopje und auf Druck aus Deutschland, denn die allererste dieser Fähren sollte direkt nach Kavala laufen und somit möglichst nahe zur Grenze und eigentlich hat sich ja die Situation geändert und könnte wieder zur ursprünglich geplanten Route führen.

Nicht unerwähnt sollte dabei der Skandal bleiben, daß es am Anfang nur eine Fähre gab, weil alle anderen Fähren (noch) busy mit Tourismus und Normalverkehr waren. Warum Großmaul Kammenos sie nicht mit der Luftwaffe ausfliegen lies, obwohl ihm das sicherlich die Drei-Prozent-Hürde gesichert hätte, bleibt dabei ein noch größereres Geheimnis als warum die Bundeswehr die Menschen nicht in Izmir einsammelt; aber derartige "radikalen" Forderungen bleiben dann wahrscheinlich Menschenrechtler*innen vorbehalten.

Dort gibt's auch Indymedia und Metropolenregionen sind nicht allzu weit weg