Engagierte Gefangenen-Zeitung "Die Gitter weg" aus der JVA Plötzensee (Berlin)

Die Gitter weg #1/2015

Kurz-Meldung des GG/BO-BuVo vom 11. August 2015

Neue Ausgabe der Gefangenen-Zeitung „Die Gitter weg“ aus der Berliner JVA Plötzensee

Bundesweit bestehen etwa 50 bis 60 Zeitungsprojekte in den Haftanstalten, die von Gefangenen in der Regel unter der de facto-Aufsicht der JVA-Leitungen herausgegeben werden. Gefangenenzeitungen sind immer in ihrer Doppelfunktion zu sehen, zum einen stellen sie ein wichtiges Informations- uns Austauschforum von und für inhaftierte Menschen dar; zum anderen handelt es sich um ein jeder Zeit von der Vollzugsbehörde kontrolliertes Ventil zum „Dampfablassen“.

 

Das Blatt „Die Gitter weg“ ist die nach eigenem Bekunden „unzensierte (!) inhaftiertenzeitung der jva plötzensee.“ Nach einer mehrmonatigen Durststrecke erschien vor einigen Wochen die erste Ausgabe in diesem Jahr mit dem Aufmacher „Aufstand!! Gefangene fordern Resozialisierung.“ Die Entstehung, Entwicklung und Grundausrichtung der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisationen (GG/BO) bilden im Heft einen zentralen Schwerpunkt. Insbesondere werden die GG/BO-Kernforderungen nach der Einbeziehung der inhaftierten Beschäftigten in die Sozialversicherungen und den Mindestlohn offensiv vertreten.


Um der Zielsetzung der vollen Gewerkschaftsfreiheit hinter Gittern Schritt für Schritt näher zu kommen, motiviert der (ehem.) Chefredakteur von „Die Gitter weg“, Erik Fuchs, zur Aktivität in der GG/BO: „Je mehr mitmachen, umso mehr wird öffentlich und umso mehr kann erreicht werden. Es lohnt sich, selbst wenn Vieles noch lange dauern sollte und es ein zäher Kampf ist. Zäh ist der Knast für uns sowieso und durchhalten, das können wir eigentlich.“

 

Gefangenen-Zeitungen können als Verstärker der gewerkschaftspolitischen Interessen der inhaftierten Beschäftigten und Beschäftigungslosen fungieren, wenn sich engagierte Redakteur_innen finden, die den Gegenwind aus dem Anstaltsapparat nicht fürchten, und wenn sich Kolleg_innen vor den Anstaltstoren mit ihren Kolleg_innen hinter denselben in der „Sonderwirtschaftszone Knast“ solidarisieren.

 

Postanschrift // Internet:

Redaktion „Die Gitter weg“, Haus F, Friedrich-Olbricht-Damm 17, 13627 Berlin

http://gitterweg.geblubber.info/

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hallo zusammen,

einen einigermaßen kompletten überblick über die in der brd und österreich erscheinenden knast-zeitungen bietet der wikipedia-artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenenzeitung

schreibt die kolleg*innen an, um z.b. die gg/bo und deren forderungen hinter meterhohen mauern und wachtürmen verstärkt bekannt zu machen, damit in nicht allzu ferner zukunft verkündet werden kann: "Kein Knast ohne GG/BO!"

 

einige solidarische der gg/bo