In den letzten Wochen kam es in Berlin zu mehreren Anquatschversuchen durch den Verfassungsschutz.
Am 1.7. gegen ca. 15 Uhr wurde ein Genosse vor seiner Haustür von zwei Personen angequatscht. Es handelt sich um eine Frau in schwarzem T-shirt, mit langen, dunklen Haaren und einen sportlich gebauten Mann mit kurzen, ebenfalls dunklen Haaren. Nur der Mann sprach und stellte sich und die Frau sofort, nachdem sie den Genossen mit vollem Namen angesprochen hatten, als Mitarbeiter*innen des Verfassungsschutzes vor.
Nachdem der Genosse auf Gesprächsangebote abweisend reagierte und den Beamten sagte, sie sollen sich verpissen, versuchte der Beamte ihn weiter in ein ein Gespräch zu verwickeln, indem er ihn auf seinen Arbeitsplatz ansprach. Auch diesen Einschüchterungsversuch wies der Genosse aber konsequent zurück, ging in seine Wohnung und ließ die zwei Schlapphüte vor der Tür stehen, von wo sie sich dann auch entfernten.
Vor ca. zwei Wochen bekam eine weitere Person Besuch von VS-Beamt*innen:
Der Genosse berichtet von einem Besuch bei sich zu Hause. Zwei Personen klingelten unten, nur der etwa 50 jährige, sportliche, kurzhaarige Herr K. kam hoch vor die Wohnungstür. Er erzählte, dass er für das Innenministerium in einer Art Bürgerbeteiligung über Pegida/Bärgida sprechen möchte.
Der Genosse sei aufgrund von Polizeiakten als Ansprechperson ausgewählt worden.
Auf Nachfrage zeigte Herr K. Seinen Dienstausweis des Verfassungsschutzes. Der Genosse hat jegliche Zusammenarbeitet abgelehnt.
Was die konkrete Intention des Verfassungsschutzes war mit dem Genossen in Kontakt zu treten ist reine Spekulation. Solche Anquatschversuche dienen neben dem Versuch tatsächlich Einblicke und Informationen in und über linke Strukturen zu bekommen, nicht zuletzt auch der Einschüchterung, nicht nur der betroffenen Person, sondern ebenso des entsprechenden Umfeldes. Auch die Strategie, dass der VS nach Informationen über rechte Strukturen fragt, ändert nichts daran, dass ihr selbst das Ziel der Bespitzelung seid.
Falls noch weitere Menschen in den letzten Tagen ähnliche
Anquatschversuche erlebt haben – oder in Zukunft davon betroffen
sind, raten wir allen Betroffenen Kontakt zu einer
Antirepressionsgruppe (z.B. der Ortsgruppe der Roten Hilfe, oder dem
EA ) aufzunehmen. Dort sitzen Genoss*innen mit Erfahrung, die gerne
weiterhelfen.
Der einzig richtige Umgang mit solchen Ereignissen ist, jegliche
Kooperation mit den Geheimdiensten konsequent zu verweigern. Des
weiteren raten wir dazu Anquatschversuche seitens der Geheimdienste
unbedingt öffentlich zu machen um sie dadurch ins Leere laufen zu
lassen. Insbesondere der VS als Geheimdient fürchtet nichts mehr als
eine kritische Öffentlichkeit.
Anquatschversuche kommen in der Regel unerwartet, da die Behörden es darauf anlegen, die Betroffenen zu überrumpeln und zu verunsichern.
Solltet also auch ihr in Zukunft davon betroffen sein und vom Staatsschutz oder Verfassungsschutz (VS) oder ähnlichen Behörden angequatscht werden, heißt darum erst mal tief durchatmen, versuchen ruhig zu bleiben und dann:
Anna und Arthur halten`s Maul!
Lasst euch auf kein Gespräch mit dem Geheimdienst ein und gebt keinerlei Auskünfte. Egal wie blöd die Situation auch sein mag: mit den Verfolgungsbehörden zu sprechen macht die Situation nur schlechter! Es gibt auch keine Belanglosigkeiten. Auch zu versuchen aus den Beamt*innen Informationen herauszuholen, ohne selbst etwas preis zu geben funktioniert nicht. Genau für solche Situationen sind sie trainiert.
Anders als die Bullen haben VS-Beamt*innen keinerlei polizeiliche Befugnisse euch gegenüber. Gesetzlich gesehen haben sie (noch) keinerlei Druckmittel gegen euch. Werft sie raus, schickt sie weg!
Fertigt sofort ein Gedächtnisprotokoll und eine Personenbeschreibung an.
Wenn es bei euch oder in eurem Umfeld ebenfalls Anquatschversuche gibt/gab, macht das konsequent öffentlich!
Unsere
Solidarität gegen ihre Repression!
http://rotehilfegreifswald.blogsport.de/images/AnquatschWeb.pdf
Ich red nix
https://www.youtube.com/watch?v=AT5iih90eXI
passender Buchtipp
Ich hab mir vor ein paar Tagen Weg durch die Wüste gekauft und obwohl ich nicht neu bin ist mir beim Lesen wieder bewusst geworden, dass man über mache Verhaltens / Reaktionsweisen immer mal wieder nachdenken sollte.
Nachwuchsföderung
Die Dienste, ob aus dem Inland und Ausland, haben schon immer ihre Netzwerke unter uns gehabt. Weil es um das liebe steuerfreie Geld geht, werden die Leute schwach. Das nutzen die Dienste aus. Nur deren Kräfte werden älter, verlagern ihren Lebensmittelpunkt in eine bessere Stadt. Die müssen dadurch ersetzt werden.
Somit ist in der Szene, MLPD, DKP, sonstige Gruppen nichts geheim. Gerade dann nicht wenn dies Szene sich auf Facebook, Twitter, Google austobt und deren Email Server sich in den USA befinden.
Ergänzung
Leider hast Du Recht. Von der stillen SMS wird massig gebraucht gemacht. Das bedeutet die Sicherheitsbehörden wissen im Vorfeld und in Echtzeit bescheid. Deshalb sollte man sich keine Illusion machen.
SIM-Pool
ziemlich fixe Idee, die mich gerade beschleicht, aber manchmal sind die einfachen Dinge die besten :
vor irgendwelchen Demos oder was auch immer alle möglichen Prepaid-Dinger in einen Topf, blinde Ziehung, schönes Chaos und trotzdem in der Not ein Draht nach draussen. Kann man XY dafür belangen, wenn Z irgendwo geortet wurde ? Zumal es mit ziemlicher Sicherheit noch möglich sein sollte, die Prepaids auf alles mögliche anzumelden. Bin da aber wirklich nimmer so richtig firm, da mein letztes "Handy" bestimmt zehn Jahre zurückliegt. Immerhin wäre es doch ein schöner Sport, deren Datenbanken immer schön zu füttern. Erst recht, wenn das andere Ende auch niemand konkretes ist, eher eine Sammeladresse für News, Helps usw.
Und nun zerpflückt mir meine Schnapsidee, schlimmer gehts eh nimmer. Wenn schon Überwachung, dann bitte ordentlich Futter !
Keine Handys bei Aktionen!
Stell dir mal vor, du hast grad dein Molli angezündet und das Handy klingelt. Hehe. Genau wie kein Alkohol u. Drogen, keine Handys auf Demos!
Quatsch mit Soße
1. macht das keinen sinn weil du nichtmehr angerufen werden kannst/anrufe an dich bei irgend wem fremden landen.
2. ist das erstrecht ein risiko weil du nicht weißt was das für eine simkate ist, wer die warum gerade alles abhört oder wie unvorsichtig der alte besitzer war.
3. den richter/behörden wird das herzlich wenig interessieren, die behörden können sich freuen auch noch leute auf die der beschluss nicht erwirkt wurde abzuhören und als richter würde ich das wohl als die schlechteste ausrede des jahres abstempeln. "ich war das nicht ich habe meine simkarte getauscht"
in zeiten in denen eine neue vorregistrierte simkarte mit guthaben am kiosk oft keine 5€ mehr kostet sollte lieber auf eine packung kippen verzichtet werden und auf einmal-karten gesetzt werden.