Gedanken zum Widerstand gegen Kapitalismus.

"Trotz eines vorgelegten Kompromisspapiers ist beim Euro-Gipfel weiter kein Durchbruch in Sicht. Athen hat noch bei wesentlichen Punkten Vorbehalte. Die angekündigte Pressekonferenz lässt deshalb auf sich warten. "

So, die ARD am frühen Morgen des 13.7. auf ihrem Liveblog.

 

Diese "Griechen" wieder einmal. Kompromiss ist nach journalistischem Verständnis, wenn diktierte Bedingungen hingenommen werden und die  Syrizia damit auch noch ihren letzten Funken Anstand verliert. Die Partei, die genauso populistisch ist, wie ausnahmslos alle Parteien und dennoch für sinnlose Volksbefragungen von Teilen der Linken, nicht nur in Deutschland abgefeiert wird. Ochi (Nein) würde zu Nai (Ja) werden, wenn die Eurogemeinschaft der Syrizai durch ihre neuen Forderungen die Entscheidung nicht abnehmen würde. Das ist nichts Neues, wer wählen geht und an die Politik glaubt, wird immer wieder realpolitisch vor dem Kopf gestoßen. Aberwitzig, wie die Politik Glaubwürdigkeit einseitig von der griechischen Seite fordert. 

 

An ihren Wahlversprechen sollt ihr sie messen, ist im Grunde Blödsinn, weil die Lüge die Vorrausetzung zur Macht ist.  

 

Es ist sicher nicht die Zeit das alles hinzunehmen und ruhig zu bleiben. Für Menschen, denen das gemeinsame Zusammenleben, unabhängig von Nationen am Herzen liegt, ist Widerstand Pflicht. Sollte es reichen, dass streitende PolitikerInnen jeweils die nationalistische Karte spielen und das kapitalistische System dadurch am Leben halten? Bei den meisten kommen sie damit durch. Wer an die Reformierbarkeit des Kapitalismus glaubt, käme zu einem anderen Schluss als "WirtschaftsexpertInnen", die uns die Medien vorsetzen und schlaflose PolitikerInnen an runden Tischen. Der sollte sich überlegen, ob das, was die Eurogruppe vorschlägt, realistische Lösung ist und wem es dient. Wer aber der Überzeugung ist, dass der Kapitalismus selbst das Übel ist, für diejenigen sollte es darum gehen Alternativen gemeinsam zu entwickeln.

 

Ohne Bruch mit dem Parteiensystem haben Alternativen keinen Wert. Keine Energie sollte verschwendet werden gemeinsam mit ParteivertreterInnen etwas auf die Beine zu stellen.

 

Unabhängige Wissensvermitlung findet  jenseits von Hashtags, Getwitterem und anderen marktkonformen "sozialen" Netzwerken statt. Wenn es auch nicht gelingen kann alle zu überzeugen, benötigen wir auch hier Alternativen-  zu Massenmedien, die das System erhalten. 

 

Gemeinsam und aus Solidarität mit den Menschen muss Widerstand auf die Straße getragen werden und er muss bei den Verantwortlichen ankommen. Diese haben große Teile der Menschheit und der Umwelt schon lange den Krieg (der nicht immer mit Waffen im herkömmlichen Sinne geführt werden muss) erklärt.  Sie sind es, die viele von uns terrorisieren. Eine Demonstration, auf der ParteivertrerInnen sich einbringen dürfen und erwünscht sind, hat keinen Wert. Die radikale Ablehnung auf der Straße zu präsentieren schon. Natürlich reicht das nicht, aber es wäre ein Schritt. Wenn heute noch nicht einmal diese Symbolik gelingt, macht es dann Sinn sich weitere Gedanken zu machen?

 

Den meisten sollten Beispiele praktischen Widerstands bekannt sein. Auch neue Ansätze sind möglich.Protest, als Kampf gegen herrschende Zustände ist schön und gut, aber nicht nur in der Krise sollte das Leben selbst in die Hand genommen werden. Selbst, wenn sehr viele zu dem Schluss kommen sollten sich an der Destruktion des Bestehenden zu beteiligen, darf es kein Mangel an Kreativität geben.

 

Jetzt, wo in Griechenland zum Beispiel das Gesundheitsystem zusammenbricht, gibt es keine andere Möglichkeit als dass sich MedizinerInnen und HelferInnen selbst organisieren. Auch viele andere Bereiche können nur noch selbstverwaltet am Laufen gehalten werden. Hier, wo viele noch vom politischen System profitieren können gibt es nur wenige Nieschen und wenig Relevanz und es ist sinnvoll sich mit den Projekten in Griechenland  (und nicht nur dort)auseinanderzusetzen und sie zu unterstützen.

 

Sie haben den Frieden längst aufgekündigt, warum bleibt es dann so friedlich?  Warum bin ich so befriedet? Bin ich selbst verlogen und theorisiere?  Bin ich selbst eine Art PolitikerIn? Oder schieb ich alles auf die IdiotInnen, die ebenfalls nichts auf die Reihe bekommen?

Vielleicht stehe ich bereits in den Startlöchern und warte nur noch auf ein Signal. Verzweifelnd verrotten oder auf die Regeln pfeifen und einen Frühstart hinlegen? Wofür entscheidest du dich selbst? Nach welcher Pfeife tanzt du?

 

Warum findet denn überhaupt Griechenland zu Beginn diese Texts Erwähnung, womit weitaus schlimmeren Folgen des Kapitalismus ausgeklammert werden?

Befinde ich mich auf einen Holzweg und muss den Startblock in eine andere Richtung ausrichten? Ich denke es wäre fatal die aktuellen Entwicklung in Griechenland aus den Augen zu verlieren und sich damit zu beruhigen, weil dort wenigstens humanitäre Hilfe ankommen wird. Es wäre auch falsch zu sagen, in Deutschland geht es allen so gut, da kann der Kampf nicht um Gerechtigkeit gehen, sondern richtet sich alleine gegen die Verantwortlichen für die Ausbeutung, die außerhalb Deutschlands ihre Wirkung entfaltet. Wichtig ist nur, dass unser Feind dafür verantwortlich gemacht wird und globale Zusammenhänge erkannt werden. Auch der Widersand dagegen muss global sein und jegliche nationale Grenzen sprengen.  Vernetzung ist unabdingbar. 

 

Griechenland ist ein Exempel, was das tagespolitische Geschehen in Europa aktuell bestimmt und Zusammenhänge verdeutlich und hoffentlch einige aufrüttelt. Es sollte einem aber nicht die Augen verschließen vor den anderen Problemen.

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Stimme der Notwendigkeit von Widerstand zu. Und für jemanden wie Schäuble müsste es Höchststrafe geben. Den müsste man in Athen auf dem Syntagma-Platz ohne Bodyguards aussetzen. Das wäre genug. Es müssen sehr viele Widerstand leisten. Der muss verankert sein und erst dann ändern wir etwas. Schauen wir doch auf die Griechen: Mit der Knarre am Kopf sagen die jetzt ja und das würde in der Situation wohl jede_r machen.

Als völlig verbitterter Typ für immer im Rollstuhl zu sitzen ist für mich die Höchststrafe. Alles andere wäre nur Erlösung.

Nur gegen Schäuble ist aber wieder der nationalistische Blickwinkel. Sie saßen alle gemeinsam am Tisch und der immer noch lächelnde Tsipras prägt sich bei mir ein. Wäre ich in Athen würde sich meine Wut dann auch gegen Syrizia richten. Sie haben das Volk von Anfang an belogen und wurden für diese Lüge gewählt. Eine Partei ist kein Opfer. Mir tun andere leid.

 

Ich glaub nicht, dass sich alle Menschen in Athen demütigen lassen. Dort stehen die Zeichen auf Sturm, was interessanterweise Medien in ihrer abhängigen und streckenweise auch naiven Berichterstattung unberücksichtigt lassen. Über den parlamentarischen Tellerrand hinaus geht ihre Analyse nicht. "Das Parlament wird ja sagen" Als wenn es zur Zeit darum geht, ob dieser Wahnsinn durch das griechische Parlament bestätigt wird. In Griechenland brodelt es, Parteien und Medien zündeln. Solidarisieren wir uns mit den Richtigen. Es ist vollkommen unerheblich, ob es den Weg durch das Parlament findet, viel wichtiger ist, dass die Politik mit ihren Medien belügt, Griechenland wäre, wenn sie alles annehmen aus der Krise und es wäre immer allein ein Problem der Griechen gewesen. Erst wenn die Menschen diese Lüge kapieren, dann kann sich etwas ändern. Dann ziehen sie die richtigen Schlüsse.

Ja seltsam seltsam.

Hier großes Syriza-Bashing, aber die Straßen in Deutschland sind leer

Warum gibt es keinen Protest und keinen Widerstand gegen die Kaputtspardiktatur?

Schäuble lehnt sowieso jedes Entgegenkommen ab und will GR noch mehr ausschlachten-

 

Und Anarchisten, und KommunistInnen, seid ihr der Meinung, dass ein GRexit sowieso besser sei?

 

GriechInnen und Flüchtlinge werden seit Wochen von den Geldvermittelten Ressourcen abgequetscht.

Das bringt mich sehr in Rage

Überall gibt es Reichtum., es ist wie ein Raubüberfall.

Und kein Protest gegen die Hauptverantwortlichen hier?

Stattdessen Syriza Vorwürfe machen?

Wie stehts mit eigenen tragfähigen Strukturen, in denen sich tausende Menschen integrieren können wie die PAH oder Solidarity4All?

Tsipras kapituliert, weil die Erpressung vollständige Erpressung ist.

GRs Abhängigkeit könnte mit vereinten Kräften in Frage gestellt werden und wenn alle anderen Regierungen das Diktat Deutschlands durchbrechen wollten.