[DU] Die extreme Rechte in Duisburg: Strukturen, Aktivitäten und Entwicklungen im Jahr 2014 - mit Ausblick auf 2015

[DU] Die extreme Rechte in Duisburg: Strukturen, Aktivitäten und Entwicklungen im Jahr 2014 - mit Ausblick auf 2015

Mit einem knapp 60 Seiten umfassenden Rechercheoutput meldet sich die "Antifaschistische Koordination Duisburg" mit ihrem nun fünften Jahresbericht zurück. 

Neben der PDF die hier zum Download steht sind mehrere hundert Printexemplare der Broschüre im Umlauf und liegen in verschiedenen Lokalitäten und Geschäften in und um Duisburg aus und werden zudem von Handverteiler_innen auf Demos und Veranstaltungen verteilt.

Das Vervielfältigen und Weiterverbreiten ist ausdrücklich erwünscht.

 

Aus dem Vorwort:

Zum fünften Mal in Folge wollen wir mit dem Jahresbericht über Strukturen, Aktivitäten und Entwicklungen der extremen Rechten in Duisburg informieren und die Leser_innen sensibilisieren, dass es neben den klassischen Neonazis auch weitere nicht minder gefährliche extrem rechte Strömungen, aber auch menschenverachtende Einstellungen jenseits solcher Gruppierungen gibt.

 

Dieses Jahr ist es uns besonders schwer gefallen die verschiedenen Gruppierungen und Aktivitäten auf die üblichen Kapitel über Freie Kameradschaften, Parteien, extrem rechte Zusammenhänge in der gewaltaffinen Fußballszene und die den neuen Rechten zugehörige „Identitäre Bewegung” aufzuteilen, da in letzter Zeit eine weitreichende Vernetzung dieser Gruppierungen inklusive personeller Überschneidungen stattgefunden hat. Dennoch werden wir versuchen v.a diese Netzwerkknoten hervorzuheben und damit neben den Strukturen und Aktivitäten auch führende Personen benennen, um interessierten Duisburger_innen eine detaillierte Darstellung der extremen Rechten auf örtlicher Ebene bieten zu können.

 

Wie auch schon 2013 müssen wir in diesem Jahresbericht erneut einen Schwerpunkt auf den in Duisburg verbreiteten Rassismus und Antiziganismus quer durch alle politischen Lager und Schichten legen. Außerdem gehen wir wie schon 2011 und 2012 auf die “Grauen Wölfe” (türkische extreme Rechte) ein, die durch die Kommunalwahl 2014 wieder aktuell geworden sind. Des Weiteren widmen wir ein Kapitel den PEGIDA-Aufmärschen, die ab Mitte Januar 2015 in Duisburg stattfanden.

 

Der Jahresbericht geht also dieses Mal nicht nur auf 2014 ein, sondern gibt auch einen Ausblick auf 2015. Neben PEGIDA gab es noch weitere relevante Ereignisse um den Jahreswechsel herum, so dass wir uns entschieden haben diese in den Jahresbericht mit aufzunehmen.

 

Mit dem Bekanntwerden der neonazistischen Terrorgruppe “Legion 47”, die u.a. für einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verantwortlich ist, zeigt sich eine neue Qualität rechter Gewalt in Duisburg. Dass die Polizei diesen Anschlag unterschlagen hatte und auch sonst bis zur Gerichtsverhandlung der rechte Hintergrund verschwiegen wurde, zeigt erneut die Notwendigkeit einer unabhängigen antifaschistischen Recherche und Berichterstattung. Der Bericht stellt einen Versuch dar diese zu leisten. Allerdings können wir den Anspruch auf Vollständigkeit nicht erfüllen. Neben den hier beschriebenen Gruppierungen existieren noch weitere kleine Splittergruppen wie Saufnazi- und Rechtsrockszenecliquen sowie klandestine “Rechtsintellektuelle”und Altkameradentreffen in Hinterstübchen. Außerdem ist davon auszugehen, dass es eine nicht einzuschätzende Dunkelziffer von Aktionen und Gewalttaten gibt, die nicht öffentlich werden.

 

Um diese Informationslücke zu füllen sind wir auf eure Mithilfe angewiesen. Wenn euch rechte und/oder rassistische Aktivitäten auffallen (sei es im Internet, auf der Straße, in der Schule usw.), ihr Neonazis und andere rechte Aktivist_innen oder ihre Treffpunkte kennt, dann schreibt uns: 

jahresberichtduisburg@riseup.net (PGPKey auf Anfrage).

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Wie immer vielen Dank für die Recherche.

Aus welchem Grund habt ihr den Philipp Reuter denn der Partei "Die Rechte" zugeordnet?

Insbesondere durch seine Teilnahme an der "Flaggschiff-Tour", hätten wir ihn eher der NPD zugeordnet. Zweifelsohne mit Kontakt zu weiteren Neonazis aus dem BVB-Umfeld (Die Rechte).

Nicht Thomas Schopp hat die "Kundgebung" gegen Pierre Vogel angemeldet sondern der NPD-Aktivist Tobias Schäfer. 

An sich eine gute Sache. Eine Menge stimmt wohl auch, jedoch sind sehr viele Fehlinformationen vorhanden.

Den Jahresbericht mit der Fußballszene gefüllt, da sonst nichts neues passiert.

Das kann auch gewaltig nach hinten losgehen bei der angespannten Situation in unserem Stadion.

Ausgestiegene oder Inaktive "Nazis" veröffentlicht, dabei wäre es doch viel wichtiger unser Augenmerk auf neue unbekannte Personen zu legen.

 

Grüße Arthur

Genau, da kann ich nur zustimmen. Es sind haufenweise "Nazis" dabei, die nicht mehr aktiv scheinen.

Wichtiger wäre es lieber die "neuen" aufzudecken und der Öffentlichkeit bekannter zu machen.

Da bringen uns Hooligans und ausgestiegene oder inaktive Nazis nicht weiter.

 

Von mir diesmal ein ganz klares Contra für diesen Bericht, trotzdem Respekt an die Arbeit.

Die vorherigen Berichte waren um einiges besser.

Er ist Mitglied bei der JN, so konnte man es bis vor wenigen Wochen noch auf seiner Facebookseite sehen! 

Philipp Reuter ist weder bei der NPD noch der JN. Taucht ab und zu mal dort auf jedoch des öfteren in Dortmund/Hamm/Hildesheim auf. Er sollte wie im Bericht der Partei die Rechte Kreisverband zugeordnet werden. Außerdem im Fußball (Dortmund) aktiv. Daher sehe ich es als Richtig an wie es Bericht steht. Man könnte ihn jedoch noch zum NWDU zuordnen durch seine Kontakte zu Damiana Glied und weiteren Personen!