Freiburg: Bundeswehr und Polizei im Arbeitsamt

Krieg dem Krieg!

Am Mon­tag, den 14. De­zember 2009, fin­det in der Frei­bur­ger Ar­beits­agen­tur zwi­schen 14:00 und 16:00 Uhr zum wie­der­hol­ten Male (1 | 2) die Ver­an­stal­tung „Be­ru­fe in Uni­form” statt. Hin­ter die­sem Titel steht keine Wer­bung für Ge­sund­heits­be­ru­fe oder das Ei­sen­bah­ner­we­sen, son­dern die Re­kru­tie­rungs­ver­an­stal­tung für In­sti­tu­tio­nen, die zu­neh­mend ihre wahre Funk­ti­on als Re­pres­si­ons­or­ga­ne im (Bun­des-​) In­ne­ren und im Äu­ße­ren of­fen­ba­ren. Ob als Prü­gel­po­li­zist, Flücht­lin­ge in Tod und Fol­ter ab­schie­ben­der Bun­des­po­li­zist oder als Bun­des­wehr­sol­dat, der in Af­gha­nis­tan beim vie­len Zi­vi­lis­ten Ab­knal­len oder Tank­las­ter bom­ba­die­ren Las­sen gar nicht mehr zum Brun­nen und Schu­len bauen kommt. Wir sind nicht be­reit sol­che Re­kru­tie­rungs­ver­an­stal­tun­gen zu igno­rie­ren und be­trach­ten es als eine wich­ti­ge Auf­ga­be, da­ge­gen vor­zu­ge­hen.

 

Bun­des­wehr, Po­li­zei, Bun­des­po­li­zei und Zoll er­schei­nen in Frei­burg seit Ende des Jah­res 2007 re­gel­mä­ßig ein­mal im Quar­tal in der Ar­beits­agen­tur. Zu­sätz­lich macht sich die Armee immer häu­fi­ger auf ver­schie­de­nen (Be­rufs-​ oder Aus­bil­dungs-​) Mes­sen breit, um einer weit ver­brei­te­ten Per­spek­tiv­lo­sig­keit unter Ju­gend­li­chen eine Kar­rie­re mit Auf­stiegs­chan­cen, lu­kra­ti­ver Ent­loh­nung und Aben­teu­er ent­ge­gen­zu­stel­len. Ver­schwie­gen wer­den dabei die Schat­ten­sei­ten sol­cher Ar­beit­ge­ber und Be­ru­fe.

 

Auf die­sen Ver­an­stal­tun­gen wird der Beruf Sol­dat zwar als ein ganz nor­ma­ler Job an­ge­prie­sen, zu­gleich aber die pri­mä­re Auf­ga­be die­ses Jobs, näm­lich das Um­brin­gen von an­de­ren Men­schen im Auf­trag der Herr­schen­den, höchs­tens am Rande er­wähnt. Dass es in so einer „Firma“ mit Din­gen wie Streik-​ und Mit­be­stim­mungs­rech­ten schlecht aus­sieht, dafür aber immer wie­der Kriegs­ver­bre­cher Wehr­macht oder Waf­fen-​SS ab­ge­fei­ert wer­den, wird kom­plett ver­schwie­gen.

 

Nils Born­stedt, Spre­cher der An­ti­fa­schis­ti­schen Lin­ken Frei­burg (ALFR):


„Wir ver­ur­tei­len die Re­kru­tie­rungs­ver­su­che der Bun­des­wehr und der an­de­ren Be­hör­den in Ar­beits­agen­tu­ren auf das Schärfs­te. Wir rufen alle lin­ken und pro­gres­si­ven Kräf­te auf, am Mon­tag, den 14. Dezem­ber ab 13.​30 Uhr vor die ARGE zu zie­hen und die Ver­an­stal­tung zu stö­ren und im bes­ten Falle zu ver­hin­dern. Die Bun­des­wehr muss per­spek­ti­visch aus Frei­burg durch zi­vi­len Un­ge­hor­sam eines brei­ten Pro­test­bünd­nis­ses ver­trie­ben wer­den. Wir dür­fen nicht zu­schau­en, wenn Si­cher­heits­be­hör­den Ka­no­nen­fut­ter kö­dern, das sie zu­künf­tig nicht zu­letzt gegen uns ein­set­zen. Doch nicht nur die In­sti­tu­tio­nen, die sich hier so schein­hei­lig prä­sen­tie­ren,ste­hen im Fokus un­se­rer Kri­tik. Die Ar­beits­agen­tur ist Ver­an­stal­ter für diese Re­kru­tie­rungs­ak­ti­on, stellt die Räum­lich­kei­ten und wirbt in Schu­len für diese Ver­an­stal­tung.“


Damit un­ter­stützt sie offen deut­sches Groß­macht­stre­ben, Krieg, Hun­ger und Ge­walt in vie­len Tei­len der Welt. Im In­ne­ren setzt sie junge Men­schen und Ar­beits­lo­se per­ma­nent unter Druck und droht mit Kür­zung von So­zi­al­leis­tun­gen, was auch in Zu­sam­men­hang mit Ab­leh­nung einer Kar­rie­re beim Mil­tär durch Be­trof­fe­ne ge­sche­hen ist. Als wei­te­res Re­pres­si­ons­or­gan sorgt die Ar­beits­agen­tur für eine Stim­mung der Un­si­cher­heit und Angst. Unter ka­pi­ta­lis­ti­schen Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen wird es je­doch keine Aus­bil­dung und Ar­beit für die Men­schen nach ihren Wün­schen und Be­dürf­nis­sen geben.

 

Darum am Mon­tag, den 14. De­zember 2009 um 13:30 Uhr:


Bun­des­wehr in der Frei­bur­ger ARGE weg­tre­ten!
Krieg den un­ge­rech­ten Ver­hält­nis­sen!
Für eine re­vo­lu­tio­nä­re Per­spek­ti­ve!
Hoch die in­ter­na­tio­na­le So­li­da­ri­tät!

 

An­ti­faschi­sti­sche Linke Frei­burg im De­zember 2009

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IMI Studie zur neuen Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kultusministerium Baden-Württembergs und der Bundeswehr.