Kein Frühling mit Syrisa

Kein Frühling mit Syrisa

Innerhalb kürzester Zeit hat Syrisa unter Beweis gestellt, was man vorher wissen konnte. Keine (sozialdemokratische) Partei wird jemals für emanzipatorische Veränderungen sorgen. Selbst diejenigen, die Syrisas Wahlerfolg als Vorbote des europäischen Frühlings gefeiert haben, müssen einsehen, dass sie einer welken Hoffnung anhingen. Praktisch wurde in den Verhandlungen mit EU bzw. Troika nichts erreicht und ideologisch wird dies schon länger gerechtfertigt: 

 

Doch an dieser Stelle möchte ich meine Sicht auf einen krisengeschüttelten, zutiefst unvernünftigen und abstossenden europäischen Kapitalismus darlegen, dessen Zusammenbruch, trotz all seiner Fehler, unter allen Umständen vermieden werden sollte. Dieses Bekenntnis soll dazu dienen, Radikale von einem widersprüchlichen Auftrag zu überzeugen: den freien Fall des europäischen Kapitalismus zu stoppen, eben gerade damit wir Zeit bekommen, um eine Alternative zu formulieren.

aus Yanis Varoufakis: Rettet den Kapitalismus!

https://linksunten.indymedia.org/en/node/136217

 

Innenpolitisch ist das kaum besser. In den letzten Wochen gab es einen kämpferischen Hungerstreik in den griechischen Knästen: 

 

Unabhängig vom Ergebnis ist der Kampf der politischen Gefangenen von grosser Bedeutung und grossem Wert. Es ist der erste Hungerstreik der politischen Gefangenen, und wie ich schon sagte, geht dieser Kampf weit über seine direkte Bedeutung. Es ist die einzige kämpferische politische Mobilisierung, mit der die SYRIZA-Regierung bisher konfrontiert wurde. Dieser Kampf hat die Illusionen einer linken Fassade der Macht, einer linken Krücke des Kapitalismus, einer linken Regierung der Krise ausgeräumt. Das ist das grosse politische Erbe, das dieser Kampf hinterlassen hat und in dieser Hinsicht sind wir auf jeden Fall die GewinnerInnen.

Beendigung des Hungerstreiks, Erklärung von Nikos Maziotis, Mitglied Revolutionärer Kampf: 

https://linksunten.indymedia.org/en/node/140281 

 

Ioannina: Syriza Büro mit Farbe angegriffen

6. April 2015

 

Syrizas Parteibüro wurde in der Stadt Ioannina symbolisch mit Farbe angegriffen als ein minimaler Ausdruck der Solidarität mit den inhaftierten Hungerstreikenden. Darüber hinaus wurden Parolen innerhalb des Gebäudes, das das Parteibüro beherbergt, gesprüht sowie gegen das Büro eines Syriza Abgeordneten.

 

Wenn etwas irgendeinem Hungerstreikenden zustoßen sollte (oder falls etwas mit Michalis Nikopoulos passiert ist), werdet ihr nicht wissen, wo ihr euch verstecken könnt.

 

AnarchistInnen

http://de.contrainfo.espiv.net/2015/04/08/ioannina-syriza-buro-mit-farbe...

 

Also welke Hoffnung auf den Müllhaufen der Geschichte. Nie wieder Parteien, Staat und Kapital!

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Ich weiß nicht was die Mods geritten hat, hier ständig irgendwelche Syriza-Bashings zuzulassen. Konstruktive Kritik an Syriza & Parlamentarismus ist ja ok, aberr sowas ist einfach nur blöde Querfrontscheiße die genauso von Nazis oder der Blödzeitung verbreitet werden könnte. Ich weiß nicht ob einigen hier klar ist, dass in der Syriza neben einigen arschlöchern viele wirklich gute (!) Leute sitzen. Leute wie du und ich, Leute wie im AZ Plenum und bei Indymedia usw. Also warum macht ihr Stimmung gegen die eigenen Leute anstatt euch einzubringen? Es geht hier um die umittelbare Zukunft in Europa und wenn da ein bißchen Anarchismus mit dabei ist, um so besser. Der Slogan "Nie wieder Parteien, Staat und Kapital!" mag ja theoretisch ein Denkanstoß sein, in der Praxis sind halt immer noch die meisten für Partei und Staat und Syriza ist uns da wohl immer noch tausendmal lieber als Merkel-Schäuble-Samaras-GoldenDawn.

Seit 2 Monaten ist bereits Frühling in Griechenland und wenn Du "orangenblüte" da gewesen wärst, wären dir wahrscheinlich die Orangen auf den Kopf gefallen, weil die Orangenblüte im Spätsommer ist. Haben wir uns verirrt? Wer kümmert sich um die Flüchtlinge?

der Artikel ist dumme Entsolidarisierung mit Syriza. Was hat das hier verloren? Nur weil er irgendwie positiven Bezug auf die Hungerstreikenden nimmt, aber diesen völlig aus dem Kontext reißt, hat das nichts mit linker Politik zu tun. Bitte löschen!

Wer macht zur Zeit linksradikale Poltik in Greece? Jedenfalls nicht die Anarchisten. Der Hungerstreik ist beendet, u.a. weil ein Gesetz gemacht wurde, weclhes den Forderungen nachkommt. Unter einer anderen Regierung wäre das unmöglich! Wer bietet dem Kapital paroli? Es ist der "Sozialdemokrat" Varoufakis, während die Anarchisten in GR die Bonzen völlig in Ruhe lassen!! Wer hat der Goldmine die Lizenz entzogen? Syriza. Gestern gab es Ausschreitungen gegen die kapitalhörigen Minenarbeiter von Anarchisten, die sich damit hinter Syriza gestellt haben:

http://www.tagesschau.de/ausland/goldmine-skouris-101.html

Wo berichtet contrainfo darüber???

Contra Info ist sicherlich auch etwas flexibler, denn Contra Info ist einfach nur ein Übersetzerkollektiv ohne allzu viel redaktioneller Arbeit, also schick doch einfach deinen Müll dahin.

Der Hungerstreik ist nicht beendet, die Gesetzgebung dauert zu lange, z.b. die, die Angehörigensippenhaft abschafft, es sitzen immer noch Familienmitglieder, weil sie Familienmitglieder von "Terroristen" sind, Aktionen gegen Bonzen und Nazis gibt's fast täglich, die Lizenz ist nicht entzogen und die Ausschreitungen sind zwar im Anschluss an die Anti-Gold-Demo gelaufen, aber sie richteten sich gegen die Bullen vor dem seit drei Wochen aus Solidarität mit dem Hungerstreik besetzten Unigebäude, weil die Reste der Demo nicht reingelassen wurden, anschliessend wurde geräumt.

Es ist sicherlich nicht alles so einfach zu differenzieren, aber hier wegen irgendeinen idiotischen "Autor", der auch noch so tut als ob er in Athen wäre, hier ein Fass gegen Contra Info aufmachen?